Der Name ist bei Hawk AI Programm: Digitale Falkenaugen und Künstliche Intelligenz bringen die Betrugs- und Anti-Geldwäsche-Technologie voran.
Das Müncher Tech-Unternehmen Hawk AI, aktiv auch in der Schweiz, ist 2018 von Wolfgang Berner und Tobias Schweiger gegründet worden. Mit dem erklärten Ziel, moderne und hochgerüstete Finanzkriminalität mit noch modernerer Echtzeit-Überwachungstechnologie zu bekämpfen.
Finanzkriminalität und Betrug bei Finanztransaktionen werden nicht weniger, im Gegenteil nehmen Betrugsversuche oder Angriffe massiv zu. Geldwäscherei bleibt ein weltweites Problem, das eine wie das andere beschäftigt Finanzinstute in hohem Masse. Jährlich werden mehr als zwei Billionen US-Dollar gewaschen. Wirtschaftsbetrug hat in wachstumsstarken Märkten in den letzten zwölf Monaten um mehr als 37 Prozent zugenommen.
Für Finanzinstitute bleibt das weiterhin ein anspruchsvolles und kostenintensives Feld, das sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und personelle Ressourcen bindet. Auf der anderen Seite und aus denselben Gründen liegt in diesem Bereich für Technologie-Unternehmen mit intelligenten Lösungen ein stark wachsender Zukunftsmarkt.
Dieser Meinung sind auch Risikokapitalgeber, deshalb bleiben Startups in dieser Sparte interessant für Investoren. Warum gerade das Startup Hawk AI in einer Series-B-Finanzierungsrunde 17 Millionen US-Dollar erhalten hat, hängt mit der Entwicklung, den Zielen und mit der ausgefeilten Technologie des Compliance-Softwareanbieters zusammen. Tobias Schweiger, CEO und Mitgründer von Hawk AI, beschreibt das eine wie das andere mit folgender Erklärung:
«Wir haben Hawk AI aus der gemeinsamen Überzeugung heraus gegründet, dass moderne Finanzkriminalität nur durch hochmoderne Echtzeit-Überwachungstechnologie bekämpft werden kann. Damit grenzen wir uns stark von den bestehenden Altsystemen ab. Das Wachstum von Hawk AI wird durch die branchenweite Nachfrage nach KI, Cloud-Outsourcing und der Fusion von Betrugs- und Anti-Geldwäsche-Technologie vorangetrieben. Mit dieser Finanzierungsrunde können wir unser Ziel, die weltweit führende Softwareplattform im Kampf gegen Finanzkriminalität zu werden, schneller erreichen.»
Mit seinen Ausführungen legt der Unternehmer eine Spur zu den Gründen, die Risikokapitalgeber auch weiterhin bewegen werden, in erfolgversprechende Startups zu investieren. Eine Spur, die auch für andere Startups auf Investorensuche interessant sein kann.
Was die Technologie von Hawk AI kann
Hawk AI hat eine umfassende Softwarelösung zur Bekämpfung von Finanzkriminalität, Geldwäscherei und zur Betrugsprävention für Finanzinstitute entwickelt. Damit lassen sich die Compliance-Risiken von Finanzinstituten deutlich verringern. Die Technologie von Hawk AI ist vollständig modular, cloudbasiert und mit erklärbarer Künstlicher Intelligenz ausgestattet.
Daraus resultiert für Banken und Finanzdienstleister eine deutlich höhere Effizienz bei der Kunden- und Transaktionsüberwachung und beim AML-Management. Zudem wird die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Regularien erleichtert. Die Plattform des Unternehmens, die auf einer flexiblen Cloud-Infrastruktur basiert und durch Künstliche Intelligenz verstärkt wird, erkennt kriminelles Verhalten und Verdachtsfälle, die andere oder ältere Systeme oftmals übersehen, in Echtzeit.
Das Unternehmen nimmt für sich in Anspruch, Fehlalarme im Vergleich zu herkömmlicher AML-Software um über 70 Prozent zu reduzieren. Das verschafft Compliance-Teams mehr Zeit für die echten Verdachtsfälle.
Wie sich das Startup Hawk AI entwickelt hat
Hawk AI steht heute für Payment Screening, Transaktionsmonitoring, Kundenscreening und Kundenrisikobewertung – nicht in Form eines monolithischen Klotzes, sondern als modulare und deshalb flexible Lösung. Innerhalb von nur vier Jahren hat sich Hawk AI zu einem der schnellst wachsenden Compliance-Softwareunternehmen in Europa entwickelt. Zu den Kunden gehören Banken, FinTechs, Zahlungsdienstleister und andere Finanzunternehmen.
Das Kundenportfolio wächst, die Umsätze ebenfalls – allein 2022 hat sich der Umsatz vervierfacht. Vor einem Jahr war das Startup noch mit 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterwegs, heute sind bereits 85 mit an Bord.
Hawk AI ist inzwischen in mehr als 60 Ländern in Europa, Nordamerika, Asien und Lateinamerika aktiv und überwacht nach eigenen Angaben Milliarden von Transaktionen für zahlreiche Grosskunden.
Das Startup hat in relativ kurzer Zeit technologische Massstäbe beim effizienten Kampf gegen Finanzkriminalität gesetzt. Mit Lösungen, die offensichtlich bei Finanzdienstleistern ankommen. Und deshalb auch bei Investoren, welche Hawk AI diese Woche mit weiteren 17 Millionen US-Dollar versorgt haben, um die internationale Expansion in den USA und in Asien zu beschleunigen.
Das Beispiel von Hawk AI will allen Startups auf Investorensuche sagen: die Jahre des Funding-Rausches sind vorbei, aber tragfähige Geschäftsmodelle, erdacht auf soliden Fundamenten, mit überprüfbaren Teilerfolgen sowie klar gesteckten und auch erreichbaren Zielen, werden weiterhin finanziert.