DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Fed/Williams will Zinsen über 3,5 Prozent bis 2024
Der Präsident der New Yorker Fed bringt etwas Farbe in die “Schmerz”-Rede des Fed-Präsidenten Jerome Powell in Jackson Hole. John Williams sagte am Dienstag, dass die US-Notenbank wahrscheinlich ihren Leitzins “etwas über” 3,5 Prozent anheben müsse, um die US-Wirtschaft ausreichend zu bremsen. Dieses Niveau wäre “restriktiv” und könne die Nachfrage bremsen. In einem Interview mit dem Wall Street Journal sagte Williams, er glaube, dass die Fed ihre Politik “bis zum nächsten Jahr” auf einem restriktiven Kurs halten müsse. “Es wird noch einige Zeit dauern, bis ich eine Anpassung der Zinssätze nach unten erwarte”, sagte Williams.
Fed/Bostic sieht Fed bei Inflationsbekämpfung entschlossen
Der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, sieht die Fed als entschlossen an, gegen die Inflation vorzugehen. Die US-Notenbank wisse, dass sie einen “Kampf” vor sich habe, um die Inflation zu senken, aber sie sei entschlossen, diese Aufgabe zu bewältigen, sagte Bostic am Dienstag. In einem neuen Essay sagte er, die Fed sei entschlossen, die Wirtschaft “so stark wie möglich” zu halten. “Angesichts des Schadens, den höhere Preise den Amerikanern zufügen, und des Risikos eines langsameren Wirtschaftswachstums, das mit höheren Zinssätzen einhergeht, werde ich entschlossen, aber zielstrebig sein, was das angemessene Tempo der Straffung der Geldpolitik angeht”.
Stimmung der US-Verbraucher im August viel besser als erwartet
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im August viel deutlicher als erwartet aufgehellt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, stieg der Index des Verbrauchervertrauens auf 103,2 (Juli: 95,3) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 97,4 erwartet. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage verbesserte sich auf 145,4 (139,7), jener für die Erwartungen erhöhte sich auf 75,1 (65,6).
Inflation in Deutschland im August etwas höher als erwartet
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im August etwas stärker als erwartet zugenommen, was vor allem an den Dienstleistungs- und Nahrungsmittelpreisen lag. Wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilte, stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lag um 8,8 (Juli: 8,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg um 0,3 Prozent und eine Jahresteuerung von 8,7 Prozent prognostiziert. Der nationale Verbraucherpreisindex stieg um 0,3 Prozent auf Monats- und um 7,9 (7,5) Prozent auf Jahressicht. Volkswirte hatten Raten von 0,3 und 7,8 Prozent vorhergesagt.
TTF-Gaspreis fällt deutlich unter 300 EUR
Die Erdgaspreise an der niederländischen Börse TTF fallen am Dienstag den zweiten Tag in Folge recht deutlich. Nachdem der Gaspreis in Europa am vergangenen Freitag noch auf neue Allzeithochs oberhalb von 350 Euro pro Megawattstunde gesprungen war, fällt der Preis nun immer deutlicher unter die Marke von 300 Euro. Der am Dienstag letztmalig gehandelte September-Kontrakt ermäßigt sich aktuell um weitere 4,9 Prozent auf 259,50 Euro pro Megawattstunde. Der ab Mittwoch marktführende Oktober-Kontrakt gibt 8,4 Prozent auf 268,00 Euro ab.
Sozialverbände fordern schnelle Unterstützung für arme Menschen
Sozialverbände drängen die Politik nachdrücklich dazu, Menschen mit wenig Geld angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten schnell zu helfen. “Die Menschen brauchen Geld, damit am Ende des Monats der Einkaufskorb nicht leer und die Wohnung nicht kalt bleibt”, sagte SoVD-Präsident Adolf Bauer den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Und sie brauchen die Sicherheit, dass ihnen wegen Lieferengpässen oder fehlender Zahlungsmöglichkeiten nicht der Strom oder das Gas abgedreht wird.”
Mecklenburg-Vorpommern und Bayern kooperieren bei LNG-Terminal in Lubmin
Bei den Plänen für ein schwimmendes Terminal zur Anlandung von Flüssigerdgas (LNG) in Lubmin an der Ostsee erhält Mecklenburg-Vorpommern Unterstützung aus Bayern. Bei einem gemeinsamen Besuch des Energiestandorts vereinbarten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag eine strategische Zusammenarbeit, etwa Hilfe bei den Genehmigungsverfahren. Ziel des privatwirtschaftlichen Projekts ist es, dass bereits Anfang Dezember in Lubmin LNG angeliefert wird.
Forsa-Umfrage: SPD rutscht auf schlechtesten Wert seit Bundestagswahl ab
Die SPD ist in einer Forsa-Umfrage auf den schlechtesten Wert seit der Bundestagswahl abgerutscht. Im am Dienstag veröffentlichten RTL/ntv-Trendbarometer kam die Partei von Kanzler Olaf Scholz nur noch auf einen Zustimmungswert von 17 Prozent. Dies war 1 Prozentpunkt weniger als in der vergangenen Woche. Die Linke konnte sich hingegen um 1 Prozentpunkt auf 5 Prozent verbessern.
Ungarns Zentralbank hebt Leitzinsen um 100 Basispunkte an
Ungarns Zentralbank hat ihre Leitzinsen um 100 Basispunkte angehoben. Wie sie auf ihrer Website mitteilte, liegen ihr Basiszins ab Mittwoch bei 11,75 Prozent und der Bankeinlagensatz bei 11,25 Prozent. Die Sätze für besicherte Tageskredite sowie für entsprechende Wochenkredite wurden um den gleichen Satz auf 14,25 Prozent erhöht.
Scholz und Sanchez machen sich für Ausbau der Energienetze stark
Bundeskanzler Olaf Scholz und Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez haben sich für den Ausbau der europäischen Energienetze starkgemacht. Es gehe jetzt darum, die Verbindungen des Gasnetzes in Europa zu verbessern. Auch müsse man mit Blick auf Spaniens und Portugals Potentiale bei der grünen Wasserstoffproduktion künftig die Netze ausbauen, wie beide Politiker auf einer gemeinsamen Pressekonferenz erklärten. Scholz bekräftigte zudem, dass Deutschland aufgrund der Füllstände der deutschen Gasspeicher besser gerüstet sei, um durch den Winter zu kommen.
USA
Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 4 Wochen Aug +12,7% gg Vorjahr
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August 30, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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