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Fridays for Future: Tausende demonstrieren gegen Putin – Nachrichten

Unabhängig vom Aufruf von “Fridays for Future” forderten in Wesel nach Angaben der Polizei rund 2.000 Kundgebungs-Teilnehmer Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. In Essen kamen laut Polizei einige Dutzend Teilnehmer zu einer Kundgebung zusammen.

Weitere Demos sollten am Abend in Wuppertal, Aachen und Soest stattfinden. Ebenfalls Protestaktionen wurden aus anderen Bundesländern gemeldet: In Hamburg kamen rund 20.000 Teilnehmer zusammen, in Berlin laut Polizei rund 5.000.

Klimaschützer in der Zwickmühle

Die jungen Demonstranten verurteilen einerseits ganz selbstverständlich den russischen Angriffskrieg mitten in Europa. Gleichzeitig können sie nicht akzeptieren, dass angesichts der neuen Situation sich die so dringende Energiewende weiter verzögert. Doch selbst Klimaminister Robert Habeck (Grüne) sieht aktuell keine Möglichkeit, an den Ausstiegplänen für Kohle und Atomkraft festzuhalten.

Habeck sagte am Mittwoch im Deutschlandfunk: “Kurzfristig kann es sein, dass wir vorsichtshalber, um vorbereitet zu sein für das Schlimmste, Kohlekraftwerke in der Reserve halten müssen, vielleicht sogar laufen lassen.” Auch die Bundesnetzagentur betonte, Versorgungssicherheit habe jetzt Priorität. Die Behörde könnte nun entscheiden, dass Braunkohle-Kraftwerke über den geplanten Zeitraum hinaus am Netz bleiben werden.

Deutsche Abhängigkeit von russischer Energie

Fridays for Future-Sprecherin Luisa Neubauer ist sich des Problems bewusst. Die Tatsache, dass 50 Prozent der deutschen Energie-Importe von Russland abhingen, mache die Regierung “wahnsinnig erpressbar”, erklärte Neubauer im WDR. Ihr Fazit: “Unterm Strich finanzieren wir diesen Krieg mit – mit unseren Stromrechnungen.”

100 Milliarden für die Bundeswehr. Und für das Klima?

Die Pläne, Laufzeiten für Kohlemeiler zu verlängern, um unabhängiger von russischem Gas zu werden, sieht Fridays for Future kritisch. Die Intensivierung fossiler Energien könne nicht die Antwort sein, wenn “nebenbei” die Klimakrise weiter eskaliere, sagte Neubauer. “Wenn der politische Wille da ist, die Bundeswehr mit 100 Milliarden Euro aufzurüsten, wo ist der Wille, die Energiesysteme aufzurüsten?” Regenerative Energien könnten nicht nur die Klimakatastrophe verhindern. Sie seien zudem “die friedlichsten und demokratischsten Energien”.

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