- RKI meldet erneut sinkende Corona-Fallzahlen – die Sieben-Tage-Inzidenz fällt weiter
- Stiko warnt: Trotz vollständiger Corona-Impfung fehlt etlichen Menschen Immunschutz
- Kultusminister beraten über neues Schuljahr unter Corona-Bedingungen
- Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht immer deutlichere Zeichen der Entspannung in der Corona-Krise
- Der digitale Impfpass soll ab morgen in Deutschland verfügbar sein
- Der Virologe Hendrik Streeck warnt vor einer starken vierten Welle
Berlin. Bund und Länder kommen am Donnerstag gleich zu zwei Treffen zum Thema Corona zusammen: Die Ministerpräsidenten der Länder beraten heute laut ihrem Vorsitzenden, Michael Müller (SPD), über Corona-Regelungen für Großveranstaltungen und über Impfangebote insbesondere für Kinder und Jugendliche. Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) berät heute über die Frage, wie der Schulbetrieb mit Blick auf die Corona-Pandemie nach den Sommerferien weitergehen soll. KMK-Präsidentin Britta Ernst (SPD) hatte gesagt, es sei wichtig, dass Schulen nach dem Sommer in voller Präsenz öffnen, unabhängig davon, ob Kinder geimpft sind oder nicht.
Eigentlich können in Deutschland Impfwillige ab 12 Jahren seit Montag einen Impftermin vereinbaren – die Impfpriorisierung wurde aufgehoben. Doch Termine für die Erstimpfung sind rar. Noch herrscht Impfstoffknappheit.
Eine vollständige Corona-Impfung soll man künftig auch per Smartphone nachweisen können – mit einem digitalen Impfpass, der am Donnerstag an den Start gehen soll. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will Einzelheiten dazu in Berlin vorstellen. Die Anwendung namens „CovPass“ soll als Beleg bei gelockerten Corona-Beschränkungen eingesetzt werden können und zur Sommerferienzeit Reisen in Europa erleichtern. So lässt sich der Impfnachweis in der Corona-Warn-App eintragen.
RKI meldet aktuelle Corona-Zahlen: Inzidenz sinkt weiter
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 3187 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 4640 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit bundesweit 19,3 an (Vortag: 20,8; Vorwoche: 34,1).
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 94 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 166 Tote gewesen. Lesen Sie mehr dazu: RKI meldet Corona-Fallzahlen und aktuellen Inzidenz-Wert
Corona-News von Donnerstag, 10. Juni: Stiko: Trotz vollständiger Corona-Impfung fehlt etlichen Menschen Immunschutz
3.29 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) geht davon aus, dass etliche Menschen trotz vollständiger Impfung keinen wirksamen Immunschutz aufgebaut haben: Es gebe mehrere Studien, die zeigten, dass die Impfung gegen Covid-19 bei Menschen, deren Immunsystem medikamentös gebremst wird, nicht so gut wirke wie bei anderen, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens unserer Redaktion. “Abhängig vom Ausmaß der Immunsuppression und den verwendeten Medikamenten ist die Immunantwort sogar trotz vollständiger Impfung deutlich schlechter oder fällt ganz aus.” Im Moment könne man noch nicht abschätzen, wie groß die Gruppe der Patienten sei, die trotz vollständiger Impfung keinen oder einen zu geringen Immunschutz aufgebaut hätten, so Mertens. Das gelte auch für die Frage, wann diese Menschen erneut geimpft werden sollten. Dazu liefen aktuell noch etliche Studien. “Wir müssen aber davon ausgehen, dass es nicht nur Einzelfälle sind”, so Mertens
Betroffen seien etwa Menschen nach einer Organtransplantation oder zum Teil auch Krebspatienten. In solchen Fällen sei es wichtig, das Ansteckungsrisiko im Umfeld durch Impfungen so weit wie möglich zu verringern. “Man nennt das Kokonstrategie”, so Mertens. Auch bei Rheumapatienten sei die Immunantwort je nach Art der Immunsuppression zumindest reduziert. An diesem Donnerstag wird die Empfehlung der Stiko zur Impfung von Kindern ab 12 Jahren erwartet.
Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission, warnt: Bestimmte Gruppen schützt auch eine zweite Impfung nicht.
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Strengere Regeln für Testzentren: Spahn will ab 1. Juli nur noch 12,50 pro Schnelltest erstatten
2.56 Uhr: Nach Betrugsfällen in Testzentren sollen die Kontrollen verschärft und die staatliche Kostenerstattung verringert werden: Private Betreiber von Teststellen sollen vom 1. Juli an nicht mehr 18 Euro sondern nur noch bis zu 12,50 Euro pro Schnelltest abrechnen können. Das geht aus der Neufassung der Corona-Testverordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hervor, die unserer Redaktion vorliegt und die sich nun in der Ressortabstimmung befindet. In der künftigen Erstattungssumme sind acht Euro für die Dienstleistung und bis zu 4,50 Euro für Sachkosten enthalten.
Zudem soll die Beauftragung privater Testanbieter strenger geregelt werden: Sie sollen künftig individuell beauftragt werden, dabei müssen Qualität und Zuverlässigkeit geprüft werden. Dazu werden die Kassenärztlichen Vereinigungen verpflichtet, die Plausibilität der Abrechnung zu überprüfen. Zudem soll es mehr Kontrollen geben: “Die Kassenärztliche Vereinigung hat stichprobenartig und, sofern dazu Veranlassung besteht, gezielte Prüfungen durchzuführen”, heißt es dazu in der Verordnung. Und weiter: “Die Kassenärztliche Vereinigung soll die Staatsanwaltschaft unverzüglich unterrichten, wenn die Prüfung ergibt, dass ein Anfangsverdacht auf strafbare Handlungen mit nicht nur geringfügiger Bedeutung bestehen könnte.” Sammelabrechnungen, zum Beispiel für mehrere Teststellen insbesondere für überregionale Teststellenbetreiber, sind künftig laut Verordnung nicht mehr möglich.
Göring-Eckardt: Bund und Länder müssen jetzt den Corona-Herbst vorbereiten
1.12 Uhr: Vor der Ministerpräsidentenkonferenz hat Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt vor einem verlorenen Sommer für die Corona-Bekämpfung gewarnt. Die Pandemie sei “noch nicht vorbei”, sagte sie dieser Redaktion.”Für die Verantwortlichen in Bund und Ländern ist deshalb jetzt die Zeit, den Herbst vorzubereiten. Sollten die Corona-Zahlen nach dem Sommer erneut ansteigen, dürfen wir nicht wieder unvorbereitet sein.”
Göring-Eckardt rief Bund und Länder dazu auf, vor allem die Schulen besser auszustatten, damit Schülerinnen und Schüler “ab Herbst ein normales Schuljahr ohne erneute massive Einschränkungen erleben können und Lernrückstrände aufgearbeitet werden”. Erst im Herbst mit dem Einbau von Luftfiltern zu beginnen wäre nach den Worten der Fraktionsvorsitzenden zu spät. “Unterricht muss in Sicherheit möglich sein, selbst wenn die Infektionszahlen wieder steigen sollten”, sagte sie.
Darüber hinaus forderte Göring-Eckardt ein “wirklich gutes Impfmanagement über den Sommer”. Impfwilligen Jugendlichen müsse so bald wie möglich ein Angebot gemacht werden. Eventuell notwendige Auffrischimpfungen seien jetzt vorzubereiten. Bevölkerungsgruppen, die sich bislang wenig impfen ließen, müssten durch gezielte Ansprache und Aufklärung erreicht werden. Dazu müsse Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) “eine Informations- und Aufklärungskampagne starten”, verlangte die Grünen-Politikerin.
Veranstaltungswirtschaft kritisiert Corona-Auflagen und fordert Konzept für Veranstaltungen ohne Abstandsregeln
1.05 Uhr: Der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) hat vor dem Bund-Länder-Treffen am Donnerstag die Corona-Politik kritisiert. “Es ist nicht erkennbar, was noch geschehen soll, damit die Branche endlich wieder Geld verdienen kann anstatt auf staatliche Hilfen angewiesen zu bleiben”, sagte BDKV-Präsident Jens Michow dieser Redaktion. Die Branche sei in der Lage, nur geimpften, getesteten oder genesenen Personen den Zutritt zu Veranstaltungen zu gewähren. Das staatliche Handeln müsse verhältnismäßig sein, mahnte der BDKV-Präsident.
“Sofern sich die aktuelle Entwicklung der Inzidenzrate fortsetzt, ist für mich nicht erkennbar, wieso Kapazitätseinschränkungen in Veranstaltungsstätten noch verhältnismäßig sein sollten”, sagte Michow. Er forderte, dass Rahmenbedingungen genannt werden, wie Veranstaltungen ohne Abstandsregeln wieder möglich sein können.
Corona-News von Mittwoch, 9. Juni: Illegales Corona-Impfzentrum in Panama aufgeflogen
22.52 Uhr: In Panama ist ein unerlaubtes Corona-Impfzentrum entdeckt worden. In einem Büro- und Wohngebäude in Panama-Stadt wurden angeblich die Impfstoffe von Pfizer und Biontech sowie von Astrazeneca verabreicht, wie der Gesundheitsminister des mittelamerikanischen Landes, Luis Sucre, am Mittwoch im TV-Sender Telemetro sagte. Es werde noch untersucht, ob die Vakzine echt waren.
Es wurden demnach auch Büros eines Privatlabors untersucht. Festnahmen gab es zunächst keine. Nach einem Bericht der Zeitung “La Prensa” ließen sich an dem Ort im gehobenen Stadtviertel Coco del Mar allein an einem Tag mindestens 17 Menschen impfen. In Panama darf nur der Staat Corona-Impfstoff ankaufen und verabreichen.
Frankreichs Premier in Quarantäne – Ehefrau hat Covid-19
22.15 Uhr: Frankreichs Premierminister Jean Castex muss in Corona-Isolation. Seine Frau war zuvor positiv auf das Virus getestet worden, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch mit Verweis auf sein Amt berichtete. Castex wird sich demnach eine Woche lang isolieren. Ein erster Corona-Test bei ihm sei negativ gewesen. Der 55-Jährige ist bereits einmal gegen das Coronavirus geimpft.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Frankreich ist in den vergangenen Wochen bedeutend gesunken. Zuletzt wurden im Land knapp 69 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gezählt. Rund 43 Prozent der französischen Bevölkerung sind mit mindestens einer Dose gegen das Coronavirus geimpft.
Der französische Ministerpräsident Jean Castex muss in Quarantäne.
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USA wollen experimentelles Medikament kaufen
20.43 Uhr: Die US-Regierung hat einen milliardenschweren Vorvertrag mit dem US-Pharmakonzern Merck & Co. (MSD) zum Kauf eines experimentellen Corona-Medikaments abgeschlossen. Sollte die von MSD gegen Covid-19-Erkrankungen entwickelte Pille Molnupiravir eine notfallmäßige oder vollständige Zulassung durch die US-Behörden erhalten, würden die USA 1,7 Millionen Behandlungseinheiten des Medikaments bestellen, verkündete das Gesundheitsministerium.
Molnupiravir befindet sich derzeit in Phase 3 der klinischen Tests. Nach Angaben von MSD – nicht zu verwechseln mit der deutschen Merck KGaA – werden die USA bei einem endgültigen Zustandekommen des Vertrags rund 1,2 Milliarden Dollar (knapp eine Milliarde Euro) für die 1,7 Millionen Behandlungseinheiten Molnupiravir zahlen. In der derzeitigen klinischen Testphase wird das Medikament bei 1850 Menschen eingesetzt. Die Studienergebnisse werden für den Herbst erwartet.
Die Behandlung mit Molnupiravir dauert fünf Tage. Bei dem Medikament handelt es sich um einen sogenannten Polymerasen-Hemmer. Solche Medikamente blockieren ein bestimmtes Enzym, das Viren zur Vermehrung ihrer DNA benötigen. Vorläufige Ergebnisse der 2a-Testphase mit Molnupiravir hatten gezeigt, dass sich die Virenlast bei Corona-Patienten bis zum fünften Behandlungstag erheblich reduziert hatte. In der Kontrollgruppe war dies nur bei rund einem Viertel der Testpersonen der Fall gewesen.
Wo Kinder auf Reisen einen Impfschutz brauchen
19.16 Uhr: Während viele Eltern bereits geimpft sind, haben ihre Kinder noch keinen Impfschutz. Müssen die Kleinen bei Reisen getestet werden?
Das Auswärtige Amt weist daraufhin, dass die Regelungen sehr unterschiedlich sind und sich nach dem aktuellen Inzidenzwert der jeweiligen Region richten. Reisende sollten sich deswegen vor dem Urlaub über den aktuellen Stand entweder beim Auswärtigen Amt oder beim Reiseanbieter informieren.
Delta-Variante in Deutschland sehr selten
19.00 Uhr: Die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante Delta bleibt in Deutschland weiter relativ selten. Ihr Anteil an den untersuchten Proben betrage nun 2,5 Prozent, geht aus einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zu den als besorgniserregend eingestuften Mutanten hervor. Die Angabe bezieht sich auf Proben aus der Woche vom 24. bis 30. Mai.
Die Entwicklung der Variante (B.1.617.2) der Wochen zuvor beschreibt das RKI in der Tendenz als ansteigend, auf bis zu 3,1 Prozent in der Woche vom 17. bis 23 Mai. In den RKI-Berichten der Vorwochen war der Anteil dieser Variante stets mit Werten um zwei Prozent beziffert worden, nun gab es aber rückwirkend Änderungen, die etwa mit Nachmeldungen begründet werden.Mit einem Anteil von 94 Prozent an den untersuchten Proben löst die Variante Alpha (B.1.1.7, entdeckt in Großbritannien) bundesweit weiter den Großteil der Infektionen aus.
Laut der englischen Gesundheitsbehörde besteht bei der Delta-Variante ein höheres Risiko für schwerere Covid-Verläufe.
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Canstatter Volksfest auch 2021 abgesagt
18.38 Uhr: Das traditionsreiche Volksfest auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart wird auch in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Anstelle des Festes im Herbst werden sich Schausteller und Marktkaufleute von Juli bis September mit Ständen und Fahrgeschäften in der Stuttgarter Innenstadt präsentieren, teilte die Stadtverwaltung mit.
Darauf hätten sich die Stadt, die Stuttgarter Veranstaltungsgesellschaft sowie Vertreter der Schausteller, Marktkaufleute und Festwirte geeinigt. Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) sprach von einer schmerzhaften Entscheidung: “Leider lassen es die Rahmenbedingungen und Einschränkungen in Pandemiezeiten sowie die fehlende Planungssicherheit nicht zu, das Cannstatter Volksfest in diesem Jahr durchzuführen.”
Delta-Variante ist wohl um 60 Prozent ansteckender
17.49 Uhr: Die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus ist einem britischen Epidemiologen zufolge um rund 60 Prozent ansteckender als die zuvor in Großbritannien vorherrschende Alpha-Variante. Dabei handele es sich um die “wahrscheinlich beste Schätzung”, sagt der Experte Neil Ferguson vom Londoner Imperial College.
Eine mögliche dritte Welle könnte vergleichbar wie die zweite Welle verlaufen, die in Großbritannien im Winter durch die Alpha-Variante befeuert worden war. Noch gebe es viele offene Fragen, wie gut die Covid-19-Impfstoffe gegen die neue Variante schützen. Der britische Premierminister Boris Johnson hat bereits erklärt, dass die für den 21. Juni geplante vollständige Öffnung Englands aufgrund der schnellen Verbreitung der Delta-Variante verschoben werden könnte.
Merkel zeigt sich optimistisch in der Krise
16.57 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht immer deutlichere Zeichen der Entspannung in der Corona-Krise. Die CDU-Politikerin sagte, die Zahl der Arbeitslosen sinke, ebenso wie die Zahl der Kurzarbeiter. Die Konjunkturerwartungen seien besser geworden, im Einzelhandel zum Beispiel stiegen die Umsätze wieder. “Die derzeit deutlich sinkenden Infektionsraten machen Mut und zeigen, wie sehr unsere Maßnahmen und Verhaltensregeln wirken.”
Merkel sagte, die Unternehmen hätten mit Homeoffice und regelmäßigem Testen zu dem Erfolg ganz wesentlich beitragen. Gerade flächendeckende Tests seien für eine vorzeitige Erkennung und Unterbrechung der Infektionsketten von entscheidender Bedeutung. Hinzu komme die Impfkampagne, bei der nun nach und nach die Betriebsärzte einbezogen seien.
Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigt sich optimistisch.
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Digitaler Corona-Impfpass wird ab Donnerstag in Deutschland eingeführt
16.16 Uhr: Vollständig geimpfte Menschen sollen in Kürze ihre Immunisierung mit einem digitalen Impfzertifikat über das Handy nachweisen können: Die Einführung dieses Digital-Passes in Deutschland starte bereits am Donnerstag, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. “Der digitale Impfpass wird jetzt Schritt für Schritt ausgerollt und in den Apps verfügbar sein”, fügte er hinzu. Minister Jens Spahn (CDU) werde die Details am Donnerstag in einer Pressekonferenz erläutern.
Der digitale Impfpass soll es vollständig geimpften Menschen erlauben, ihre Immunität per Handy nachzuweisen, ohne immer ihr gelbes Impfbuch mit sich führen zu müssen. Dies kann etwa bei Restaurantbesuchen oder bei Kulturveranstaltungen nützlich sein, falls dort ein Impfnachweis verlangt wird.
Der digitale Impfpass soll ab Donnerstag in Deutschland verfügbar sein.
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Alte Menschen reagieren wohl schwächer auf Corona-Impfstoff
15.39 Uhr: Forscher der Berliner Charité haben eine Erklärung dafür gefunden, warum es trotz zweifacher Impfungen immer noch Corona-Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen gibt. Das Immunsystem von alten Menschen reagiere weniger effizient auf die Impfung als das von jüngeren, teilte die Charité am Mittwoch nach zwei im Fachblatt „Emerging Infectious Diseases“ veröffentlichten Studien mit. Deshalb sei es besonders wichtig, dass Pflegepersonal und Besucher immunisiert seien. Darüberhinaus blieben Hygienemaßnahmen und Tests wichtig. Mittelfristig komme auch eine weitere Auffrischimpfung für ältere Menschen infrage, um deren Impfschutz zu verbessern.
Für eine Untersuchung arbeiteten die Wissenschaftler einen Ausbruch in einer Berliner Pflegeeinrichtung vom Februar auf. Dabei hatten sich – neben 11 Pflegekräften ohne vollständigen Impfschutz – rund 20 Bewohner mit Sars-Cov-2 in der Variante Alpha (B 1.1.7) angesteckt. Bis auf vier von ihnen waren alle vollständig mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer geimpft. Die vier Ungeimpften erkrankten so schwer, dass sie in einem Krankenhaus behandelt werden mussten. Nur rund ein Drittel der Geimpften hatte Krankheitszeichen wie Husten oder Atemnot. Zwei geimpfte Bewohner starben laut Charité, aber vermutlich nicht ursächlich an Covid-19.
Viele Neuinfektionen: Moskau verschärft Corona-Kontrollen
15.31 Uhr: Angesichts steigender Infektionszahlen verschärfen die Behörden in Russlands Hauptstadt Moskau die Kontrolle von Corona-Beschränkungen. Außerdem würden in den kommenden Tagen zusätzliche Krankenhäuser für Corona-Patienten geöffnet, sagte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. Zuletzt waren in Europas größter Metropole mehr als 4100 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert worden – so viele wie seit Mitte Januar nicht mehr. In ganz Russland zählten die Behörden mehr als 10.400 neue Fälle und damit einen Höchststand seit Mitte März bei einer wahrscheinlich hohen Dunkelziffer.
Sobjanin warb einmal mehr für die Impfung, der viele Moskauer weiterhin skeptisch gegenüberstehen. In der 12-Millionen-Einwohner-Stadt haben sich jüngsten Zahlen zufolge erst rund 12,5 Prozent der Menschen immunisieren lassen. Seit Monaten gibt es im öffentlichen Leben kaum noch Beschränkungen. Unter anderem Restaurants, Bars und Theater haben geöffnet. Ab sofort soll etwa verstärkt überprüft werden, ob die Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen einen Mund-Nasen-Schutz tragen und ob Unternehmen Hygieneregeln einhalten.
Curevac hofft auf genügend Datenmaterial für Impfstoffzulassung bis Ende Juni
14.49 Uhr: Das Pharmaunternehmen Curevac hofft auf genügend Daten für eine Zulassung seines Corona-Impfstoffs bis Ende Juni. Das berichtete die „Augsburger Allgemeine“ am Mittwoch unter Berufung auf eine Firmensprecherin. Demnach verzögert sich der Zeitpunkt, weil sich im Rahmen der entscheidenden klinischen Zulassungsstudie bisher noch nicht genügend Teilnehmer mit dem Coronavirus infizierten.
Nach Angaben der Sprecherin gegenüber der Zeitung wird für das finale Datenpaket eine Mindestzahl von 160 Infizierten unter den rund knapp 40.000 Teilnehmern benötigt. Aktuell sind es aber erst 111. Der Wirkstoff von Curevac befindet sich seit Februar in einem sogenannten rollierenden Zulassungsverfahren bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA. Ursprünglich kalkulierte das Unternehmen mit einer Zulassung im Mai oder Juni. Am Dienstag gab es Berichte, wonach Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in einer Konferenz mit seinen Kollegen in den Bundesländern die Erwartung äußerte, dass eine Zulassung des Curevac-Impfstoffs nicht vor August erwartet werden könne.
Das Logo des Biotech-Unternehmen Curevac mit dem Slogan “the RNA people” an der Unternehmenszentrale in Tübingen.
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Bundesregierung verlängert Corona-Wirtschaftshilfen
14.16 Uhr: Die Bundesregierung verlängert staatliche Hilfen für besonders belastete Firmen in der Corona-Krise. Wie Finanz- und Wirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mitteilten, wird die Überbrückungshilfe III für Unternehmen und Soloselbstständige bis zum 30. September 2021 als „Überbrückungshilfe III Plus“ fortgeführt.
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte, der „Konjunkturmotor“ laufe. Dennoch verlaufe der Ausstieg aus der Pandemie schrittweise. Deswegen sei die Verlängerung der bisher bis Ende Juni befristeten Hilfen ein wichtiges Signal.
Corona-Lockerungen: Belgien macht Kneipen und Kinos wieder auf
13.43 Uhr: Kneipen, Kinos, Fitnessstudios: Belgien hat dank abnehmender Infektionszahlen am Mittwoch die Corona-Regeln deutlich gelockert. So sind in dem von der Pandemie zeitweise hart getroffenen Land ab sofort neben Terrassen auch die Innenräume von Restaurants geöffnet, aber nur an Vierertischen und mit Hygieneauflagen. Zuhause darf man ebenfalls vier Personen empfangen.
Neben Sporteinrichtungen dürfen auch Kinos den Betrieb wieder aufnehmen, kulturelle Veranstaltungen mit bis zu 200 Menschen sind mit Sicherheitsregeln drinnen wieder möglich. In Brüssel entfällt die allgemeine Maskenpflicht draußen – sie gilt allerdings weiter an besonders belebten Orten sowie in Läden und öffentlichen Verkehrsmitteln. Arbeitnehmer dürfen nun wieder einen Tag die Woche ins Büro, für den Rest der Zeit ist immer noch Heimarbeit Pflicht.
Virologe Streeck warnt vor starker vierter Covid-Welle
13.13 Uhr: Der Bonner Virologe Hendrik Streeck warnt vor einer heftigen vierten Welle der Corona-Pandemie in Deutschland. “Im Herbst werden die Infektionszahlen steigen“, sagte Streeck im Videocast “19 – die Chefvisite”. Niemand könne vorhersagen, wie sehr, aber: “Wir sollten uns auf einen starken Anstieg vorbereiten.” Denn auch Impfungen gegen das Coronavirus würden nicht zu einer Herdenimmunität führen. “Impfungen bieten einen Primärschutz gegen schwere Verläufe, nicht gegen die Weitergabe des Virus”, betonte der Virologe. Allerdings sei ein “Herdeneffekt” möglich, der den Anstieg der Infektionszahlen dämpfe.
Die Erkenntnisse der Forschung zu Corona-Impfstoffen könnten laut Streeck auch einem Schutz vor dem AIDS-Virus HIV zum Durchbruch verhelfen. Die aktuelle Pandemie habe gezeigt: “Wenn wir einen Impfstoff finden wollen, dann schaffen wir das – in Lichtgeschwindigkeit”, so Streeck. Es gebe eine “Kreuzbefruchtung” zwischen der Corona- und der HIV-Forschung. Impfungen mit Adenoviren als Vektoren, die zum Beispiel beim Impfstoff von AstraZeneca zum Einsatz kommen, würden auch im Kampf gegen AIDS getestet. Versuche an Affen mit mRNA-Impfstoffen zeigten “einige positive Signale”, sagte Streeck.
Hendrik Streeck, Virologe an der Uniklinik Bonn sitzt in einem Labor.
Foto: Oliver Berg / dpa
Japan will ausländische Olympia-Teilnehmer weiter reduzieren
13.05 Uhr: Olympia-Gastgeber Japan will die Zahl der Teilnehmer keine zwei Monate vor dem Beginn der Spiele weiter reduzieren. Das sagte Ministerpräsident Yoshihide Suga am Mittwoch im Parlament und bekräftigte seinen Entschluss, die Spiele trotz breiter Ablehnung in der eigenen Bevölkerung wie geplant durchzuziehen. Suga steht wegen seiner Corona-Politik und seines Festhaltens an dem Sportspektakel in der Kritik. Er hofft laut Beobachtern, dass die Spiele trotz der Pandemie erfolgreich über die Bühne gehen und er dadurch Rückenwind für noch in diesem Jahr anstehende Wahlen bekommt.
“Ich möchte aus Japan eine Botschaft senden, dass die Welt sich den Schwierigkeiten gestellt hat, die das Coronavirus mit sich gebracht hat, und sie durch Einigkeit überwunden hat”, sagte Suga. Die Opposition übte jedoch scharfe Kritik und warf dem Regierungschef vor, sich der Risiken nicht voll bewusst zu sein.
Niederlande heben PCR-Testpflicht für Einreisen aus Deutschland auf
12.53 Uhr: Die Niederlande nehmen die Einstufung Deutschlands als Corona-Hochrisikogebiet zurück. Damit entfällt von Donnerstag (10. Juni) an für Einreisende aus Deutschland mit einem Aufenthalt von mehr als zwölf Stunden die Pflicht eines negativen PCR-Testes. Das teilte das NRW-Europaministerium am Mittwoch mit. NRW-Minister Stephan Holthoff-Pförtner (CDU) begrüßte die Entwicklung: “Die geforderten PCR-Tests waren für die Bürgerinnen und Bürger aufwendig und kostspielig. Das Grenzgebiet kehrt Schritt für Schritt zur Normalität zurück.”Allerdings müssten Reisende und Pendler weiter vorsichtig sein, mahnte er. Deutschland gilt in den Niederlanden demnach nun als Risikogebiet. In Deutschland umgekehrt gelten die Niederlande vorerst weiter als Corona-Risikogebiet.
Vietnam will Südostasienspiele wegen Corona auf Juli 2022 verschieben
12.50 Uhr: Vietnam möchte die für Ende des Jahres geplanten Südostasienspiele in der Hauptstadt Hanoi wegen der angespannten Corona-Lage im Land auf Mitte 2022 verschieben. Das Olympische Komitee des Landes habe einen entsprechenden Brief an die Teilnehmerländer geschrieben, berichtete die Nachrichtenseite Phap Luat Online am Mittwoch. Die Organisatoren schlagen demnach vor, die 31. Ausgabe der so genannten SEA Games erst im Juli des kommenden Jahres abzuhalten. Der zuständige “SEA Games Council” werde am kommenden Mittwoch in Bangkok über den Vorschlag entscheiden, hieß es. Geplant sind die Spiele in Hanoi und elf anderen vietnamesischen Orten bislang vom 21. November bis 2. Dezember.
Kultusminister Piazolo fordert Lockerung der Maskenpflicht an Schulen
12.40 Uhr: Wegen der stark sinkenden Corona-Infektionszahlen fordert Bayerns Kultusminister Michael Piazolo Lockerungen bei der Maskenpflicht an Schulen. “Die Maskenpflicht ist ein großer Eingriff in die Freiheit und wir müssen immer wieder kritisch hinterfragen, ob sie noch verhältnismäßig ist”, sagte der Freie-Wähler-Politiker am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München. Mit Blick auf die am Donnerstag beginnende Konferenz der Kultusminister (KMK) forderte er dazu “einen intensiven Austausch” für ein bundeseinheitliches Vorgehen. Aus der Sicht von Piazolo sollte es im Schulgebäude selbst weiter die Maskenpflicht geben, eine Aufhebung sei aber auf dem Schulhof und auch am Sitzplatz in den Klassen angemessen.
Grüne fordern in Maskendebatte Akteneinsicht der Fraktionen
12.39 Uhr: Die Grünen im Bundestag fordern im Fall möglicherweise minderwertiger Schutzmasken aus China ein Recht für die Fraktionen des Bundestags, die entsprechenden Akten der Regierung einzusehen. Berichte aus den Ländern über fehlerhafte Masken aus Beständen des Bundes legten nahe, “dass mit diesen Masken etwas nicht stimmt”, sagte die Grünen-Fraktionsvize Maria Klein-Schmeink am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Zudem müsse es eine Nachprüfung der Masken geben, die in der Nationalen Reserve Gesundheitsschutz gelagert werden sollen. Klein-Schmeink sagte, sichergestellt werden müsse, dass die Reserve nicht zum Milliardengrab werde. “Darum fordern wir, dass diese Masken unverzüglich auf der Grundlage von etablierten Standards nachgeprüft, zertifiziert und somit verkehrsfähig gemacht werden.”
Markt für illegale Drogen widerstandsfähig gegen Corona
12.35 Uhr: Der europäische Markt für illegale Drogen hat sich als widerstandsfähig gegen Störungen durch die Corona-Pandemie erwiesen. Die Risiken für die öffentliche Gesundheit nahmen sogar eher noch zu, da mehr Stoffe mit teils sehr hoher Wirksamkeit und Reinheit registriert wurden, wie die EU-Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) in ihrem am Mittwoch in Lissabon vorgestellten Europäischen Drogenbericht 2021 betonte.
Die EU-Kommissarin für Inneres, Ylva Johansson, hob die weiter anhaltende Bedrohung durch illegale Drogen hervor. “Ich bin besonders besorgt über die hoch reinen und hoch wirksamen Substanzen, die auf unseren Straßen und im Internet erhältlich sind, sowie über die 46 neuen Drogen, die allein im Jahr 2020 in der EU entdeckt wurden”, sagte die Schwedin. Die Gesamtzahl der von der EMCDDA überwachten Substanzen sei auf 830 angewachsen.
Lockdown in Melbourne wird ab Freitag gelockert
12.04 Uhr: Der Corona-Lockdown in der australischen Millionenmetropole Melbourne wird ab Freitag deutlich gelockert. Unter anderem werden die Schulen wieder geöffnet und die Menschen dürfen sich wieder im Umkreis von 25 Kilometern um ihre Häuser bewegen, wie der Premierminister des Bundesstaates Victoria, James Merlino, am Mittwoch ankündigte. Auch kleinere Versammlungen und Feiern wie Hochzeiten mit bis zu zehn Gästen sind dann wieder erlaubt, zudem gilt nur noch in Innenräumen eine Maskenpflicht.
EU-Gericht kippt Genehmigung von Corona-Hilfen für Condor
11.48 Uhr: Ryanair hat vor dem EU-Gericht einen Erfolg gegen staatliche Corona-Hilfen für die deutsche Condor erzielt. Die Richter kippten am Mittwoch den Beschluss der EU-Kommission zur Genehmigung der Beihilfe. Die Entscheidung der Brüsseler Behörde sei nicht ausreichend begründet, erklärte das Gericht in Luxemburg. Praktisch hat das aber zunächst keine Folgen: Die Wirkung der Nichtigerklärung wurde ausgesetzt, bis die EU-Kommission einen neuen Beschluss gefasst hat. Deutschland hatte im April 2020 die Beihilfe zugunsten von Condor in Brüssel angemeldet. Dabei ging es um zwei staatlich abgesicherte Darlehen mit vergünstigtem Zinssatz im Umfang von 550 Millionen Euro.
Andrew Lloyd Webber warnt Regierung vor längeren Corona-Maßnahmen
11.30 Uhr: Der britische Komponist Andrew Lloyd Webber hat seine Regierung davor gewarnt, die geplante Aufhebung aller Corona-Maßnahmen aufzuschieben. “Wir werden sagen: “Kommt zum Theater und nehmt uns fest”, sagte der 73-Jährige dem “Telegraph” auf die Frage, was er tun werde, wenn die Lockerungen verschoben würden und er seine Theater nicht wieder bei voller Auslastung öffnen dürfe.
In England ist für den 21. Juni laut Stufenplan der Regierung die Aufhebung der noch verbliebenen Corona-Beschränkungen geplant. Für viele Theater ist dieser Schritt bedeutsam, da es sich bei nur halber Auslastung – wie sie derzeit bereits erlaubt ist – für ihre Häuser nicht lohnt, Großproduktionen auf die Bühne zu bringen. Der Komponist warnte, bei weiteren Corona-Beschränkungen müsse er möglicherweise mehrere seiner Theater verkaufen.
Merz: Scholz und Heil sollen sich bei Spahn entschuldigen
11.15 Uhr: Im Streit um die geplante Verteilung angeblich minderwertiger Corona-Schutzmasken an obdachlose und behinderte Menschen hat der CDU-Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz an Vizekanzler Olaf Scholz und Arbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) appelliert, sich bei Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu entschuldigen. Im Interview mit unserer Redaktion warf der Präsident des CDU-Wirtschaftsrats den beiden Ministern falsche Anschuldigungen vor. Merz sagte: “Nach den falschen Anschuldigungen gegen den Bundesgesundheitsminister: Herr Scholz und Herr Heil, wenn Sie Anstand haben, dann entschuldigen Sie sich heute bei Jens Spahn.”
Schwere Vorwürfe gegen Spahn in der Maskenaffäre
Regierung löscht Impf-Video: Arzt soll Hamas unterstützen
11 Uhr: Aufruhr um Impfkampagne der Bundesregierung. In einem Video tritt Arzt auf, der auf Facebook israelfeindliche Posts teilt. Lesen Sie dazu: Arzt unterstützt Hamas: Regierung löscht sein Impf-Video
Kabinett verlängert Kurzarbeitsregeln
10.31 Uhr: Für Unternehmen, die in der Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind, wird der vereinfachte Zugang zu Kurzarbeit erneut verlängert. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch eine entsprechende Verordnung von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Der Staat erstattet demnach auch über den 30. Juni hinaus die Sozialversicherungsbeiträge bei Kurzarbeit vollständig. Ab Oktober werden die Beiträge dann noch zur Hälfte übernommen, wenn mit der Kurzarbeit bis zum 30. September begonnen wurde. Zudem soll es für die Anmeldung von Kurzarbeit weiter ausreichen, wenn mindestens zehn Prozent der Beschäftigten betroffen sind und nicht wie sonst ein Drittel. Das galt zunächst nur für Unternehmen, die bis Ende dieses Monats Kurzarbeit anmelden. Auch hier wird die Frist bis Ende September verlängert.
Landesgesundheitsminister: Curevac-Impfstoff nicht vor August
10.27 Uhr: Die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Tübinger Firma Curevac dauert länger als geplant. Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) bestätigte am Dienstag in Stuttgart, dass sich das Verfahren weiter verzögere. Zuletzt hatte es geheißen, man rechne mit einer Zulassung im Juni.
Lucha sagte, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe in der Gesundheitsministerkonferenz mitgeteilt, “dass wir nach der derzeitigen Situation leider erst realistisch im August erwarten können, dass der Curevac-Impfstoff zulassungsfähig appliziert werden kann oder zugelassen wird.” Der Grünen-Politiker erklärte, dass es bei der von Curevac durchgeführten klinischen Studie zu dem Vakzin “Komplikationen” gebe.
Zuvor hatte “Business Insider” berichtet, dass Spahn in der Konferenz berichtet habe, dass die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) “nicht vor August” mit einer Zulassung des Curevac-Mittels rechne. Bei der Studie gebe es noch nicht genug Teilnehmer.
Corona: Curevac-Zulassung verzögert sich.
Foto: imago images/Sven Simon
Corona-Warn-App zeigt auch digitalen Impfnachweis an
10.16 Uhr: Der geplante digitale Impfnachweis in Deutschland kann künftig auch in der offiziellen Corona-Warn-App des Robert Koch-Instituts angezeigt werden. Die Macher der Tracing-App veröffentlichten in der Nacht zum Mittwoch die aktuelle Version 2.3.2 in den App-Stores von Apple und Google. Es kann jedoch einige Stunden dauern, bis das Update für alle Anwenderinnen und Anwender sichtbar ist. Die Ausgabe der digitalen Impfnachweise in Deutschland soll noch im Juni starten.
Menschen in Deutschland, die keine Tracing-App für die Anzeige eines digitalen Impfnachweises verwenden möchten, können auf die Smartphone-App “CovPass” ausweichen, die keine Kontaktverfolgungsfunktion hat. Außerdem wird der Impfnachweis auch ausgedruckt auf Papier ausgegeben. Der “CovPass” soll zudem negative Testergebnisse und überstandene Infektionen dokumentieren und so das Reisen innerhalb der EU einfacher machen.
Europaparlament gibt grünes Licht für Covid-19-Zertifikat
10.11 Uhr: Das Covid-19-Zertifikat für einfacheres Reisen in der EU rückt näher. Die Abgeordneten des Europaparlaments billigten die Details für das EU-weite Zertifikat, wie das Parlamentspräsidium am Mittwoch in Straßburg mitteilte. Zuvor hatten sich die Abgeordneten und die EU-Länder bereits vorläufig auf die Regelungen für das Dokument zum Nachweis von Corona-Tests, -Impfungen und überstandenen Infektionen geeinigt. Damit das Zertifikat wirklich kommen kann, müssen auch die Mitgliedsstaaten noch formell zustimmen.
Mit dem Zertifikat soll das Reisen in der Europäischen Union wieder erleichtert werden. Mitgliedsstaaten können für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete dann nur bei entsprechender Infektionslage weitere Beschränkungen wie eine Quarantäne einführen. Die ersten Länder stellen die Zertifikate bereits aus. Auch Deutschland ist zumindest schon mit der Technik für das EU-weite Zertifikat verbunden.
Corona: Digitaler Impfpass im Testlauf
Massentests und Impf-Offensive im Nordwesten Englands gegen Variante
9.26 Uhr: Im Nordwesten Englands ist gegen die weitere Ausbreitung der in Indien entdeckten Delta-Variante des Coronavirus eine Offensive mit Massentests und Impfungen gestartet worden. Wie zuvor bereits im Corona-Hotspot Bolton setzt die Regierung das Militär ein, um Bürger in den besonders betroffenen Gegenden wie Greater Manchester oder der Grafschaft Lancashire systematisch auf das Virus zu testen, wie unter anderem die BBC berichtete. In Manchester und anderen Gemeinden wurden zudem bereits alle über 18-Jährigen aufgerufen, Impftermine zu buchen – obwohl englandweit eigentlich erst Menschen ab 25 Jahren impfberechtigt sind. Bürgermeister riefen die Regierung auf, ihnen noch mehr Impfstoff für ihre Offensive zur Verfügung zu stellen.
US-Apotheker wegen Zerstörung von Corona-Impfstoff zu drei Jahren Haft verurteilt
9.23 Uhr: Weil er hunderte Corona-Impfdosen des Herstellers Moderna zerstört hatte, ist ein Apotheker in den USA zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Wie das US-Justizministerium am Dienstag mitteilte, muss der Mann zudem Schadenersatz in Höhe von umgerechnet rund 69.000 Euro an das Krankenhaus im Bundesstaat Wisconsin bezahlen, in dem er arbeitete. Der 46-Jährige habe den Impfstoff absichtlich aus der Kühleinheit genommen, wodurch das Vakzin beschädigt wurde, hieß es in Gerichtsdokumenten.
Nach Angaben des Justizministeriums wurden 57 Menschen mit dem nicht gekühlten und damit unwirksamen Mittel geimpft. “Der absichtliche Versuch, Impfstoffdosen während eines nationalen Gesundheitsnotstands zu zerstören, ist ein schweres Verbrechen”, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Brian Boynton. Der Apotheker wurde nach dem Vorfall entlassen und verhaftet. Laut einem Bericht der “New York Times” hatte er gegenüber seiner Frau mehrfach Bemerkungen gemacht, die auf verschwörungstheoretisches Gedankengut hindeuten. Offenbar glaubte der Mann, dass das Vakzin der Firma Moderna die menschliche DNA verändern könne.
Sechs-Punkte-Plan bei den Schweden nach Corona-Fällen
8.47 Uhr: Nach zwei Corona-Fällen in der unmittelbaren Vorbereitung verschärft Schweden die Maßnahmen um die Nationalmannschaft mit RB Leipzigs Mittelfeldstar Emil Forsberg. Täglich sollen Schnelltests bei den Spielern durchgeführt und die Anzahl von PCR-Tests soll erhöht werden. Taktische und sonstige Besprechungen mit der Mannschaften werden in Kleingruppen durchgeführt in den größtmöglichen Räumen.
Der Sechs-Punkte-Plan, der am Dienstagabend bei einer Krisensitzung von den Verantwortlichen der Nationalmannschaft und der medizinischen Abteilung verabschiedet wurde, sieht auch vor, dass die Spieler nur noch zeitlich begrenzt behandelt werden sollen und dies – soweit möglich – im Freien gemacht werden soll. Geplante gemeinsame Aktivitäten in Innenräumen wurden abgesagt, die gemeinsamen Busreisen weiter reduziert. Zudem bleibt die Anzahl von Spielern, die sich in der Sporthalle oder anderen Einrichtungen aufhalten, reduziert.
Familienministerin warnt vor Doppelbelastung von Frauen im Homeoffice
8.38 Uhr: Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) hat vor einer Doppelbelastung vieler Frauen im Homeoffice gewarnt. “Das ist in den Familien ganz deutlich zu spüren gewesen, dass die Frauen viel mehr die Verantwortung übernommen haben für Homeschooling, wenn die Kinder zu Hause waren”, sagte sie am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin. Die SPD-Ministerin forderte eine faire Verteilung der Aufgaben auch zu Pandemie-Zeiten.
“Wir müssen da hinkommen, dass Homeoffice nicht so verstanden wird, dass Frauen nebenbei noch etwas machen können”, sagte sie. Dazu sei Aufklärung und Information seitens der Politik nötig, “damit es in den Köpfen ankommt”. Am Nachmittag stellt Lambrecht einen neuen Bericht zur Gleichstellung von Mann und Frau vor. Nach UN-Angaben hat die Corona-Krise weltweit Frauen unverhältnismäßig stark getroffen. Einer Anfang Juni veröffentlichten Studie der Internationalen Arbeitsagentur (ILO) zufolge verloren sie häufiger ihren Arbeitsplatz als Männer, kümmerten sich aber gleichzeitig häufiger um die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Menschen.
Unternehmen sind verpflichtet, überall dort Homeoffice anzubieten, wo es möglich ist.
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Heil zu Streit um Schutzmasken: Sauber gehandelt
8.34 Uhr: Im Streit um die Verteilung von angeblich weniger geprüften Corona-Schutzmasken zwischen Union und SPD hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sein Handeln verteidigt und Aufklärung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gefordert. “Es gab den Versuch des Gesundheitsministeriums, die Standards zu senken, anzupassen an die Beschaffung. Das haben meine Fachleute abgelehnt, und ich habe mich auch durchgesetzt”, sagte Heil am Mittwoch im ARD-“Morgenmagazin”. Er betonte: “Ich habe das Gefühl, dass wir sauber gehandelt haben.” Nun gebe es Fragen an Spahn, die dieser beantworten müsse.
Corona: Altenheimbewohner sind an Einsamkeit gestorben
8.18 Uhr: Welche Auswirkungen hatten die Corona-Maßnahmen auf Bewohner von Altenheimen? Wissenschaftler der Charité haben Heimleiter befragt. Lesen Sie dazu: Report: So haben Heimbewohner in der Pandemie gelitten
Kurzarbeitsregeln werden erneut verlängert – Heil: Klare Perspektive
8 Uhr: Die wegen der Corona-Pandemie vereinfachten Zugangsregeln zur Kurzarbeit sollen über Ende Juni hinaus um weitere drei Monate verlängert werden. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) legt dazu an diesem Mittwoch dem Bundeskabinett eine entsprechende Verordnung vor. In der Begründung heißt es, es gebe nach Ansicht der Bundesregierung trotz sinkender Corona-Zahlen und Impffortschritts weiterhin “Unsicherheiten”. Es gehe darum, “Beschäftigungsverhältnisse auch über den 30. Juni 2021 hinaus zu stabilisieren und dadurch Arbeitslosigkeit und gegebenenfalls Insolvenzen möglichst zu vermeiden”.
Vor allem finanziell stark belastete Unternehmen im Einzelhandel, in der Unterhaltungs-, Reise- und Tourismusbranche und im Hotel- und Gaststättengewerbe benötigten den erleichterten Zugang zur Kurzarbeit auch noch über den 30. Juni 2021 hinaus, heißt es weiter. Heil hatte den Schritt bereits im Mai angekündigt und von Planungssicherheit für die Unternehmen gesprochen.
Tierschutzbund: Corona-Ausbrüche auf 400 Nerzfarmen in der EU
7.40 Uhr: Auf mehr als 400 Nerzfarmen in Ländern der Europäischen Union sind nach Angaben von Tierschützern Corona-Ausbrüche bekannt geworden. Nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes in Bonn waren dabei bis Mitte Mai in zehn EU-Staaten Millionen von Tieren betroffen. Laut einer Aufstellung der Organisation wurde Sars-CoV-2 in Dänemark auf 290 Nerzfarmen nachgewiesen, in den Niederlanden waren es 69 und in Schweden 13. In Griechenland habe es in 22 von 91 Nerzfarmen positive Testungen gegeben. Weitere Nachweise gab es laut Tierschutzbund in Italien, Litauen, Polen, Spanien, Frankreich und Lettland. Die Tierschutz-Organisation forderte ein Verbot der Zucht und Haltung von Pelztieren.
167 Corona-Fälle um den Mount Everest während zweiter Welle
7.30 Uhr: In Dörfern rund um den Mount Everest sind während der heftigen zweiten Welle 167 Corona-Fälle gemeldet worden. Dort leben hauptsächlich Menschen des Sherpa-Volksstamms. Viele von ihnen führen ausländische Bergsteiger auf den Everest oder andere Berge, tragen deren Gepäck oder kochen für sie während der Expedition. Seit die ersten von ihnen im April vom Everest-Basislager zurückgekehrt seien, habe es eine stetige Zunahme an Infektionen in Pasang Lhamu gegeben, sagte die Chefin der zuständigen Gesundheitsbehörde, Aarti Maya Tamang, der Deutschen Presse-Agentur. Die Kommune um den höchsten Berg der Welt zählt rund 9000 Einwohner. Das Gebiet sei nur teils mit Autos erreichbar.
Weiterer Corona-Fall im spanischen Team – Llorente positiv getestet
7.20 Uhr: Nach Kapitän Sergio Busquets ist in der spanischen Fußball-Nationalmannschaft auch Diego Llorente positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Verband in der Nacht zum Mittwoch mitteilte, werde der 27-Jährige von Leeds United das EM-Quartier des dreimaligen Europameisters in Las Rozas de Madrid verlassen. Die Vorbereitung des Teams auf die an diesem Freitag beginnende EM werde mit individuellem Training fortgesetzt.
Die Infektion von Busquets (32) war am Sonntag bekanntgegeben worden, seitdem können die Spanier nur unter erheblichen Einschränkungen trainieren. Luis Enrique hat inzwischen Torwart Kepa Arrizabalaga, Rodrigo Moreno, Pablo Fornals, Carlos Soler, Brais Méndez sowie Raúl Albiol nachnominiert. Diese Profis trainieren abgeschottet vom Team in einer eigenen sogenannten Blase und stünden bereit, in die Mannschaft zu rücken.
In Texas wehren sich Krankenhausmitarbeiter gegen Impfpflicht
6.03 Uhr: In Texas wehren sich rund hundert Angestellte eines der größten Krankenhäuser des US-Bundesstaates gegen eine faktische Impfpflicht an ihrem Arbeitsplatz. Die Mitarbeiter des Houston Methodist Hospital in der texanischen Hauptstadt organisierten am Dienstagabend eine Protestveranstaltung an einem der Standorte des Krankenhauses. Angestellten der Einrichtung droht eine Kündigung, sollten sie nicht bis Montag eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben.
“Wir sind nicht gegen den Impfstoff”, sagte eine der Initiatoren des Protestes, die Pflegerin Jennifer Bridges, der Lokalzeitung “Houston Chronicle”. “Wir wollen uns einfach wohler damit fühlen und gründlich recherchieren, bevor wir ihn nehmen.” Sie und rund hundert Kollegen haben deshalb Klage gegen ihren Arbeitgeber eingereicht.
Nach Angaben der Krankenhausverwaltung sind fast 100 Prozent der 26.000 Mitarbeiter “der Aufforderung (sich impfen zu lassen) nachgekommen”. Es sei bedauerlich, dass diese Leistung, die das Houston Methodist zum sichersten Krankenhaus des Landes mache, “von ein paar verärgerten Mitarbeitern überschattet wurde”, erklärte das Krankenhaus weiter.
Innengastronomie darf in Frankreich und Belgien wieder öffnen
5.22 Uhr: Nach einem deutlichen Absinken der Corona-Infektionszahlen in Frankreich lockert das Land seine Auflagen am Mittwoch weiter: Erstmals seit sieben Monaten dürfen Cafés und Restaurants ihre Innenbereiche wieder öffnen. Ein negativer Corona-Test wird von den Gästen nicht verlangt. Ähnliches gilt ab Mittwoch auch in Belgien.
Straßencafé in Paris. Ab heute darf nicht mehr nur die Außengastronomie öffnen, sondern auch Gäste in Innenräumen von Restaurants und Co. empfangen werden.
Foto: Bertrand GUAY / AFP
Der Beginn der nächtlichem Ausgangssperre in Frankreich wird um zwei Stunden auf 23 Uhr verschoben. Zudem dürfen Fitnessstudios und Freizeitparks wieder öffnen. Präsident Emmanuel Macron hatte die Lockerungen Ende April angekündigt, ohne sie an bestimmte Infektionszahlen zu knüpfen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Frankreich stark rückläufig und lag zuletzt landesweit bei rund 70, was Experten auch auf die Impfkampagne zurückführen.
Gericht der EU entscheidet über deutsche Corona-Hilfen für Condor
4.06 Uhr: Das Gericht der EU (EuG) in Luxemburg entscheidet heute über eine Klage von Ryanair wegen Corona-Beihilfen Deutschlands für die Charterfluggesellschaft Condor. Ryanair klagt konkret gegen die Entscheidung der EU-Kommission, ein Darlehen von 550 Millionen Euro zu erlauben. Die Kommission habe die Schäden für Billigairlines in der Pandemie nicht berücksichtigt, lautet eines der Argumente. (Az. T-665/20)
Ryanair hat vor dem EuG gegen mehrere solcher Beihilfe-Entscheidungen für Airlines in unterschiedlichen Ländern geklagt. Bislang wurden alle Klagen abgewiesen.
Ärzteschaft ruft nach mehr Impfstoff
2.01 Uhr: Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, drängt die Bundesregierung, für mehr Impfstoff gegen das Coronavirus zu sorgen. “Der Bedarf übersteigt die zur Verfügung stehenden Kapazitäten deutlich. Wenn wir Termine verschieben müssen, weil Lieferungen ausbleiben, führt das zu Frust bei den Patienten. Und diesen Frust bekommt als erstes das Praxispersonal zu spüren. Daran muss sich schnell etwas ändern”, sagte Reinhardt der “Rheinischen Post”. Er habe Verständnis dafür, dass die Menschen schnell geimpft werden wollen. Der Bund müsse daher sicherstellen, dass so schnell wie möglich ausreichend Impfstoffe für die Praxen, Impfzentren und Betriebsärzte zur Verfügung stehen.
In Deutschland steht noch immer nicht ausreichend Impfstoff für alle Impfwilligen zur Verfügung.
Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Eine vierte Welle fürchtet Reinhardt nicht. “Ich habe derzeit keine Angst vor einer vierten Welle, weil ich davon ausgehe, dass aufgrund der Impfungen die Zahl der Neuinfektionen überschaubar bleibt und mit weniger schweren Verläufen zu rechnen ist”, sagte der Ärztepräsident. Allerdings sei die Pandemie natürlich noch nicht vorbei.
Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, appellierte an die impfwilligen Menschen, noch für eine kurze Zeit Geduld zu haben. “Jeder, der will, wird auch geimpft werden. Nur können nicht alle sofort und gleichzeitig oder schon in den nächsten Tagen ihre Impfung erhalten”, sagte Gassen der “Rheinischen Post”. Dazu seien vorhandenen Impfstoffmengen immer noch zu knapp. Die Situation solle sich laut Bundesgesundheitsministerium aber ändern. “Wir erwarten also deutlich höhere Impfstoffmengen noch im Juni.”
USA lockern Reisewarnung für Deutschland und weitere Länder
0.24 Uhr: Die USA haben ihre Corona-bedingten Reisewarnungen für zahlreiche Länder gelockert. Unter anderem für Deutschland gilt die höchste Warnstufe nicht mehr, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Auflistung des US-Außenministeriums hervorgeht. Auch die Reiseempfehlungen für Frankreich, Griechenland, Mexiko, Kanada und das Olympia-Gastgeberland Japan wurden angepasst.
Das Außenministerium rief die US-Bürger dazu auf, Reisen nach Deutschland und in die anderen Länder zu überdenken. Bisher hatte das Ministerium vor Reisen in diese Länder ausdrücklich gewarnt.
Die Lockerungen seien auf der Grundlage neuer Empfehlungen der Gesundheitsbehörde CDC erfolgt, erklärte das Außenministerium. Die Behörde hatte US-Reisende dazu aufgerufen, sich vor Reisen ins Ausland vollständig impfen zu lassen. Nicht-Geimpften empfahl sie, von Reisen abzusehen.
Weiterhin gültig ist der in der Corona-Pandemie verhängte US-Einreisestopp für Europäer. Der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, hatte am Montag gesagt, eine Lockerung des Einreisestopps für Ausländer aus Europa werde transparent erfolgen.
Dienstag, 8. Juni: Ab Montag gibt es den digitalen Impfpass in Apotheken
22.46 Uhr: Der Start für den digitalen Corona-Impfpass in Deutschland rückt näher. Ab dem kommenden Montag soll man sich in vielen Apotheken den digitalen Nachweis einer vollständigen Impfung nachträglich ausstellen lassen können. Das teilte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) in Berlin mit. Bereits vor dem 14. Juni soll die Anwendung namens “CovPass” nach Angaben aus dem Bundesgesundheitsministerium für alle Interessenten in den App-Stores für Smartphones zur Verfügung stehen.
Mit dem EU-weiten “CovPass” soll es einfacher sein, sicher zu reisen und in anderen Ländern Restaurants oder Kulturveranstaltungen zu besuchen.
Die EU-Länder und das EU-Parlament hatten sich kürzlich auf Details eines europaweiten Zertifikats geeinigt, mit dem man Impfungen, Tests und überstandene Covid-19-Erkrankungen nachweisen kann. Dies soll auch Reisen erleichtern. Dabei geht es um eine Ergänzung des weiter verwendbaren gelben Impfheftes.
Den digitalen Nachweis soll man sich künftig direkt in Praxen oder Impfzentren erstellen lassen und dann per Smartphone nutzen können. Auch nachträgliche Ausstellungen sollen möglich sein – etwa bei Ärzten und Apotheken. Vor dem bundesweiten Start war ein Testlauf in ausgewählten Impfzentren begonnen worden.
Biontech will Impfstoff auch an Babys testen
21.40 Uhr: Das US-Pharmaunternehmen Pfizer weitet die Tests seines Corona-Impfstoffs mit dem Unternehmen Biontech auf Kinder unter zwölf Jahren aus. Nach einer ersten Studie, in der eine kleine Anzahl von Minderjährigen verschiedene Dosierungen des Impfstoffs bekommt, will Pfizer in mehr als 90 Einrichtungen in den USA, Finnland, Polen und Spanien rund 4500 junge Menschen für eine weitere Studie gewinnen. In dieser Woche begann eine Studie an Fünf- bis Elfjährigen.
Die Kinder erhalten entweder ein Placebo oder zwei Impfdosen von jeweils zehn Mikrogramm, was einem Drittel der Dosis entspricht, die Jugendliche und Erwachsene erhalten. In einigen Wochen sollen Kinder ab sechs Monate für eine Studie dazu geholt werden. Diese sollen nur drei Mikrogramm pro Impfung erhalten. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist in den USA und in der EU für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen.
Biontech will sein Corona-Vakzin auch an kleinen Kindern testen.
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Drosten fordert weitere Aufklärung von Virus-Herkunft
20.18 Uhr: In der neuen Folge des NDR-Podcasts hat der Berliner Virologe Christian Drosten seine Vermutungen über die Herkunft des Coronavirus erläutert und bekräftigt. Drosten hält es für wahrscheinlich, dass Maderhunde oder andere Felltiere, die in China für die Pelzindustrie gezüchtet werden, als Zwischenwirte bei der Übertragung von Sars-CoV-2 dienten. Lesen Sie hier den Hintergrundbericht: Drosten fordert weitere Untersuchungen zur Corona-Herkunft
Innengastronomie darf in Frankreich und Belgien wieder öffnen
19.30 Uhr: Nach einem deutlichen Absinken der Corona-Infektionszahlen in Frankreich lockert das Land seine Auflagen am Mittwoch weiter: Erstmals seit sieben Monaten dürfen Cafés und Restaurants ihre Innenbereiche wieder öffnen. Ein negativer Corona-Test wird von den Gästen nicht verlangt. Ähnliches gilt ab Mittwoch auch in Belgien.
Der Beginn der nächtlichem Ausgangssperre in Frankreich wird um zwei Stunden auf 23.00 Uhr verschoben. Zudem dürfen Fitnessstudios und Freizeitparks wieder öffnen. Präsident Emmanuel Macron hatte die Lockerungen Ende April angekündigt, ohne sie an bestimmte Infektionszahlen zu knüpfen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Frankreich stark rückläufig und lag zuletzt landesweit bei rund 70, was Experten auch auf die Impfkampagne zurückführen.
Curevac-Impfstoff nicht vor August
19.01 Uhr: Die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Tübinger Firma Curevac dauert länger als geplant. Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) bestätigte am Dienstag in Stuttgart, dass sich das Verfahren weiter verzögere. Zuletzt hatte es geheißen, man rechne mit einer Zulassung im Juni.
Lucha sagte, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe in der Gesundheitsministerkonferenz mitgeteilt, “dass wir nach der derzeitigen Situation leider erst realistisch im August erwarten können, dass der Curevac-Impfstoff zulassungsfähig appliziert werden kann oder zugelassen wird.”
Der Grünen-Politiker erklärte, dass es bei der von Curevac durchgeführten klinischen Studie zu dem Vakzin „Komplikationen“ gebe. Zuvor hatte “Business Insider” berichtet, dass Spahn in der Konferenz berichtet habe, dass die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) “nicht vor August” mit einer Zulassung des Curevac-Mittels rechne.
Erstes volles Hallenkonzert: Foo Fighters im Madison Square Garden
18.09 Uhr: Mit einem Auftritt der Foo Fighters am 20. Juni ist in New York erstmals seit Beginn der Corona-Einschränkungen im März 2020 wieder ein Hallenkonzert ohne Kapazitätseinschränkungen angesetzt. “Die Foo Fighters bringen den Rock & Roll zurück in den (Madison Square) Garden”, schrieben die Veranstalter am Dienstag per Kurznachrichtendienst Twitter.
“Wir warten seit mehr als einem Jahr auf diesen Tag”, kommentierte die Rockband um Dave Grohl das Ereignis. “New York, mach dich bereit für eine lange Nacht, bei der wir uns gemeinsam die Seele aus dem Leib schreien.”
Buch über Biontech-Impfstoff
17.47 Uhr: Die Biontech-Mitgründer Ugur Sahin und Özlem Türeci arbeiten an einem Buch über die Entwicklung ihres Corona-Impfstoffs mit. Ihr mit dem “Financial Times”-Journalisten Joe Miller verfasstes Buch “The Vaccine” (Der Impfstoff) soll am 2. November in englischer Sprache erscheinen. Das kündigte der Verlag St. Martin’s Publishing Group an. Sahin und Türeci erklärten die 30 Jahre lange Forschungsarbeit, die die Grundlage für den Impfstoff gelegt habe, und gewährten einen Blick auf die potenzielle Behandlung anderer Krankheiten.
Ugur Sahin und seine Frau Özlem Türeci – die Gründer des Mainzer Corona-Impfstoff-Entwicklers Biontech.
Foto: dpa
Kreise: Merkel und Laschet verteidigen Spahn
16.33 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel und CDU-Chef Armin Laschet haben Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Streit um die Verteilung von angeblich weniger geprüften Corona-Schutzmasken gegen scharfe Attacken des Koalitionspartners SPD verteidigt. “Alle sollten sich einfach mal an die Fakten halten”, sagte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern am Dienstag in Video-Beratungen der Unionsfraktion im Bundestag. Wer die Argumente von Spahn lese, wisse, wie die Fakten seien. Die Union solle in den Mittelpunkt rücken, was vom Gesundheitsministerium in der Corona-Pandemie geleistet worden sei.
Laschet wies die Vorwürfe der SPD nach diesen Informationen in der Fraktion mit drastischen Worten zurück. Die Angriffe der SPD auf Spahn seien haltlos. Innerhalb einer Koalition so zu reden, sei “unerträglich”. Der Unions-Kanzlerkandidat wurde mit den Worten zitiert: “Wenn ich 8 Prozent hätte, würde ich mal zwei, drei Tage gar nichts sagen.” Am SPD-Ergebnis bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt sehe man: Die “Sauereien” nutzten der SPD nichts. Laschet betonte demnach: “Wir machen einen fairen und sachlichen Wahlkampf.” Der Vorgang sei der SPD seit Oktober 2020 bekannt – eine Woche vor der Landtagswahl sei das Thema dann herausgeholt worden. Dies zeige den Charakter der Leute, die so etwas machen würden.
Stiko-Entwurf: Kinder mit bestimmten Erkrankungen gegen Corona impfen
16.01 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Corona-Impfung laut einem vorläufigen Entwurf nur Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren mit bestimmten Vorerkrankungen. Das Gremium nennt laut dem als vertraulich gekennzeichneten Papier, das der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag vorlag, rund ein Dutzend Krankheitsbilder, die mit anzunehmendem erhöhtem Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf einhergingen. Eine generelle Impfempfehlung für die Altersgruppe wird in dem Entwurf nicht ausgesprochen. Zuvor hatten “Business Insider” und andere Medien darüber berichtet.
Die Stiko listet auf: Fettleibigkeit, angeborene oder erworbene Immundefizienz oder relevante Immunsuppression, schwere Zyanose, schwere Herzinsuffizienz, schwere pulmonale Hypertonie, chronische Lungenerkrankungen mit einer anhaltenden Einschränkung der Lungenfunktion, chronische Niereninsuffizienz, chronische neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen, maligne Tumorerkrankungen, Trisomie 21 (Down-Syndrom) und syndromale Erkrankungen mit schwerer Beeinträchtigung.
Ein Entwurf der Stiko sieht vor, dass Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen gegen das Coronavirus geimpft werden sollen.
Zusätzlich sieht der Stiko-Entwurf eine Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren vor, “in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren Covid-19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen der begründete Verdacht auf einen nicht ausreichenden Schutz nach Impfung besteht (z.B. Menschen unter relevanter immunsuppressiver Therapie)”. Lesen Sie auch: Corona-Mutation: Wie gefährlich ist die Delta-Variante?
Wie nach entsprechenden Äußerungen von Stiko-Mitgliedern zu erwarten war, wird im Entwurf zunächst wegen “großer Wissenslücken” hinsichtlich der Sicherheit keine generelle Impfempfehlung für die Altersgruppe ausgesprochen. Der Piks sei aber “nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen bzw. der Sorgeberechtigten möglich”. Lesen Sie auch: Darf man nach einer Corona-Impfung noch Blut spenden?
Landesgesundheitsminister: Curevac-Impfstoff nicht vor August
15.19 Uhr: Die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Tübinger Firma Curevac dauert länger als geplant. Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) bestätigte am Dienstag in Stuttgart, dass sich das Verfahren weiter verzögern wird. Zuletzt hatte es geheißen, man rechne mit einer Zulassung im Juni. Lucha sagte, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe in der Gesundheitsministerkonferenz mitgeteilt, “dass wir nach der derzeitigen Situation leider erst realistisch im August erwarten können, dass der Curevac-Impfstoff zulassungsfähig appliziert werden kann oder zugelassen wird.”
Der Grünen-Politiker erklärte, dass es bei der von Curevac durchgeführten klinischen Studie zu dem Vakzin “Komplikationen” gebe. Zuvor hatte “Business Insider” berichtet, dass Spahn in der Konferenz berichtet habe, dass die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) “nicht vor August” mit einer Zulassung des Curevac-Mittels rechne. Bei der Studie gebe es noch nicht genug Teilnehmer.
Sachsen lockert Testpflicht mit neuer Corona-Schutzverordnung
15.02 Uhr: Sachsen lockert mit seiner Corona-Schutzverordnung die Testpflicht. Bei einer stabilen Inzidenz von unter 35 sei in fast allen Bereichen kein Test mehr nötig, sagte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in Dresden. Ausnahmen stellen etwa Großveranstaltungen oder Messen dar. Erleichterungen gibt es zudem für Privat- und Vereinsfeiern. Die neue Landesverordnung gilt ab Montag (14. Juni) bis zum 30. Juni. Dann entfällt die sogenannte Bundes-Notbremse.
Zudem kehren von nächsten Montag alle Schulen und Kitas in den Städten und Kreisen in den Normalbetrieb zurück. Derzeit gilt nur noch im Erzgebirge eingeschränkter Regelbetrieb. Mit der neuen Landesverordnung gibt es auch Erleichterungen für Schüler und Lehrer: Unter der Inzidenz von 35 fällt die Maskenpflicht an Schulen weg. Köpping mahnte trotz aller Lockerungen, sorgsam mit den neuen Regeln umzugehen. “Die Pandemie ist noch nicht vorbei.” Die Inzidenz ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.
SPD-Fraktionschef Mützenich will sich nicht bei Spahn entschuldigen
14.47 Uhr: In der Debatte um die Verteilung von angeblich weniger geprüften Corona-Schutzmasken denkt SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich nicht an eine Entschuldigung an den Gesundheitsminister. “Herr Spahn sollte nicht nach einer Entschuldigung rufen, sondern an der Aufklärung mitwirken, was wir jetzt auch in den Ausschüssen tun werden”, sagte Mützenich am Dienstag in Berlin.
Hintergrund der Debatte, die die schwarz-rote Koalition belastet, ist ein “Spiegel”-Bericht über den Umgang mit angeblich minderwertigen, in China bestellten Corona-Masken. Demnach sollten nach Plänen des Gesundheitsministeriums Masken, die nicht nach hohen Standards getestet worden seien, an Einrichtungen für Menschen mit Behinderung oder für Obdachlose gehen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die Vorwürfe zurückgewiesen, von der SPD-Spitze kamen Rücktrittsforderungen.
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich.
Foto: Kay Nietfeld/dpa
Mecklenburg-Vorpommern: Keine Maskenpflicht mehr an Schulen
14.29 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Schüler müssen keine Masken mehr im Unterricht tragen. Das teilte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag in Schwerin nach einer Kabinettssitzung mit. Mecklenburg-Vorpommern hat die niedrigste Corona-Sieben-Tage-Inzidenz aller Bundesländer, sie lag zu Wochenbeginn bei 8,7.
Zudem lockert das Bundesland die coronabedingten Kontaktbeschränkungen erheblich. Künftig sind private Treffen mit 30 Personen erlaubt, bisher durften sich maximal zehn Personen treffen. Ab Freitag sind zudem Familienfeiern in Gaststätten mit bis zu 100 Gästen möglich. Kinder, Geimpfte und Genesene werden dabei nicht mitgezählt.
Senat: ADAC: Ferienstaus übertreffen Vor-Corona-Niveau
13.54 Uhr: Die Lockerung der Corona-Beschränkungen macht sich auf Deutschlands Autobahnen gleich bemerkbar: Am vergangenen langen Wochenende gab es zum Ende der Pfingstferien nach Schätzung des ADAC sogar mehr Staus als vor der Krise 2019.
Besonders stauträchtig war der Feiertag Fronleichnam am vergangenen Donnerstag: Der ADAC zählte 1900 Staus, gut 700 mehr als 2019. Laut ADAC gab es aber durchaus Unterschiede, insbesondere eine größere Zahl von Tagesausflüglern oder kurzentschlossenen Urlaubern. Deshalb sei der Verkehr 2021 oft sogar stärker gewesen als 2019.
Corona:Bremen erstes Bundesland mit mehr als 50 Prozent Geimpften
13.12 Uhr: Das Bundesland Bremen hat nach Angaben des Senats als erstes Bundesland mehr als die Hälfte seiner Bevölkerung gegen Corona geimpft. Mit den Impfungen am Dienstag sei die Marke von 50 Prozent überschritten worden, teilte das Gesundheitsressort mit. Außerdem habe bereits ein Viertel aller Bremerinnen und Bremer mit einer Zweitimpfung den vollen Impfschutz erhalten. „Das sind zwei ganz, ganz wichtige Meilensteine im Kampf gegen die Pandemie“, sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). Das kleinste Bundesland hat ein großes Impfzentrum in der Stadt, in dem Gesundheitsbehörde, Hilfsorganisationen und Wirtschaft zusammenarbeiten.
Ein Mädchen erhält in Rumänien eine Dosis des Corona-Impfstoffes von BioNTech-Pfizer. In Deutschland sollen die Kinderimpfungen ab 7. Juni möglich sein.
Foto: Andreea Alexandru/AP/dpa
RKI: Corona-Inzidenz sinkt in zwei niedersächsischen Landkreisen auf Null
13.04 Uhr: Die niedersächsischen Landkreise Friesland und Goslar kommen derzeit bundesweit am besten durch die Corona-Pandemie: Die Sieben-Tage-Inzidenz in den beiden Landkreisen ist nach den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag auf Null gesunken. Der Wert gibt die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche an. Damit lagen die beiden Kreise deutschlandweit vorn – gefolgt vom Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern mit einer Inzidenz von 1,3, wie aus den RKI-Daten hervorgeht. Allerdings sind die Daten wegen der Meldeketten nicht immer ganz aktuell, auch gibt es immer wieder Meldeverzögerungen der Gesundheitsämter.
So geht das Gesundheitsamt des Landkreises Goslar aktuell von einer Sieben-Tage-Inzidenz von 2,2 aus, wie aus online veröffentlichten Daten des Kreises hervorgeht. Neuinfektionen gab es demnach am Dienstag keine, 28 aktive Infektionen wurden gemeldet. Der Landrat des Kreises Friesland, Sven Ambrosy, sagte angesichts des Inzidenzwerts Null: “Bereits seit Monaten haben wir in Friesland eine vergleichsweise niedrige und stabile Inzidenz, die in den letzten Tagen stetig gefallen ist.” Er begründete dies unter anderem mit enger und schneller Kontaktnachverfolgung.
OECD: Psychische Probleme haben in Corona-Krise massiv zugenommen
12.56 Uhr: Psychische Probleme haben in der Corona-Krise in vielen Industrieländern massiv zugenommen. Das geht aus einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, die am Dienstag in Paris veröffentlicht wurde. Nicht nur die Furcht vor der Pandemie machte demnach vielen Menschen zu schaffen, sondern auch die Corona-Maßnahmen der Regierungen. In vielen der 38 OECD-Länder hätten die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus offenbar eine “schädliche Wirkung (…) auf die geistige Gesundheit der Bevölkerung” gehabt, heißt es in dem Bericht zu den sozialen und wirtschaftlichen Folgen psychischer Erkrankungen. Dazu seien Risikofaktoren wie Arbeitslosigkeit oder Armut gekommen.
“Seit dem Beginn der Covid-19-Krise haben psychische Leiden vor allem bei jungen Menschen stark zugenommen”, erklärte die OECD. In einigen Ländern hätten sich Angststörungen und Depressionen sogar verdoppelt. Nach Angaben der Organisation war dies etwa in stark von der Pandemie betroffenen Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich oder Belgien der Fall. So klagten etwa in den USA im vergangenen Jahr mehr als 30 Prozent der Menschen über Angstzustände und mehr als 23 Prozent über Depressionen.
China lässt als erstes Land Corona-Impfungen für kleine Kinder zu
12.52 Uhr: China hat als erstes Land Corona-Impfungen für kleine Kinder zugelassen. Der chinesische Hersteller Sinovac bestätigte am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP, dass sein Corona-Impfstoff eine Notfallzulassung für Kinder ab drei Jahren erhalten habe. Unklar war allerdings, wann die Impfungen bei Kindern in der Volksrepublik tatsächlich beginnen. Darüber werde die Nationale Gesundheitskommission “entsprechend Chinas gegenwärtiger Anforderungen für die Epidemie-Vorbeugung und -Kontrolle und der Impfstoffbelieferung” entscheiden, erklärte Sinovac.
Die Studien des Sinovac-Impfstoffes an Kindern und Jugendlichen befinden sich noch in einer frühen Phase. Die Ergebnisse würden in Kürze im renommierten Fachblatt “The Lance” veröffentlicht, hieß es von Sinovac.
Coronavirus: Prominente fordern Impfstoffspenden von G7-Gipfel für arme Länder
12.48 Uhr: Vor dem G7-Gipfel in Großbritannien haben Unicef-Botschafter und andere Prominente die reichen Länder aufgefordert, verfügbare Impfdosen an ärmere Staaten zu spenden. Es müsse eine gerechtere Impfstoffversorgung für Länder mit niedrigeren und mittleren Einkommen sichergestellt werden, hieß es am Dienstag in einem offenen Brief, der in der „Financial Times“ veröffentlicht wurde. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem David Beckham, Billie Eilish, Claudia Schiffer und Pink.
“FAZ”-Bericht: Stiko wird keine generelle Impfempfehlung für Kinder aussprechen
12.19 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) wird einem Bericht zufolge definitiv keine generelle Corona-Impfempfehlung für alle Kinder aussprechen. Wie die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” am Dienstag unter Berufung auf die ihr vorliegende interne Beschlussvorlage des unabhängigen Expertengremiums berichtete, hält die Stiko lediglich eine Impfung für Kinder und Jugendliche mit bestimmten schweren Vorerkrankungen für medizinisch angebracht.
Empfehlen wird die Stiko demnach außerdem Impfungen für Kinder und Jugendliche im unmittelbaren Umfeld von Erwachsenen, die zu Corona-Risikogruppen gehören, selbst allerdings nicht geimpft werden können. Die Entscheidung der Berater wird am Donnerstag veröffentlicht. Bereits seit Tagen ist aber klar, dass sich das Gremium gegen eine allgemeine Kinderimpfung aussprechen wird.
Hausärzte warnen vor einem Engpass bei den Corona-Impfungen.
Foto: Julian Stratenschulte/dpa
DFB-Mitgliederstatistik: Folgen der Pandemie für Fußball spürbar
12.16 Uhr: Die Corona-Pandemie hat im deutschen Amateurfußball zu einem Rückgang von Mitgliederzahlen, Vereinen und Mannschaften im Spielbetrieb geführt. Dies zeigt die am Dienstag veröffentlichte Mitgliederstatistik des Deutschen Fußball-Bundes. Allerdings seien die negativen Folgen in einigen Bereichen weniger gravierend ausgefallen als zum Teil befürchtet, hieß es.
Die Zahl der Vereinsmitglieder in den 21 Landesverbänden unter dem Dach des DFB liegt bei 7,06 Millionen Menschen. Nach den stetigen Steigerungen in den vergangenen Jahren bis hin zum Rekord von 7,17 Millionen Personen in 2020 ist dies der tiefste Stand seit 2017. 24.544 Vereine sind im DFB registriert. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 0,74 Prozent.
Wegen Quarantäne: Britische Urlauber verlassen Portugal vorzeitig
12.05 Uhr: Etwa 27.000 britische Urlauber haben Portugal am Wochenende und am Montag angesichts einer neuen zehntägigen Pflicht zur Corona-Quarantäne in der Heimat verlassen. Das berichtete die Zeitung “Público” am Dienstag unter Berufung auf den Präsidenten des Tourismusverbandes der Region Algarve im Süden des Landes. Viele hätten geklagt, dass sie ihre Ferien abkürzen und teure Ersatzflüge buchen mussten, berichtete die BBC. “Das Land erst auf die grüne Liste zu setzen und dann nach nur drei Wochen wieder zu streichen, ist einfach unglaublich”, zitierte die BBC eine Urlauberin nach der Ankunft am Flughafen London Gatwick.
Mehr als eine Million Bürger haben bereits ein EU-Impfzertifikat erhalten
12.05 Uhr: Mehr als eine Million Bürger in der Europäischen Union verfügen bereits über ein digitales EU-Impfzertifikat. Dies sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders während der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments am Dienstag. Der Impfpass werde “es den EU-Bürgern leichter machen, ihr Grundrecht auf Freizügigkeit wahrzunehmen” und sei ein „praktisches Instrument”, um sicheres Reisen im Sommer zu ermöglichen.
Die elektronische Plattform für die Überprüfung von Impfzertifikaten soll am 1. Juli an den Start gehen. Sie soll neben Angaben zu Impfungen auch Informationen über Tests oder überstandene Corona-Infektionen enthalten. Mitgliedstaaten können schon jetzt Zertifikate ausstellen. In Deutschland laufen seit Ende Mai Feldtests mit dem digitalen EU-Nachweis in einigen Impfzentren.
Rezession in Eurozone nicht so schlimm wie befürchtet
11.28 Uhr: Die Eurozone ist im Herbst und Winter zwar in die Rezession gerutscht, doch fiel der Rückschlag nicht ganz so schlimm aus wie zunächst befürchtet. Im ersten Quartal des laufenden Jahres sei die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent geschrumpft, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mit. Eine vorherige Schätzung hatte noch einen Rückgang um 0,6 Prozent ergeben.
Auch im Schlussquartal 2020 war die Wirtschaft der 19 Euroländer geschrumpft, allerdings ebenfalls etwas weniger stark als bisher bekannt. Der Rückgang wurde von 0,7 auf 0,6 Prozent korrigiert. Auch die EU mit ihren 27 Ländern rutschte in die Rezession.
Sinkt das Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer Rezession. Die schwache Entwicklung ist hauptsächlich auf die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zurückzuführen. Mit fortschreitenden Impfungen und weniger Beschränkungen des öffentlichen Lebens wird im Jahresverlauf wieder mit Wirtschaftswachstum gerechnet.
46 Prozent der Deutschen mindestens einmal gegen Corona geimpft
11.15 Uhr: In Deutschland sind inzwischen 46 Prozent der Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schrieb am Dienstag bei Twitter, bei den Über-60-Jährigen seien über 80 Prozent und bei den 18- bis 59-Jährigen 40 Prozent mindestens einmal geimpft. “Wollen wir eine Impfquote von über 75 Prozent erreichen, müssen wir mindestens noch 15 Millionen Menschen überzeugen.”
Peter Liese: Wir müssen viele Lehren aus der Krise ziehen
10.50 Uhr: Der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im EU-Parlament Peter Liese (CDU) zeigt sich selbstkritisch hinsichtlich des Umgangs Deutschlands mit der Corona-Pandemie. Im phoenix-Interview sagt Liese: “Wir haben sicherlich viele Lehren aus der Krise zu ziehen. Eine Lehre ist auch, dass es mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen und insgesamt schneller und besser werden muss.” Dazu gehöre auch der digitale Impfausweis. Mithilfe eines Zertifikates in Form eines digitalen oder ausgedruckten QR-Codes sollen alle Europäer:innen ihren Impfschutz vorzeigen können. Das europäische Impfzertifikat, das heute vom EU-Parlament beschlossen wird, soll Betrugsfälle verhindern: “Entscheidend ist, dass derjenige, der prüft, sich mit der Stelle verbinden kann, die das Zertifikat ausgestellt hat, sodass man erkennen kann: Hier ist wirklich ein Geimpfter oder Genesener vor mir und nicht jemand, der das vorgibt.”
Die Ausstellung des digitalen Impfzertifikats dürfe jedoch nicht in die Zuständigkeit der impfenden Arztpraxen fallen. Liese erklärt: “Den medizinischen Fachangestellten und den ärztlichen Kolleg:innen kann man nicht zumuten, dass die Patienten auch noch kommen und dieses Zertifikat haben wollen.” Deswegen sei die Bundesregierung bereits im Gespräch mit den Apotheken. “Das ist jetzt ein pragmatisches Vorgehen, anderes Fachpersonal zu nutzen, um dieses Zertifikat auszustellen.”
Weniger als 100.000 Tagesneuinfektionen in Indien
10.35 Uhr: Erstmals seit mehr als zwei Monaten (63 Tage) sind in Indien weniger als 100.000 Tagesneuinfektionen mit dem Coronavirus erfasst worden. Konkret wurden in den vergangenen 24 Stunden mehr als 86.000 Fälle registriert, wie Zahlen aus dem indischen Gesundheitsministerium am Dienstag zeigten. Die Rate positiver Tests betrage demnach 4,62 Prozent. Im April und Mai steckte Indien in einer heftigen zweiten Corona-Welle mit teils mehr als 400.000 erfassten Fällen am Tag. Diese ist inzwischen stark abgeflacht. Bislang sind in Indien erst rund 3,5 Prozent der mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner gegen Corona geimpft worden.
Spahn bittet nach Aufhebung der Impfpriorisierung um Geduld
10.15 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat nach der Aufhebung der Impfpriorisierung um Geduld gebeten. Es sei unmöglich, “alle sofort zu impfen”, sagte Spahn am Dienstag im ARD-“Morgenmagazin”. “Wir können auch in dieser Phase nur um Geduld bitten.” Noch im Laufe des Juli sollten nach Angaben des Gesundheitsministers jedoch alle Impfwilligen zumindest eine Erstimpfung erhalten haben. Dies gelte, “wenn die Impfungen kommen, wie sie sollen”, sagte Spahn weiter.
Etwa 38 Millionen Deutsche seien bereits erstmals geimpft. Bei einer Impfbereitschaft von 75 Prozent in der Bevölkerung fehlten also noch rund 15 Millionen Menschen, die bereit seien sich impfen zu lassen, aber noch keinen Impftermin erhalten hätten, sagte der Gesundheitsminister. Spahn rief ausdrücklich dazu auf, keinen Druck auf Angestellte von Arztpraxen auszuüben, um einen früheren Termin zu erhalten. “Bitte lassen Sie den Frust nicht aus bei den Arzthelferinnen und Arzthelfern”, sagte er.
David Hasselhoff: US-Star unterstützt deutsche Impfkampagne
9.45 Uhr: Die deutsche Impfkampagne erhält prominente Unterstützung. Im Rahmen der Aktion #ÄrmelHoch haben schon einige bekannte Gesichter zum Impfen aufgerufen. Neuerdings spricht sich auch US-Megastar David Hasselhoff für die Corona-Schutzimpfungen aus. Der Schauspieler kooperiert mit dem Bundesgesundheitsministerium und legt Zuschauern in zwei Videos nahe, sich impfen zu lassen. Lesen Sie dazu: Corona: David Hasselhoff unterstützt deutsche Impfkampagne
David Hasselhoff ruft zum Impfen auf.
Foto: Chris Pizzello/Invision/dpa
Spahn zu Streit um Schutzmasken: “Schwieriger Umgang” unter Partnern
9.14 Uhr: Im Streit um die Verteilung von angeblich weniger geprüften Corona-Schutzmasken zwischen Union und SPD hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Koalitionspartner erneut kritisiert. “Das ist unter Partnern jedenfalls – und das sind ja Koalitionspartner – schon ein schwieriger Umgang”, sagte Spahn am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin”. “Wir haben das sachlich, fachlich miteinander aufgeklärt vor sechs Monaten.” Nun stelle sich die Frage, warum das, was vor Monaten “geräuschlos” ging, nun kurz vor einer Wahl hochkomme.
Corona-Impfungen bei deutschem EM-Gruppengegner Portugal
7.58 Uhr: Fast die gesamte EM-Delegation der Portugiesen um Superstar Cristiano Ronaldo ist gegen das Coronavirus geimpft. Dies teilte der nationale Fußball-Verband FPF mit. Die Aktion sei in enger Abstimmung mit der Task Force zur Impfung gegen Covid-19 durchgeführt worden. Wer genau geimpft wurde, wurde nicht mitgeteilt. Der deutsche EM-Gruppengegner Portugal hatte sich am Freitag in einem Testspiel in Madrid gegen die Spanier 0:0 getrennt. Bei Spaniens Nationalmannschaftskapitän Sergio Busquets wurde anschließend ein positiver Corona-Befund festgestellt. Eine spanische Zeitung hatte anschließend berichtet, dass die Portugiesen in Quarantäne müssten. Die gesamte EM-Reisegruppe um Ronaldo & Co. sei vor dem Training am Montagnachmittag aber negativ getestet geworden.
Japans Olympia-Ministerin: Verschiebung der Spiele wegen Corona wäre schwierig
7.34 Uhr: Japans Olympia-Ministerin Tamayo Marukawa hält eine nochmalige Verschiebung der Sommerspiele in Tokio für schwierig. Nach einer Kabinettssitzung angesprochen auf eine Verschiebung wegen der andauernden Corona-Pandemie sagte Marukawa am Dienstag laut des japanischen Fernsehsenders NHK, dass sich eine Sicherstellung der Wettkampfstätten und Unterkünfte im Falle einer Terminverschiebung schwierig gestalten würde.
Britische Medien hatten berichtet, dass angeblich einzelne Sponsoren eine Verschiebung der in weniger als zwei Monaten geplanten Spiele auf September oder Oktober vorgeschlagen hätten. Dazu sagte Marukawa, dass das Olympische Organisationskomitee zumindest nichts davon gehört habe. Sie jedenfalls halte eine Verschiebung der Spiele für ziemlich schwierig, zumal bereits die ersten ausländischen Athleten ihre Vorbereitungscamps in Japan bezogen hätten. Japans Olympia-Macher und das Internationale Olympische Komitee versichern immer wieder, dass die Spiele wie geplant am 23. Juli eröffnet und für alle Beteiligten sowie die japanischen Bürger “sicher” und “geschützt” stattfinden werden.
Krankenhaushygieniker fordern Entsorgung minderwertiger Corona-Schutzmasken
7.18 Uhr: Führende Krankenhaushygieniker haben die sofortige Vernichtung der von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bestellten umstrittenen Import-Masken gefordert. “Die schnell geprüften FFP2-Masken sollten schnellstmöglich entsorgt werden. Sie gehören auch nicht in die Notfallreserve des Bundes”, sagte Peter Walger, Vorstandssprecher der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), der “Neuen Osnabrücker Zeitung”.
“Zu den Importmasken liegt uns eine Fülle von Hinweisen auf Fake Ware vor, die die Qualitätsanforderungen im medizinischen Bereich nicht ansatzweise erfüllt, aber trotzdem zum Einsatz kommt.” Grundsätzlich gelte, dass FFP2-Masken nur für den professionellen Einsatz im Pflege- und medizinischen Bereich geeignet seien, und dann nur unter Bedingungen, sagte Walger.
Krankenhaushygieniker fordern Entsorgung minderwertiger Corona-Schutzmasken
Foto: imago
BVB will so viele Spieler wie möglich gegen Coronavirus impfen lassen
7.04 Uhr: Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund will bis zum Beginn der neuen Spielzeit so viele seiner Spieler wie möglich gegen das Coronavirus geimpft haben. Der Verein lege allen Spielern nahe, sich eigenständig zu organisieren, biete ihnen aber auch die Möglichkeit, das Impfangebot in Dortmund herzustellen, sagte Lizenzspielerchef Sebastian Kehl den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ (Dienstag). „Unser Ziel ist es, so viele Spieler wie möglich bis zum Saisonstart mit einer oder auch mit zwei Impfungen versorgt zu haben“, sagte er.
DIHK-Umfrage: Unternehmen erholen sich nur langsam von Pandemiefolgen
6.59 Uhr: Die deutschen Unternehmen erholen sich nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) nur langsam von den Folgen der Corona-Pandemie. In Gastronomie, Hotellerie und Freizeitwirtschaft steht beinahe jedes fünfte Unternehmen finanziell vor dem Aus, wie laut “Handelsblatt” eine Sonderauswertung der DIHK-Konjunkturumfrage ergab. In der Gastronomie klagen demnach zwei von drei Unternehmen über sinkendes Eigenkapital, in der Freizeitwirtschaft ist es jedes zweite. Gesamtwirtschaftlich seien davon 24 Prozent der gut 27.000 vom DIHK befragten Unternehmen betroffen.
G7-Staaten zur Freigabe der Impfstoff-Patente aufgefordert
6.49 Uhr: Vor dem G7-Gipfel in Großbritannien haben regierungsunabhängige Organisationen die reichen Industrieländer aufgefordert, im Kampf gegen die Pandemie die Patente für Impfstoffe freizugeben. Auch müsse Technologie in ärmere Länder transferiert werden, um dort eine Produktion aufzubauen. “Spenden können marginal helfen, aber die Entwicklungsländer brauchen die Rechte, das Know-how und die Technologie zur eigenen, regionalen Herstellung der Impfstoffe”, sagte Jörn Kalinski von Oxfam International am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur vor dem Gipfel im britischen Carbis Bay.
Die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der Sieben (G7) aus den USA, Deutschland, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Italien und Japan kommen von Donnerstag bis Sonntag in dem Touristenort in Cornwall zusammen. Der Kampf gegen Covid-19 ist eines der zentralen Themen. Oxfam und die anderen in der People’s Vaccine Alliance zusammengeschlossenen Organisationen warnten davor, dass ohne eine Ausweitung der Impfungen in Entwicklungsländern das Virus weiter mutieren werde und heutige Impfstoffe unwirksam machen könnte. Scharfe Kritik wurde an Deutschland und G7-Gastgeber Großbritannien geübt, die einen Vorstoß von US-Präsident Joe Biden und Ländern wie Indien und Südafrika zur Aufhebung der Impfpatente blockierten.
Bericht: Apple-Mitarbeiter kritisieren Pläne des Konzerns für Rückkehr in Büros
6.16 Uhr: Der US-Technologiekonzern Apple stößt mit seinen Plänen für eine schrittweise Rückkehr der Mitarbeiter in die Büros offenbar auf Widerstand innerhalb der Belegschaft. Mindestens 80 Angestellte verlangten in einem Brief an die Konzernführung mehr Flexibilität, wie das US-Technikportal “The Verge” berichtete.
Die Unterzeichner verwiesen demnach auf eine “wachsende Besorgnis unter unsere Kollegen”. Die geplante Präsenz-Pflicht in den Büros ab September für drei Tage in der Woche habe bereits dazu geführt, dass einige Mitarbeiter das Unternehmen verlassen hätten.
Durch die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, werde die Work-Life-Balance verbessert, hieß es in dem Brief. Die Initiatoren erklärten, sie würden das derzeitige Modell gerne beibehalten. Es scheine in diesem Punkt eine Diskrepanz zwischen der Haltung der Konzernführung und der Belegschaft zu geben.
Wie viele andere Unternehmen rund um die Welt hatten Apple und andere US-Technologiekonzerne ihre Angestellten kurz nach Beginn der Corona-Pandemie ins Homeoffice geschickt. Google, Facebook und Microsoft verfolgen mit Blick auf die Rückkehr der Mitarbeiter in die Büros ähnliche Pläne wie Apple. Der Kurzbotschaftendienst Twitter hat seinen Beschäftigten hingegen freigestellt, dauerhaft von zu Hause aus zu arbeiten.
FDP fordert Sonderermittler im Streit um Corona-Schutzmasken
4.32 Uhr: In der Debatte um die Verteilung von angeblich minderwertigen Corona-Schutzmasken fordert die FDP den Einsatz eines Sonderermittlers. FDP-Bundestagsfraktionsvize Michael Theurer sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: “Die Faktenlage deutet auf eine lange Fehlerkette von Minister Spahn hin. Wir haben den Eindruck, bei den jetzt bekanntgewordenen Vorgängen um die Bestellung der Masken handelt es sich nur um die Spitze des Eisbergs.” Die Vorgänge müssten schnell und lückenlos aufgeklärt werden.
Für einen Untersuchungsausschuss im Bundestag sei es nun leider zu spät, sagte Theurer mit Blick auf die im September anstehende Bundestagswahl. Er forderte: “Die Bundesregierung oder der Bundestag müssen deshalb umgehend einen Sonderermittler einsetzen, der am besten vom Bundesrechnungshof kommen sollte.”
Montag, 7. Juni: New York plant Riesenkonzert zur “Feier der Wiedergeburt”
22.15 Uhr: Die Stadt New York plant nach der Corona-Krise einen Großkonzert im Central Park. Das Event soll Teil einer einwöchigen “Feier zur Wiedergeburt New York Citys” sein, sagte Bürgermeister Bill De Blasio am Montag bei der Ankündigung des Projekts. Um das Programm soll sich der prominente Musikproduzent Clive Davis kümmern, der in der Vergangenheit mit Stars wie Bruce Springsteen, Aretha Franklin und Whitney Houston arbeitete. Davis sagte dem Magazin „Times“, er werde acht Stars von Kultrang für das dreistündige Konzert anheuern, das weltweit übertragen werden soll.
Viele der 60.000 Eintrittskarten sollen kostenlos vergeben werden, allerdings sind auch VIP-Plätze vorgesehen. Der große Rasen im Central Park war in der Vergangenheit unter anderem Schauplatz des berühmten Gratis-Konzerts von Simon and Garfunkel im Jahr 1981 oder des Global Citizen-Konzerts 2019.
Wo sich jetzt die Menschen vor der Skyline New Yorks entspannen, soll bald das Ende der Corona-Pandemie mit einem Mega-Konzert gefeiert werden.
Foto: Ed Jones / AFP
Tschechien öffnet die Grenzen für Touristen aus der EU
20.41 Uhr: Ab dem 21. Juni können wieder Touristen aus allen EU-Staaten und Serbien die tschechischen Grenzen passieren. Das kündigte Gesundheitsminister Adam Vojtech am Montag an. Die Reisenden müssten nachweisen, dass sie gegen das Coronavirus geimpft, negativ getestet oder genesen seien. Es reiche, wenn die erste Impfung mehr als 22 Tage zurückliege. Die Tourismusbranche in Tschechien hat unter der Corona-Pandemie stark gelitten. Die Zahl der ausländischen Hotelgäste ging 2020 um knapp 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück.
Bereits seit einiger Zeit dürfen geimpfte Touristen aus Deutschland, Österreich und fünf weiteren EU-Staaten wieder nach Tschechien reisen, wenn die erste Spritze mehr als 22 Tage zurückliegt. Es muss ein Online-Einreiseformular ausgefüllt werden. Für Deutschland ist Tschechien aufgrund sinkender Corona-Infektionszahlen ab Sonntag kein Risikogebiet mehr.
Sachsen stellt Lockerung der Testpflicht in Aussicht
19.43 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat bei niedrigen Infektionszahlen eine Lockerung der Testpflicht in zahlreichen Bereichen in Aussicht gestellt. Bei einer Inzidenz unter 35 sei die Testpflicht zum Großteil nicht mehr notwendig, sagte der CDU-Politiker am Montagabend in einer digitalen Corona-Konferenz mit kommunalen Spitzenvertretern, Medizinern, Wissenschaftlern und Politikern zum Ausblick auf den Sommer.
Gleichzeitig soll die Kontaktnachverfolgung etwa in Restaurants bestehen bleiben. “Auch Maske und Mundschutz werden uns über den Sommer begleiten.” Am Dienstag will das Kabinett über die neue Corona-Schutzverordnung diskutieren und die Eckpunkte vorstellen.
Niedrige Infektionszahlen vorausgesetzt könnte in Sachsen bald die Testpflicht gelockert werden. (Symbolbild)
Foto: Barbara Zabka / FUNKE Foto Services
WHO pocht erneut auf Impfstoffhilfe für ärmere Länder
18.49 Uhr: Erneut hat die Weltgesundheitsorganisation WHO die reichen Länder aufgerufen, umgehend dringend benötigte Impfstoffdosen in ärmere Teile der Welt zu schicken. Die G7-Staaten hätten bei ihrem Treffen im englischen St. Ives die Macht, zusätzliche 100 Millionen Dosen allein im Juni und Juli zur Verfügung zu stellen, um die weltweiten Impfziele zu erreichen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus wenige Tage vor dem Beginn des G7-Gipfels. “Das baldige Teilen von Impfstoff ist die beste Art, die akute Phase der Pandemie zu beenden.” Bisher seien fast 44 Prozent aller Dosen in den reichen Ländern verabreicht worden, aber nur 0,4 Prozent in den armen Regionen. “Besonders frustrierend an diesen Zahlen ist, dass sich daran seit Monaten nichts geändert hat.”
Europaparlament kehrt nach Straßburg zurück
18.05 Uhr: Nach mehr als einem Jahr Corona-Pause ist das Europaparlament zurück in Straßburg: Seit Montag findet das Juniplenum in der Elsassmetropole statt – und wird nicht wie zuletzt vom Sitz in Brüssel aus gehalten. Parlamentspräsident David Sassoli sprach vor der Eröffnung der Sitzung von einem sehr wichtigen Tag für das Parlament – und das nicht wie gewöhnlich auf Italienisch, sondern auf Französisch. “Die Wiederaufnahme unserer normalen Aktivitäten ist ein Zeichen der Zuversicht und der Hoffnung”, sagte Sassoli. Auch Straßburgs Bürgermeisterin Jeanne Barseghian wohnte der Sitzungseröffnung bei.
Wie voll es in den Reihen der Abgeordneten in Straßburg im Laufe der Plenarwoche werden wird, ist noch unklar. Aus den Fraktionen hieß es, dass jeweils nur ein Bruchteil der Abgeordneten anreisen werde. Prall gefüllt war der Plenarsaal am Montag zunächst nicht. Auch weiterhin können die Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus ihren Mitgliedsländern an der hybriden Sitzung teilnehmen. Eine Reise nach Straßburg dürfte wegen der aktuellen Corona-Regeln für viele mit Hindernissen verbunden sein. Für die Einreise nach Frankreich wird noch immer ein negativer PCR-Test benötigt, bei der Rückreise kann Quarantäne drohen. Deshalb hatte es aus dem Parlament auch den Wunsch gegeben, erst nach dem Sommer zurück ins Elsass zu kommen.
Das Europaparlament ist nach mehr als einem Jahr Corona-Pause zurück in Straßburg.
Slowakei beginnt Corona-Impfungen mit Sputnik V
17.41 Uhr: Als zweites EU-Land nach Ungarn verimpft die Slowakei seit Montag den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V. Das Präparat wird zunächst nur in der Hauptstadt Bratislava und in der Stadt Zilina im Norden des Landes verabreicht. Bisher haben sich allerdings erst 5000 Impfwillige für eine Sputnik V-Spritze angemeldet. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat Sputnik V bisher noch nicht zugelassen.
Die Slowakei hatte bereits am 1. März eine erste Lieferung von Sputnik V erhalten. Der hastige Ankauf des russischen Vakzins löste in dem EU-Land eine Regierungskrise aus, die zum Rücktritt des damaligen Ministerpräsidenten Igor Matovic und seines Gesundheitsministers Marek Krajci führte.
Anfang April äußerte die slowakische Arzneimittelbehörde zudem Zweifel an der gelieferten Sputnik-V-Charge. Labortests der Impfdosen erbrachten inzwischen aber positive Ergebnisse.
Malta: Erster Tag ohne Neuinfektionen seit zehn Monaten
17.01 Uhr: Zum ersten Mal seit mehr als zehn Monaten hat Malta am Montag keinen einzigen neuen Corona-Fall registriert. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es in dem Inselstaat im Mittelmeer derzeit insgesamt auch nur 72 Infizierte. Zuletzt waren in Malta am 25. Juli 2020 keine Corona-Neuinfektionen registriert worden.
Wegen der sinkenden Infektionszahlen lockert Malta derzeit die Corona-Beschränkungen, am Montag durften in dem EU-Land zum ersten Mal seit Oktober die Bars wieder öffnen. Malta setzt zudem auf ein hohes Tempo beim Impfen: Drei Viertel der Erwachsenen haben schon mindestens eine Impfdosis erhalten. 235.000 der rund 500.000 Einwohner sind sogar schon vollständig geimpft.
Malta hat am Montag keinen einzigen neuen Corona-Fall registriert – zum ersten mal seit zehn Monaten.
Berlin-Marathon könnte mit 35.000 Teilnehmenden stattfinden
16.37 Uhr: Der Berlin-Marathon könnte am 26. September als Pilotprojekt mit bis zu 35.000 Läuferinnen und Läufern starten. Entsprechende Planungen in Abstimmung mit dem Berliner Senat stellte Veranstalter SCC-Events am Montag bei einer Pressekonferenz in Berlin vor. “Wir müssen uns auf den Weg machen, um Zukunft möglich zu machen”, sagte der Berliner Innensenator Andreas Geisel. Der auch für den Sport zuständige Senator warnte aber auch: “Es gibt keine Sicherheit, dass der Berlin-Marathon stattfinden kann, aber die Wahrscheinlichkeit ist da. Wenn die Inzidenzwerte weiter sinken, ist eine Zulassung des Pilotprojektes denkbar.”
Die vom Veranstalter vorgestellten Hygiene-Konzepte bewertete Geisel als “für die Läufer sehr sicher”. Es soll unter anderem ein umfangreiches PCR-Testsystem eingerichtet werden für diejenigen, die noch nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind oder aufgrund einer überstandenen Erkrankung Antikörper haben.
Indien: Vermutlich älteste Frau der Welt bei Impfkampagne entdeckt
16.07 Uhr: Im Rahmen der Impfkampagne im vom Coronavirus gebeutelten Indien ist die vermutlich älteste Frau der Welt entdeckt worden. Rehtee Begum soll 124 Jahre alt und somit sogar die älteste Frau der gesamten Menschheitsgeschichte sein.
Währenddessen entspannt sich die Corona-Lage in Indien ein wenig. In Indiens Hauptstadt Neu Delhi sowie der Finanzmetropole Mumbai sind die Corona-Restriktionen am Montag leicht gelockert worden. Erste Geschäfte und auch Einkaufszentren öffneten nach wochenlanger Schließung wieder, die U-Bahn in der Hauptstadt fährt mit einer Kapazität von 50 Prozent. Zuvor war die Zahl der Neuinfektionen auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten gefallen.
Nachdem die Zahl der täglichen Neuansteckungen Anfang Mai bei mehr als 400.000 lag, vermeldeten die Behörden am Montag nur noch etwas mehr als 100.000 neue Fälle. Auch die Zahl der täglichen Corona-Toten ging zuletzt deutlich zurück. Experten zufolge gibt es in Indien allerdings eine sehr hohe Dunkelziffer bei den Corona-Toten.
In Indien wird gegen das Coronavirus geimpft. Inzwischen gehen die Neuinfektionen zurück.
Linke beantragt Aktuelle Stunde zu Corona-Masken im Bundestag
15.43 Uhr: Angesichts des Streits in der Bundesregierung um den Umgang mit angeblich weniger geprüften Corona-Schutzmasken hat die Linke eine Aktuelle Stunde im Bundestag beantragt. “Statt in der Krise Sicherheit zu geben, veranstaltet die Koalition ein unwürdiges Theater und schiebt die Verantwortung hin und her”, sagte Linke-Fraktionsgeschäftsführer Jan Korte am Montag der Deutschen Presse-Agentur. “Es stehen mehrere Vorwürfe im Raum, von der Abwertung benachteiligter Bevölkerungsgruppen bis hin zur Verbrennung von Milliarden Euro Steuergeldern.”
Das wolle seine Fraktion im Bundestag diskutieren, machte Korte deutlich. Die erneute Maskenaffäre zeige, dass alles Vertrauen in Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aufgebraucht sei. Die Aktuelle Stunde könnte voraussichtlich an diesem Mittwoch stattfinden.
Dresden: 18 Hochhaus-Bewohner in Quarantäne
15.31 Uhr: Nach dem Tod eines an Covid-19 erkrankten jungen Indien-Rückkehrers sind noch 18 Bewohner eines Hochhauses in Dresden unter Quarantäne. Ob sich einige der Bewohner mit der sogenannten Delta-Variante angesteckt hätten, sei weiter unklar, sagte eine Stadtsprecherin am Montag auf Anfrage. Die Ergebnisse der sogenannten Sequenzierung würden für Mittwoch erwartet.
Das Gesundheitsamt hatte in der Vorwoche vorsorglich eine Quarantäne für das gesamte Studentenwohnheim verhängt, nachdem ein Bewohner des Studentenwohnheims am 1. Juni nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben war.
Eine Polizeiabsperrung hängt vor dem Hochhaus in Dresden, dessen Bewohner nach einem Corona-Todesfall unter Quarantäne stehen.
Foto: Daniel Schäfer/dpa-Zentralbild
EMA: Moderna hat Zulassung für Jugendliche beantragt
14.49 Uhr: Der US-Pharmakonzern Moderna hat eine Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Jugendliche in der EU beantragt. Das gab das Unternehmen am Montag bekannt. Bei einem positiven Votum der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) wäre der Moderna-Impfstoff das zweite für Jugendliche in der EU zugelassene Vakzin nach dem von Biontech/Pfizer.
“Wir sind ermutigt, dass der Moderna Covid-19-Impfstoff (…) bei Jugendlichen hochwirksam ist”, erklärte Unternehmenschef Stephane Bancel. Moderna beantrage deshalb auch eine Zulassung für Jugendliche in Kanada und plane dies für die USA.
Das Unternehmen hatte bereits Ende Mai mitgeteilt, dass sein Mittel bei Menschen im Alter von zwölf bis 17 Jahren “hochwirksam” sei. Dies sei aus klinischen Studien mit mehr als 3700 Teilnehmern in den USA hervorgegangen.
Merkel und Laschet verteidigen Spahn im Masken-Streit mit der SPD
14.03 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel und CDU-Chef Armin Laschet haben Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gegen Vorwürfe um die Verteilung von angeblich minderwertigen Corona-Masken an Menschen mit Behinderung und Obdachlose verteidigt. Merkel sagte am Montag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen in einer hybriden Sitzung des CDU-Vorstands, die Vorwürfe seien von Fakten nicht gedeckt. Die SPD versuche, die Pandemie-Politik in ein schlechtes Licht zu stellen. Zuerst hatte die “Bild”-Zeitung über entsprechende Äußerungen der Kanzlerin berichtet.
Merkel sagte nach den Informationen aus Teilnehmerkreisen: “Wir alle unterstützen Jens Spahn.” Die Argumentation des Bundesgesundheitsministeriums sei hieb- und stichfest. Nach “Bild”-Informationen hatte Merkel in der Präsidiumssitzung vor der großen Vorstandsrunde gesagt: “Wenn ich sehe, was mit Jens passiert: Das entbehrt wirklich jeder Sachgrundlage.” Sie habe von einem Versuch gesprochen, “durch negative Stimmung Schaden anzurichten”. Dies sei “fernab von dem, was man guten Umgang nennt”. Sie habe die Runde aufgefordert: “Wir müssen jetzt dagegenhalten.”
Laschet kritisierte nach Teilnehmerangaben im Vorstand: „Das ist der Versuch der SPD, mit Negative Campaigning Punkte zu sammeln, und es funktioniert nicht.“ Die SPD spiele mit den Ängsten der Menschen, wenn sie solche Sachen über Masken in die Welten setze. Die SPD wolle der CDU schaden. Mit Blick auf SPD-Chefin Saskia Esken habe Laschet gesagt: „Was Frau Esken da macht, hat mit Anstand nichts zu tun.“
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(fmg/dpa/afp)