- Das RKI hat am Sonntag einen Ansteig der Corona-Fallzahlen gemeldet
- Die Bundes-Notbremse ist noch nicht umgesetzt und könnte schon verschärft werden
- SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt vor vielen Toten bei einem zu soften Lockdown
- An diesem Sonntag wird der Opfer der Corona-Pandemie gedacht
- Das Saarland setzt weiter auf Lockerungen mit Schnelltests
Berlin. Angesichts weiter steigender Corona-Zahlen will die Bundesregierung trotz anhaltender Kritik an der einheitlichen “Notbremse” festhalten. Mehrere Minister verteidigten am Wochenende auch die besonders umstrittenen Pläne für Ausgangsbeschränkungen abends und in der Nacht. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”, man wolle sich das Vorhaben nicht wieder “zerreden” lassen. Bundestag und Bundesrat wollen in den nächsten Tagen darüber entscheiden. Kritiker drohen bereits mit dem Gang vors Bundesverfassungsgericht.
Erst kommende Woche könnte die Änderung des Infektionsschutzgesetzes im Bundestag verabschiedet werden.
Doch selbst in der eigenen Partei regt sich Widerstand an der von der Regierung um Kanzlerin Angela Merkel geplanten Ausgangssperre. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sagte der “Bild” vom Samstag, es gebe bereits “große juristische Bedenken gegen die Ausgangssperre, wie sie in dem Gesetz formuliert ist”. Es sei wichtig, das Gesetz “in manchen Bereichen verfassungsfester zu machen”.
Während also ein Gesetzgebungsprozess abgewartet und bei Demonstrationen die Maskenpflicht nicht beachtet wird, wütet das Virus weiter in Deutschland: Intensivmediziner warnen, es sei längst “fünf nach zwölf”. Die Zahl der Patientinnen und Patienten mit Covid-19 auf Intensivstationen in Deutschland nimmt seit Tagen dramatisch zu.
Interaktiv: Wo steigen die Zahlen besonders? Alle Corona-Zahlen in Deutschland, Europa und der Welt auf einer interaktiven Karte
Corona-Zahlen: RKI meldet über 19.000 Neuinfektionen
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 19.185 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 67 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI von Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.40 Uhr wiedergeben.
Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.
Am Sonntag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 17.855 Neuinfektionen und 104 neue Todesfälle verzeichnet. Lesen Sie dazu: RKI meldet Corona-Fallzahlen und aktuellen Inzidenz-Wert
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 162,3.Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 160,7 angegeben, vor vier Wochen hatte sie noch bei 129,7 gelegen.
Corona – Mehr Infos zum Thema
Corona-News vom Samstag, 18. April: Tierheime können Unterstützung beantragen – je 7500 Euro Corona-Hilfe
19.36 Uhr: Das Bundesumweltministerium unterstützt Tierheime in der Corona-Krise finanziell. Ab Ende der nun beginnenden Woche könnten entsprechende Förderanträge gestellt werden, bestätigte das Ministerium am Sonntag einen Bericht der “Bild am Sonntag”. Tierschutzvereinen, die Träger von Tierheimen sind, werde ein einmaliger Zuschuss von 7500 Euro gewährt. Die Corona-Pandemie stelle die Vereine in einem noch nicht abzusehenden Ausmaß vor große finanzielle Probleme, hieß es zur Begründung. “In vielen Fällen fallen Spenden weg und können entsprechende Vereinsaktivitäten nicht durchgeführt werden.”
Auch die fehlenden Vermittlungsmöglichkeiten für Tiere und der dadurch erhöhte Betreuungsbedarf während des Lockdowns seien für viele Vereine schwer zu bewältigen, so das Ministerium weiter. Der Bundestag habe daher im Dezember eine Förderung für die Tierheime beschlossen, im Haushalt 2021 des Bundesumweltministeriums seien dafür Mittel in Höhe von fünf Millionen Euro veranschlagt. “Die dafür notwendige Förderrichtlinie ist jetzt in Kraft getreten.” Bundesumweltministerin Svenja Schulze erklärte: “Die Fördermittel werden hoffentlich helfen, die schwierige Zeit zu überstehen.”
Das Bundesumweltministerium unterstützt Tierheime in der Corona-Krise finanziell.
Foto: Foto: Andreas Arnold/dpa
Corona-Impfung – Mehr zu den Impfstoffen:
Tausende Verfahren wegen Betrugs bei Corona-Soforthilfen
18.32 Uhr: Mit Soforthilfen wollte der Staat Unternehmen schnell und unbürokratisch durch die Corona-Krise helfen – es besteht aber der Verdacht, dass sie in Tausenden Fällen missbraucht wurden. Im Zusammenhang mit den Hilfen aus dem Frühjahr 2020 gebe es rund 15.000 Strafanzeigen und Ermittlungsverfahren, heißt es in der Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Eine hohe Dunkelziffer sei wahrscheinlich.
Die mit Abstand meisten Strafanzeigen gab es mit mehr als 4300 in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Hessen und Berlin. Zuletzt hatte die Bundesregierung im März wegen Betrugsverdachts die Auszahlung von Abschlagszahlungen gestoppt, nach wenigen Tagen aber wieder aufgenommen. Der AfD-Abgeordnete Anton Friesen kritisierte, mit krimineller Energie könne man leicht Steuerzahlergeld bekommen, während kleine und mittelständische Unternehmen “massenweise zugrunde gehen”.
Reisen trotz Corona – Mehr zum Thema
Fauci rechnet Anfang 2022 mit Covid-Impfungen für jüngere Kinder
17.28 Uhr: Der prominente US-Immunologe Anthony Fauci rechnet spätestens Anfang kommenden Jahres mit Coronavirus-Impfungen für Kinder aller Altersstufen. “Ich denke, bis zum ersten Quartal 2022 werden wir in der Lage sein, Kinder praktisch jeden Alters zu impfen”, sagte der Corona-Berater von US-Präsident Joe Biden dem Sender CNN am Sonntag.
“Hoffentlich schon vorher, aber ich denke, das wird der späteste Zeitpunkt sein.” Für Kinder und Jugendliche im Alter ab zwölf Jahren gehe er davon aus, dass Impfungen schon zu Beginn des kommenden Schuljahres zur Verfügung stünden. Derzeit können in den USA Jugendliche erst ab 16 Jahren geimpft werden.
Kassenärzte rechnen im Mai mit Aufhebung der Impf-Priorisierung
16.34 Uhr: Die Kassenärzte erwarten, dass im Mai die bisherigen Impf-Priorisierungen aufgehoben werden können. Wenn die Lieferungen wie zugesagt zunähmen, erhielten die Praxen im Mai deutlich mehr als jene 2,25 Millionen Dosen, die jede Woche an die Impfzentren gingen, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”.
“Im Mai sind neben den Hausärzten sukzessive auch die Fachärzte mit an Bord, und wir werden immer mehr gesunde Menschen und andere Personen außerhalb der derzeit berechtigten Gruppen impfen”. Weiter sagte er: “Ich rechne damit, dass im Mai auch die Priorisierungsvorschriften sukzessive fallen und von dann an jeder Erwachsene eine Impfung erhalten kann.”
Eine Impfung mit dem Wirkstoff von Astrazeneca ist in dem gelben Ausweis vermerkt.
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Felbermayr: Mit Testpflicht für Firmen lenkt Staat von eigenem Versagen ab
15.56 Uhr: Ökonom Gabriel Felbermayr hat die ab Dienstag geltende Testpflicht für Unternehmen scharf kritisiert. “Mit der Angebotspflicht von Tests für Unternehmen lenkt der Staat von seinem eigenen Versagen ab”, sagte der Chef des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) dem “Tagesspiegel” (Montagausgabe). Im Kampf gegen die Pandemie sei das “nicht der Gamechanger, auf den die Politik hofft”.
Nach Ansicht von Felbermayr wäre es zielführender gewesen, “wenn Coronatests grundsätzlich für jedermann jederzeit kostenlos wären”. Dann hätten sich auch Arbeitnehmer problemlos vor der Arbeit testen lassen können. “So aber tragen die Unternehmen die Kosten und die Risiken.”
Dass die Firmen die Coronatests für ihre Mitarbeiter selbst zahlen müssen, hält Felbermayr für falsch. “Auch Unternehmen sind Opfer der Pandemie”, sagte er dem “Tagesspiegel”. Das Coronavirus habe schließlich nicht seinen Ursprung in den Betrieben, sondern werde dort hineingetragen. Die Bekämpfung der Pandemie sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, deren Kosten in erster Linie der Staat zu tragen habe.
69 Festnahmen bei Demonstration gegen Corona-Lockdown
15.22 Uhr: Bei einer Demonstration von etwa 500 Gegnern des Corona-Lockdowns am Samstag in Berlin hat die Polizei 69 Teilnehmer wegen Verstößen gegen den Infektionsschutz festgenommen. Ein Teil der Demonstranten hätte bei der Veranstaltung vor dem Gesundheitsministerium keine Mund-Nasen-Bedeckungen getragen und die Sicherheitsabstände missachtet, teilte die Polizei am Sonntag mit.
Bei Festnahmen hätten andere Demonstranten Befreiungsversuche unternommen. Die Polizisten hätten sich mit körperlichen Zwang durchsetzen müssen. 24 Ermittlungsverfahren seien wegen Angriffs, versuchter Gefangenenbefreiung, Beleidigung und Verstößen gegen den Infektionsschutz eingeleitet worden, so die Polizei.
Ein Rollstuhlfahrer wollte den Angaben zufolge weder Maske tragen noch sich wegschieben lassen und wehrte sich. Polizisten nahmen ihn fest und trugen den Rollstuhl samt Fahrer weg. Später habe sich der Großteil der Menschen an die Hygieneschutzbestimmungen gehalten. Im Einsatz waren 880 Polizisten. Eine große angekündigte Demonstration gegen den Corona-Lockdown am Brandenburger Tor am späten Samstagnachmittag war mangels Teilnehmern ausgefallen.
Lauterbach warnt vor vielen Toten bei zu softem Lockdown
15.01 Uhr: Der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt auf Twitter vor vielen Corona-Todesfällen, sollte nicht bald ein harter Lockdown beschlossen werden. Es gebe jetzt die Möglichkeit, in den nächsten sechs Wochen noch einmal weit über 10.000 Menschen meist im Alter von 40 bis 60 Jahren zu retten, so der SPD-Politiker.
Dafür sei ein letzter strenger Lockdown notwendig. Er verwies dabei auf Zahlen aus Israel, die darauf deuten, dass durch die Impfungen Fallzahlen und Sterblichkeiten Ende Mai auch in Deutschland stark sinken könnten.
Corona-Todesfälle im Gazastreifen auf Höchstwert
14.20 Uhr: Die Zahl der täglichen Corona-Todesfälle im Gazastreifen hat am Sonntag einen Höchstwert erreicht. Innerhalb von 24 Stunden wurden in dem Palästinensergebiet direkt am Mittelmeer 23 neue Tote registriert. Insgesamt starben in dem Küstenstreifen, der von der islamistischen Hamas beherrscht wird, nach Angaben des Gesundheitsministeriums bereits 761 Menschen nach einer Corona-Infektion.
Im Gazastreifen leben etwa zwei Millionen Menschen auf engem Raum, unter teilweise miserablen Bedingungen und bei schlechter medizinischer Versorgung. Die Pandemie bringt das Gesundheitssystem an seine Grenzen. Bis Donnerstag erhielten erst etwa 33.000 Einwohner eine Impfung. Etwa die Hälfte davon ist vollständig geimpft – 0,8 Prozent der Bevölkerung. Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten Zehntausende Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik gespendet.
So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
13.55 Uhr: Der Impfmonitor unserer Redaktion zeigt, wie Deutschland beim Impfen gegen das Coronavirus vorankommt. So haben mittlerweile 15.906.352 Menschen mindestens die erste Impfdosis erhalten. Das sind 19,1 Prozent der Bevölkerung. 6,5 Prozent haben sogar schon den vollen Impschutz.
Die Grafik unserer Redaktion zeigt, wie Deutschland bei den Impfungen gegen das Coronavirus vorankommt.
Foto: FUNKE Digital
Steinmeier ruft zu Zusammenhalt auf
13.14 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Gesellschaft in Deutschland zum Zusammenhalt in der Corona-Pandemie aufgerufen. In einer zentralen Gedenkveranstaltung in Berlin erinnerte er am Sonntag an die fast 80 000 Toten und sprach den Angehörigen sein tiefes Mitgefühl aus. Die Pandemie habe “tiefe Wunden geschlagen und auf schreckliche Weise Lücken gerissen”, sagte er. “Wir sind ermüdet von der Last der Pandemie, und wundgerieben im Streit um den richtigen Weg. Auch deshalb brauchen wir einen Moment des Innehaltens, einen Moment jenseits der Tagespolitik, einen Moment, der uns gemeinsam einen Blick auf die menschliche Tragödie der Pandemie erlaubt.”
Zugleich betonte das Staatsoberhaupt nach dem vorab veröffentlichten Redemanuskript: “Lassen wir nicht zu, dass die Pandemie, die uns schon als Menschen auf Abstand zwingt, uns auch noch als Gesellschaft auseinandertreibt“
An der von Steinmeier ausgerichteten Gedenkfeier nahmen fünf Hinterbliebene und die Spitzen der anderen vier Verfassungsorgane teil: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundesratspräsident Reiner Haseloff, Bundeskanzlerin Angela Merkel (alle CDU) und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth. Berlins Regierungschef Michael Müller (SPD) und ein Vertreter des Diplomatischen Korps waren ebenfalls zu der Veranstaltung gekommen, die unter strengsten Hygieneschutzmaßnahmen stattfand.
Steinmeier sagte: “Wir wollen heute als Gesellschaft derer gedenken, die in dieser dunklen Zeit einen einsamen und oft qualvollen Tod gestorben sind.“ Den um ihre gestorbenen Angehörigen Trauernden wolle man sagen: „Ihr seid nicht allein in Eurem Leid, nicht allein in Eurer Trauer.”
Neben der Trauer gebe es bei manchen Menschen auch “Verbitterung und Wut“, sagte Steinmeier. Er könne dies verstehen. „Die Politik musste schwierige, manchmal tragische Entscheidungen treffen, um eine noch größere Katastrophe zu verhindern.” Auch die Politik habe lernen müssen. Wo es Fehler und Versäumnisse gegeben habe, müssten diese aufgearbeitet werden, aber nicht an diesem Tag, sagte Steinmeier. “Meine Bitte ist heute: Sprechen wir über Schmerz und Leid und Wut. Aber verlieren wir uns nicht in Schuldzuweisungen, im Blick zurück, sondern sammeln wir noch einmal Kraft für den Weg nach vorn, den Weg heraus aus der Pandemie, den wir gehen wollen und gehen werden, wenn wir ihn gemeinsam gehen.”
Wann beginnen Firmen mit Impfungen?
12.53 Uhr: Immer mehr Firmen bauen Corona-Impfstraßen für Mitarbeiter auf. Doch noch fehlt der Impfstoff. Lesen Sie hier, wann sich die Lage bei den Impfungen in Unternehmen verbessern könnte.
Unterstützung für Verbraucher gefordert
12.20 Uhr: Mit Blick auf die andauernde Corona-Krise fordern Verbraucherschützer von der Bundesregierung eine stärkere Entlastung der Haushalte. Die bisherige Krisenpolitik sei zu einseitig, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), Klaus Müller, dem „Handelsblatt“. „Während die Politik für Unternehmen und Branchen großzügige Hilfspakete geschnürt hat, gibt es zu wenig Unterstützung für Verbraucher.“ Nötig sei deshalb ein „Rettungsschirm für Verbraucher“.
Konkret fordert Müller wirksame Regeln gegen Kostenfallen, geringere Inkassogebühren, eine Beschränkung der Vorkasse bei Reisen und mehr Wettbewerb im Online-Handel. „All diese Maßnahmen kosten keine Milliarden, stärken aber Verbraucher und die Wirtschaft“, sagte Müller. Die bisherigen staatlichen Hilfsmaßnahmen für Verbraucher hält er für unzureichend.
Gedenkveranstaltung für Opfer der Pandemie
11.56 Uhr: Die Kirchen in Deutschland haben die Gesellschaft zum Innehalten und Gedenken inmitten der Corona-Pandemie aufgerufen. „Krankheit, Sterben und Tod lassen sich in diesem langen Jahr nicht wegdrücken, sie schneiden tief ein in das Leben vieler Menschen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Sonntag in Berlin in einem ökumenischen Gottesdienst für die Verstorbenen in der Pandemie. „Tod und Sterben sind uns näher gerückt als zuvor.“ Es sei richtig, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für diesen Tag dazu einlade, innezuhalten und der vielen Toten zu gedenken.
Gut ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie richtet der Staat an diesem Sonntag in Berlin eine zentrale Gedenkveranstaltung für die Verstorbenen aus. Der Bundespräsident will dabei auch den Angehörigen sein Mitgefühl aussprechen und an die vielen Menschen erinnern, die pandemiebedingt einen ähnlich einsamen Tod gestorben sind wie die Opfer des Virus. An dem Gedenkakt im Konzerthaus am Gendarmenmarkt werden am frühen Nachmittag fünf Hinterbliebene und die Spitzen der fünf Verfassungsorgane teilnehmen.
Frankreich verschärft Einreise für bestimme Länder
11.14 Uhr: Frankreich verschärft wegen der Corona-Pandemie die Einreise aus Brasilien, Chile, Argentinien und Südafrika. Angesichts der Besorgnis über Covid-19-Varianten soll ab dem 24. April eine zehntägige Pflichtquarantäne für Einreisende aus diesen Ländern gelten. Die Maßnahme trifft auch für Flugreisende aus dem französischen Überseedepartement Guyana zu.
Frankreich will bis dahin ein System schaffen, das die Überprüfung des Aufenthaltsortes und die entsprechenden Quarantäneanforderungen erlaubt. Des Weiteren muss ein negativer PCR-Test nachgewiesen werden, der nicht älter als 36 Stunden sein darf.
Saarland setzt weiter auf Öffnungen
10.14 Uhr: Das saarländische Modellprojekt mit Corona-Lockerungen auf der Basis von Schnelltests wird fortgesetzt, jedoch unter teils verschärften Vorgaben. Das teilte die Staatskanzlei in Saarbrücken am Samstag nach einer Sitzung des Ministerrates mit Experten am Vortag mit. Die derzeit gültige Rechtsverordnung werde um eine Woche zu verlängert. Somit bleibt es bei der bisherigen Ampelstufe Gelb, aber das Testangebot und die Testpflicht sollen ausgeweitet werden. Bei einer roten Ampel werden laut Landesregierung alle bisherigen Öffnungsschritte zurückgenommen und ein „konsequenter Lockdown“ eingeführt.
Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche, hatte am Freitag bei 131 gelegen, nach 128,7 am Donnerstag.
Wird die Notbremse verschärft? Müssen Schulen eher schließen?
9.29 Uhr: Noch ist Notbremse noch gar nicht vom Bundesrat und Bundestag beschlossen. Der “Welt am Sonntag” zufolge könnte das Gesetz allerdings schon vorher verschärft werden. Schulen sollen nicht wie im bisherigen Entwurf vorgesehen erst ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 Fällen pro 100.000 Einwohnern schließen – das fordert zumindest die Union, wie es aus Koalitionskreisen heißt. Experten hatten zuvor kritisiert, dass eine Schließung der Schulen ab einer Inzidenz von 200 viel zu spät sei. Dem Bericht zufolge will sich die große Koalition am Sonntag einigen.
Weiter kritisiert werden die im Gesetz vorgesehenen Ausgangsbeschränkungen. Während Karl Lauterbach (SPD) sie fordert, ist das Vorhaben in seiner eigenen Partei umstritten. Die FDP droht sogar mit einer Verfassungsklage.
Lauterbach kritisiert EM-Spiele mit Zuschauern
8.48 Uhr: SPD-Politiker Karl Lauterbach hält EM-Spiele im Sommer in München vor großer Zuschauerkulisse für ausgeschlossen. „Wenn es ein paar Hundert oder wenige Tausend Zuschauer sind, dann kann man sich das im Großen und Ganzen noch vorstellen. Wenn wir aber hier über 10.000, 20.000 Zuschauer sprechen, dann ist es nicht machbar. Dafür haben wir schlicht keine Testerfahrung“, sagte der Gesundheitsexperte dem SID: „Wir wissen nicht, wie gefährlich das ist. Und dann wird auch noch gereist. Ich halte das für medizinisch nicht vertretbar.“
Eine Garantie für große Zuschauerzahlen, wie sie die Europäische Fußball-Union (UEFA) von dem deutschen EM-Standort verlangt, sei in Zeiten der Corona-Pandemie nicht zu geben und daher ein falsches Zeichen. Die EM soll vom 11. Juni bis 11. Juli möglichst in zwölf europäischen Städten stattfinden, die endgültige Entscheidung darüber trifft das UEFA-Exekutivkomitee am Montag.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.
Harte Corona-Maßnahmen gefordert
7.40 Uhr: Die Corona-Zahlen sind in Deutschland weiter hoch. Intensivmediziner fordern harte Corona-Maßnahmen. Die Lage auf den Stationen wird immer dramatischer, wie Sie in diesem Artikel lesen. Ingesamt werden derzeit fast 4800 Corona-Patienten auf deutschen Intensivstationen behandelt.
Corona-News vom Samstag, 17. April: Landkreise fordern grundlegende Überarbeitung der Notbremse
21.55 Uhr: Der Deutsche Landkreistag hat eine grundlegende Überarbeitung der Bundesnotbremse gefordert. “Der Gesetzentwurf muss an vielen Stellen korrigiert werden”, sagte Landkreistagspräsident Reinhard Sager dieser Redaktion. Die “holzschnittartigen Ausgangssperren” seien ein “unverhältnismäßiger Eingriff in die Freiheitsrechte der Menschen”. Der Staat dürfe den Bürgern nicht “derart einschneidende und zugleich in ihrer Wirksamkeit sehr begrenzte Maßnahmen aufbürden”.
Sager kritisierte auch das Verbot regionaler Öffnungsmodelle, wenn die Corona- Inzidenz über 100 liegt. Diese Regelung solle “begradigt werden, um wichtige Erkenntnisse zu sammeln”. Es sei wichtig, “behutsame und verantwortbare Schritte aus dem Lockdown zu erproben”. Ferner wandte sich der Landkreistagspräsident dagegen, die Maßnahmen allein an den Inzidenzwert zu knüpfen, der auch von der Zahl der Testungen abhänge. “Dieses Dogma sollten wir fallen lassen und stattdessen die Belegung der Intensivbetten, die Reproduktionszahl und den Impffortschritt mit in die Betrachtung einbeziehen”, forderte er.
Biontech-Auffrischung schon im ersten Jahr nötig?
20.36 Uhr: Die Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer muss eventuell bereits im ersten Jahr nach Erhalt der zweiten Impfdosis aufgefrischt werden. Das sagte Albert Bourla, Vorstandsvorsitzender des Pharmaunternehmens Pfizer, in einem Interview mit dem US-Fernsehsender CNBC. “Es ist ein wahrscheinliches Szenario, dass Menschen irgendwann zwischen sechs und zwölf Monaten eine dritte Dosis erhalten müssen und von da an eine jährliche Auffrischung”. Dies müsse aber noch bestätigt werden. “Die Coronavarianten werden dabei eine entscheidende Rolle spielen”, sagte Bourla in dem Interview, dass im April geführt aber erst jetzt veröffentlicht wurde.
Gouverneure in Brasilien bitten UN um humanitäre Hilfe
19.26 Uhr: In Brasilien gerät die Corona-Pandemie immer weiter außer Kontrolle. Als Reaktion darauf haben mehrere Gouverneure brasilianischer Bundestaaten bei der UN um “humanitäre Hilfe” gebeten. Sie ersuchten im Videogespräch mit der stellvertretenden UN-Generalsekretärin Amina Mohammed Hilfe beim Kauf von Impfstoffen und Intubationsmedikamenten, wie das Nachrichtenportal “G1” berichtete.
“In elf Bundesstaaten fehlen Krankenhaus-Patienten Schmerz- und Beruhigungsmittel sowie Sauerstoff”, sagte demnach der Gouverneur des Bundesstaates Piauí, Wellington Dias von der Arbeiterpartei (PT). Die Hilfsorganisation “Ärzte ohne Grenzen” sprach angesichts des fehlenden politischen Willens der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro, auf die Gesundheitskrise zu reagieren, von einer “humanitären Katastrophe”. Lesen Sie dazu: Corona-Lage in Brasilien eskaliert
Die Ärztinnen und Ärzte in Brasilien kämpfen in der Corona-Pandemie um das Leben ihrer Patientinnen und Patienten.
Foto: SILVIO AVILA / AFP
Rossmann ruft FFP2-Masken zurück
19.02 Uhr: Das Drogerie-Unternehmen Rossmann ruft eine Charge von FFP2-Masken zurück. Betroffen sind Masken der Marke “altapharma” mit der Chargen-Nummer LOT 2020F50. Der Rückruf erfolge aus “vorbeugendem Verbraucherschutz”, wie das Unternehmen bereits vor einigen Tagen mitteilte. Bei den betroffenen Masken seien nicht alle Anforderungen an persönliche Schutzausrüstung erfüllt. Insbesondere in ölhaltiger Umgebung würden sie keinen ausreichenden Schutz bieten – also etwa bei Arbeiten an geölten Motoren oder Getrieben. Kunden können die Schutzmasken zurückgeben und bekommen den Kaufpreis erstattet.
Brandenburg beschließt nächtliche Ausgangsbeschränkungen
17.50 Uhr: Die Landesregierung von Brandenburg verschärft die Corona-Maßnahmen noch vor der Bundes-Notbremse. Ab Montag soll eine Ausgangsbeschränkung zwischen 22.00 Uhr und 5.00 Uhr für Regionen gelten, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz mindestens drei Tage lang über 100 liegt. Ab 200 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche sollen in Landkreisen oder kreisfreien Städten alle Schulen mit Ausnahme der Abschlussklassen und Kitas geschlossen werden, erklärte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD).
Bis auf die Landeshauptstadt Potsdam, die Stadt Brandenburg/Havel und den Landkreis Barnim lagen am Samstag alle Regionen in Brandenburg über dem Inzidenzwert 100.
In Köln gelten bereits nächtliche Ausgangsbeschränkungen. Auch in Brandenburg sollen sie ab Montag ab bestimmten Inzidenzen eingeführt werden.
Foto: Future Image / imago images
Polizei geht gegen Corona-Demos in Wiesbaden und Kiel vor
17.19 Uhr: Die Polizei ist in Kiel und Wiesbaden gegen Corona.Demonstrationen vorgegangen. In Kiel wurde die Demonstration aufgelöst, da mehr Teilnehmer als angekündigt gekommen waren. Es hätten sich mehr als 900 Menschen versammelt, deshalb sei die Veranstaltung nach Absprache mit dem Versammlungsleiter aufgelöst worden, sagte ein Polizeisprecher am Samstag in Kiel. In der Nähe der Demo der Lockdown-Kritiker hatten sich zudem rund 450 Gegendemonstranten versammelt. Die Stimmung sei laut gewesen, aber weitgehend friedlich geblieben.
In Wiesbaden stoppte die Polizei mehrere hundert Menschen aus dem Umfeld einer “Querdenken“”-Demonstration auf dem Weg in die Innenstadt. Wie ein Sprecher der Polizei sagte, hätten die Demonstranten damit am Samstagnachmittag gegen geltende Auflagen verstoßen.
Brandanschlag auf Robert Koch-Institut – Festgenommener unschuldig
15.35 Uhr: Im Fall des Brandanschlags auf das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin im Herbst 2020 hat sich ein am Freitag festgenommener Mann als unschuldig herausgestellt. “Er steht nicht mehr unter Verdacht”, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Der Mann ist wieder auf freiem Fuß.
Der 43-Jährige war in Berlin-Gesundbrunnen nach Hinweisen aus der Bevölkerung zunächst festgenommen worden. Zeugen hatten ihn auf Fahndungsbildern der Polizei erkannt. Die Fotos stammten aus der Überwachungskamera eines Internetcafés, aus dem eine Bekenner-Mail abgeschickt worden sein soll. In der Nacht zum 25. Oktober hatten mehrere Täter sogenannte Molotow-Cocktails gegen die Hauswand des Gebäudes im südlichen Stadtbezirk Tempelhof-Schöneberg geworfen.
Die Polizei geht weiter von einer politisch motivierten Tat aus. Das Robert Koch-Institut ist eine Gesundheitsbehörde, die auch für Infektionskrankheiten wie Covid-19 zuständig ist. Die Einrichtung spielt eine zentrale Rolle im Kampf gegen die Pandemie.
Beschädigt wurden die Fassade und Fenster am Robert Koch-Institut in der General-Pape-Straße. Brandsätze hinterließen Rußspuren.
Foto: Annette Riedl/dpa
US-Behörde entzieht Antikörper-Mittel Bamlanivimab Notfallzulassung
15.07 Uhr: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Antikörper-Medikament Bamlanivimab die Notfallzulassung für die Covid-19-Behandlung wieder entzogen. Es handele sich um einen vom US-Pharmaunternehmen Eli Lilly entwickelten sogenannten monoklonalen Antikörper, dessen Einsatz im November bedingt für die Behandlung von milden bis moderaten Covid-19-Erkrankungen zugelassen worden war, wie die FDA am Freitag (Ortszeit) mitteilte.
Nach der Auswertung weiterer Daten habe sich herausgestellt, dass Virus-Varianten gegen diesen Antikörper resistent seien und der Nutzen des alleinigen Einsatzes dieses Präparats nicht mehr größer sei als mögliche Risiken. Die Zulassungen für andere, auch kombinierte Antikörper-Präparate würden aber aufrechterhalten. In den USA sind solche Präparate schon länger im Einsatz, bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA laufen derzeit Prüfverfahren. Die Bundesregierung hatte Ende Januar mitgeteilt, 200.000 Dosen entsprechender Präparate für 400 Millionen Euro gekauft zu haben.
Polizei nach Verbot von Corona-Protesten in Stuttgart im Großeinsatz
14.43 Uhr: Mit einem Großaufgebot setzt die Polizei in Stuttgart das Verbot der Demos von Gegnern der Corona-Politik und die Einhaltung der Maskenpflicht durch. Überall in der Innenstadt waren am Samstagmittag Einsatzkräfte postiert. Bisher sei die Lage weitgehend ruhig, sagte ein Sprecher. Die Organisatoren zweier Versammlungen, die sich gegen die Corona-Maßnahmen richten sollten, hatten sich bis hin zum Bundesverfassungsgericht gegen das Verbot gewehrt – allerdings ohne Erfolg. Dafür gab es mehrere Gegenveranstaltungen, unter anderem eine Fahrrad-Demonstration.
Die Polizei zeigte unter anderem auch mit Reitern, Drohnen und Wasserwerfern Präsenz. Am Marienplatz, wo ebenfalls eine Gegendemo stattfand, sprach sie nach Angaben des Sprechers etliche Platzverweise gegen Anhänger der „Querdenker“ aus, denen die Versammlung dort verboten worden war. Zudem habe es diverse Anzeigen wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht gegeben, hieß es. Außerdem setzte die Polizei nach eigenen Angaben einen Kleinlaster fest, der trotz des Verbots Demo-Ausrüstung anliefern wollte.
Saarland verschärft Corona-Maßnahmen leicht
14.25 Uhr: Das Saarland verschärft seine Corona-Maßnahmen für die Modellregion wegen des “gesteigerten Infektionsgeschehens” leicht. In allen Bereichen, wo bisher eine Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung bestand, sei ab Montag eine medizinische Maske Pflicht, teilte Regierungschef Tobias Hans (CDU) am Samstag mit. Bei der Testpflicht in der Außengastronomie, Theater und Konzerten gebe es dann keine Ausnahmen mehr. An Grund- und Förderschulen werde zudem eine Testpflicht vorbereitet.
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vom Samstag stieg die Zahl der Neuinfizierten im Saarland um 137 auf 34.434. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 114. Die Regierung erklärte, es bleibe bei der bisherigen Ampelstufe gelb. Hans rief dazu auf, weiterhin Kontakte im privaten wie auch im beruflichen Bereich „deutlich“ zu reduzieren und insbesondere auf eine breitangelegte Testung zu setzen. Das Saarland hatte am Dienstag nach Ostern mit einem umstrittenen Corona-Modellversuch begonnen. Verschiedene Bereiche dürfen seitdem bei Vorlage eines negativen Tests wieder öffnen.
Verschärft ein paar Regeln, hält aber an Öffnungen fest: Der saarländische Regierungschef Tobias Hans (CDU).
Foto: dpa
Niedersachsen bereitet Impfungen für Über-60-Jährige vor
14.09 Uhr: Wer über 60 Jahre alt ist, soll sich ab dem 26. April in Niedersachsen telefonisch oder online auf die Warteliste für eine Corona-Impfung mit dem Stoff von Astrazeneca setzen können. Das teilte das Gesundheitsministerium am Samstag in Hannover mit. „Nach dem Impfwochenende am 24. und 25. April werden wir einen Großteil der Personen, die älter sind als 70 Jahre und sich impfen lassen möchten, mindestens einmal geimpft oder mit Impfterminen versorgt haben“, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD). Zudem würden in nächster Zeit weitere Lieferungen des Impfstoffes von Astrazeneca erwartet, die für die über 60-Jährigen vorgesehen sind.
Die Gesundheitsministerin wies in einer Mitteilung auf die Empfehlung der ständigen Impfkommission (Stiko) für Impfungen mit dem Astrazeneca-Mittel in dieser Altersgruppe hin. „Dieser Impfstoff schützt ausgesprochen wirksam vor einer Covid-Infektion und schweren Krankheitsverläufen“, sagte Behrens. Das Risiko für schwere Nebenwirkungen in Folge einer Impfung sei in dieser Altersgruppe verschwindend gering – insbesondere im Vergleich zum deutlich erhöhten Risiko einer schweren Covid-Erkrankung bei Älteren.
Eine Frau wird gegen das Corona-Virus geimpft.
Foto: dpa
Zahl der Corona-Toten weltweit auf über drei Millionen gestiegen
12.51 Uhr: Seit Beginn der Pandemie sind weltweit bereits mehr als drei Millionen Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das ging am Samstag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Damit stieg die Zahl der global bekannten Corona-Todesfälle innerhalb von rund drei Monaten von zwei auf drei Millionen an. Weltweit gab es bislang mehr als 140 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Virus, wie Daten der Universität zeigten. Experten gehen bei Infektionen und Todesfällen von einer noch höheren Dunkelziffer aus.
Die Webseite der Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher zeitweise einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Entwicklung in den Ländern weist nicht zuletzt aufgrund der Impfkampagnen deutliche Unterschiede auf. Während Israel und Großbritannien die Krise dank massiver Impfkampagnen inzwischen weitgehend im Griff haben und auch die Zahl der Todesopfer in den USA rückläufig ist, verschärft sich die Lage vor allem in Brasilien und Indien extrem. Brasilien meldet inzwischen im Durchschnitt rund 3000 Tote pro Tag und damit mehr als doppelt so viele wie noch Mitte Februar.
Corona-Proteste in Stuttgart bleiben verboten
12.21 Uhr: Die Demonstrationen von Gegnern der Corona-Politik in Stuttgart am Samstag bleiben verboten. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe lehnte zwei gegen die Verbote gerichtete Eilanträge ab, wie ein Sprecher sagte. Es geht dabei um Versammlungen im Oberen Schlossgarten und auf dem Marienplatz in Stuttgart.
Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim hatte das Verbot der Demonstrationen am Freitagabend bestätigt. Daraufhin hatten die Organisatoren das Bundesverfassungsgericht eingeschaltet. Mit dem Verbot will die Stadt vor allem Szenen wie am Karsamstag verhindern, als bei einer Demonstration der „Querdenker“-Bewegung bis zu 15.000 Teilnehmer ohne Mund-Nasen-Schutz und ohne Abstand unterwegs waren. Die Polizei hat sich unabhängig vom Verbot auf einen größeren Einsatz in der Stadt eingestellt. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hatte die Polizei zu einem konsequenten Vorgehen bei Corona-Demonstrationen aufgerufen.
Vorsitzender der Bischofskonferenz für jährlichen nationalen Gedenktag für Corona-Tote
11.48 Uhr: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat einen jährlichen nationalen Gedenktag für die Toten der Corona-Pandemie angeregt. „Die Frage ist, was kommt, wenn die Pandemie endlich endet. Sie war dann ein Einschnitt in unser aller Leben – und zwar quer durch die Gesellschaft. Ich halte es für sinnvoll, dieser Zeit und der vielen Toten regelmäßig zu gedenken“, sagte Bätzing den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Samstag.
„Es wäre schön, wenn wir ein Datum finden könnten, das positiv damit verbunden werden kann, wie mit Wissen, Vernunft, Mut und politischer Klugheit der Weg aus einer existenziellen Krise gefunden wurde“, sagte Bätzing weiter. „Vielleicht wäre solch ein Datum der Tag der ersten Impfung in Deutschland.“ Am Sonntag gedenken die Spitzen des deutschen Staates der Corona-Toten in Deutschland.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Georg Bätzing.
Foto: dpa
Schleswig-Holsteins Landesamt wirbt um Impfbereitschaft von Flüchtlingen
11.21 Uhr: Schleswig-Holsteins Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge bemüht sich um eine höhere Bereitschaft von Asylsuchenden, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Von 639 Berechtigten in den Landesunterkünften haben bis Donnerstag 267 die Erstimpfung erhalten, was einer Quote von 42 Prozent entspricht, wie Pressesprecher Wolfgang Kossert der Deutschen Presse-Agentur am Freitag sagte. Zuvor hatte der „Spiegel“ unter Hinweis auf Schleswig-Holstein und Niedersachsen von einem schleppenden Start der Impfkampagne in Norddeutschland berichtet.
In Aufnahmestellen kursiere das Gerücht, geimpfte Asylbewerber könnten leichter abgeschoben werden, schreibt das Magazin. „Wir gehen mit Dolmetschern in die Unterkünfte und versuchen, solchen Falschbehauptungen entgegenzutreten“, sagte Kossert dem „Spiegel“. Ein YouTube-Video eines angeblichen irakischen Arztes mache den Behörden besonders zu schaffen. Darin werde die Lüge verbreitet, die Europäer wollten Impfstoffe an Geflüchteten testen. „Wir gehen davon aus, dass sich durch die Aufklärungsarbeit am Ende deutlich mehr als die Hälfte der Impfberechtigten in den Unterkünften doch noch impfen lassen“, sagte Kossert.
Scharfe Kritik aus dem Kulturbereich an Infektionsschutzgesetz
10.55 Uhr: Mit den in der Novelle des Infektionsschutzgesetzes vorgesehenen Schließungen sieht der Bühnenverein die Stellung der Kultur erneut erschüttert. „Wer den Begründungstext für die Kulturklausel liest, in dem steht, dass man das machen kann, weil es ja Hilfsprogramme für die Einnahmeausfälle gibt, der möchte die Debatte über die Frage, ob Politik eigentlich die Rolle und den Wert von Kultur versteht, nochmal neu führen“, kritisierte der Präsident des Bühnenvereins, Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda. „Wenn das tatsächlich der gesamte Abwägungsraum sein soll, dann halte ich das für ein fatales Zeichen“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Die Gesellschaft müsse sich immer wieder klar machen, „dass wir uns mit den aktuellen Beschränkungen auf einer ideellen Basis so viel mehr nehmen als nur die Einnahme- und Erlösoptionen für Künstler und Kulturinstitutionen“. Dafür müsse die Politik auch ein Bewusstsein schaffen. „Wenn wieder mal nicht gezeigt wird, dass es sich um einen besonderen gesellschaftlichen Bereich handelt, dann wird das wieder Akzeptanzprobleme schaffen.“
Iranische Funktionäre verkleiden sich für Corona-Impfung als Müllmänner
10.30 Uhr: Bei den Corona-Impfungen in der südwestiranischen Stadt Abadan haben sich einige Funktionäre der Stadtverwaltung vorgedrängelt. Sie bekamen die eigentlich für Mitarbeiter der Müllabfuhr gedachten Vakzine. Gesundheitsminister Said Namaki reagierte empört und forderte laut Medienberichten sofortige Entlassungen und rechtliche Schritte gegen alle in den Skandal verwickelte Funktionäre.
Den Berichten zufolge sollen sich einige hochrangige Funktionäre sogar wie Mitarbeiter der Müllabfuhr angezogen haben. Die Stadtverwaltung argumentiert, die Funktionäre hätten den Mitarbeitern nur die Angst vor der Impfung nehmen wollen.
Stuttgart rüstet sich für Corona-Proteste
10.00 Uhr: Trotz des auch juristisch bestätigten Verbots der Corona-Proteste in Stuttgart richtet sich die Polizei am Samstag auf einen größeren Einsatz in der Stadt ein. Neben angemeldeten Gegendemonstrationen sei davon auszugehen, dass Menschen aus Protest gegen die Corona-Auflagen auf die Straße gingen oder nicht über die Verbote informiert seien, sagte ein Polizeisprecher. Das gehe auch aus Ankündigungen in den sozialen Medien hervor.
„Die Stuttgarter Polizei bereitet sich intensiv auf die Einsatzlage und damit erneut auf einen Großeinsatz vor“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums. Mehrere Hundert Polizeibeamte sind demnach in der Innenstadt im Einsatz, auch Polizeireiter, Drohnen und Wasserwerfer stünden bereit.
Ein Mann trägt auf einer Demonstration der Initiative “Querdenken” ein Schild mit einem durchgestrichenen “Impflicht”-Schriftzug.
Foto: Christoph Schmidt/dpa
Politiker befürchten gelähmte Corona-Politik durch Machtkampf in der Union
9.28 Uhr: SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil (SPD) befürchtet, dass der Machtkampf innerhalb der Union die Corona-Bekämpfung der Regierung lähmen könnte. „Ich habe große Sorgen, dass sich CDU und CSU in einer Phase, in der die Menschen eine handlungsfähige Bundesregierung, auch eine politische Orientierung brauchen, zum Totalausfall entwickeln“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“.
„Wir tragen in der Regierung hohe Verantwortung für die Corona-Bekämpfung“, betonte der SPD-Politiker. Durch den Streit um die Kanzlerkandidatur zwischen CDU-Chef Armin Laschet und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder sei die Union jedoch „gelähmt“. „Nach den Bundestagswahlen sollte sich die Union eine Auszeit auf der Oppositionsbank gönnen“, empfahl Klingbeil.
Auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sieht im Streit um die Kanzlerkandidatur einen Grund für Versäumnisse bei der Corona-Bekämpfung. „Es gab Stufenpläne von Ländern, die man hätte übereinander legen können, dann hätten wir auch einen MPK-Beschluss herbeiführen können“, sagte Ramelow der „Rheinischen Post“. Die Entscheidung, darauf zu verzichten, deute er als „Schwäche der Union.“
Weitere Einreisebeschränkungen in Mecklenburg-Vorpommern
8.59 Uhr: Wegen der bundesweit hohen Corona-Infektionszahlen schränkt Mecklenburg-Vorpommern die Regeln zur Einreise in das Küstenland weiter ein. Wer aus einem anderen Bundesland kommt und einen Zweitwohnsitz im Nordosten hat, müsse diesen bis spätestens Freitag nächster Woche verlassen, teilte die Landesregierung in Schwerin am Morgen mit. Dies gelte auch für Dauercamper, Kleingartenpächter sowie Bootseigentümer aus anderen Bundesländern.
“Wir sind das Land mit den härtesten Reisebeschränkungen. Und dazu stehen wir”, hatte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Freitag im Landtag in Schwerin gesagt.
Ein Mann geht mit seinem Hund am Strand auf der Ostseeinsel Usedom spazieren. Wegen gestiegener Corona-Infektionszahlen gilt wieder ein Einreiseverbot für den Landkreis Vorpommern-Greifswald.
Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
8.44 Uhr: Wie umgehen mit dem Stress in der Pandemie? Wenn die Belastung zu groß wird, kann Yoga helfen – verbunden mit ein paar anderen Tricks. Lesen Sie dazu: Corona-Stress – Wie Sie sich frischer und entspannter fühlen
Farbanschlag auf Lauterbachs Auto
8.29 Uhr: Auf das Auto des SPD-Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach haben Unbekannte in Köln einen Farbanschlag verübt. Das bestätigte ein Polizeisprecher. Die Unbekannten hätten in der Nacht einen Farbeimer über das Auto gekippt, auch die Scheiben seien verschmutzt, er könne den Wagen nicht mehr fahren, schreibt Lauterbach. “Aber wir werden nie aufgeben”, schreibt der Corona-Experte bei Twitter.
Der SPD-Politiker und Arzt zählt zu den exponiertesten Persönlichkeiten in der Debatte um die Maßnahmen gegen das Coronavirus. Er bekam schon mehrfach Morddrohungen und unzählige Droh- und Hassnachrichten. Auf Demos von Corona-Leugnern wurde er, genau der Virologe Christian Drosten, in Sträflingskleidung gezeigt.
Saarlands Ministerpräsident gegen Voll-Lockdown
8.00 Uhr: Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans hält die geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes mit bundesweiten Ausgangsbeschränkungen für eine Fehlentscheidung. “Wenn wir jetzt erneut völlig unkreativ in einen weiteren Voll-Lockdown gehen, wird das zwar irgendetwas helfen”, sagte Hans der “Welt”. “Aber es wird auch für viel Verdruss sorgen.
“Nach 14 Monaten in der Pandemie könne sich ein modernes Land wie Deutschland, das sich auf die Fahnen schreibe “auch technologisch vorne zu sein, doch nicht auf alle Alternativen verzichten, auf Kontaktnachverfolgungen per App etwa oder regelmäßiges Testen mit Nachweisen, die digital geliefert werden können.” Hans fordert ein intelligentes Steuerungsmodell, um mit dieser Pandemie auch mittel- und langfristig umzugehen.
Corona: Indien meldet erneut weltweiten Höchstwert
7.46 Uhr: Indien meldet mit 234.692 Corona-Neuinfektionen erneut einen Höchstwert. Insgesamt wurde bei fast 14,5 Millionen Menschen das Coronavirus nachgewiesen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Indien mit seinen rund 1,35 Milliarden Einwohnern weist damit weltweit die zweitmeisten Ansteckungsfälle auf, nach den USA, die mehr als 32 Millionen Fälle verzeichnen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt in Indien um 1341 auf 175.649.
Ex-Siemens-Vorständin warnt vor Problemen durch Pandemie
7.16 Uhr: Die frühere Siemens-Personalvorständin Janina Kugel hat davor gewarnt, dass Deutschland in der Corona-Pandemie den Anschluss verliert. „Eine Krise zeigt schonungslos, welche Probleme es schon vorher gab. Nach einem Jahr Pandemie kann ich leider feststellen: Wir haben keine gesellschaftlich-strukturellen Probleme behoben“, sagte sie in einem Interview mit unserer Redaktion. „Deutschland hat gerade noch ein bisschen Zeit, den Anschluss an andere Länder nicht zu verlieren.“
Als Beispiele für verpasste Chancen nannte die Spitzenmanagerin etwa eine Reform des Elterngeldes. Während der Pandemie leisteten viele Männer zu Hause mehr Care-Arbeit, also Hausarbeit, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen. „Aber bisher hat die Politik das Momentum verpasst.“ Deutschland verharre sehr in der Vergangenheit. Das vollständige Interview mit Ex-Siemens-Vorständin Janina Kugel lesen Sie hier.
Sie ist eine der deutschen Vorzeigemanagerinnen: Janina Kugel mahnt in ihrem neuen Buch „It’s now“, dass es längst Zeit ist zu handeln.
Foto: Reto Klar / FUNKE Foto Services
Corona-Demonstrationen: Justizministerin Lambrecht ruft Polizei zu Härte auf
4.30 Uhr: Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hat die Polizei zu einem konsequenten Vorgehen bei Corona-Demonstrationen aufgerufen. Wenn es zu strafbaren Handlungen oder massiven Verstößen gegen den Infektionsschutz komme, müsse „glasklar eine rote Linie gezogen und konsequent vorgegangen werden“, sagte die SPD-Politikerin dieser Redaktion. „Neben der strafrechtlichen Verfolgung gehört dazu auch, dass Demonstrationen als letzte Konsequenz durch die Polizei aufgelöst werden müssen, wenn Auflagen missachtet oder aus ihnen heraus Straftaten begangen werden.“ Für diesen Samstag sind in mehreren deutschen Städten neue Proteste gegen die Corona-Auflagen geplant.
Lambrecht betonte: „Wir können nicht von den Menschen erwarten, dass sie sich in ihrem Privatleben sehr stark einschränken, während sich zugleich andere bei Corona-Demonstrationen über alle Regeln hinwegsetzen. Das ist absolut nicht hinnehmbar.“
Corona: Zahl der Schulabbrecher könnte sich verdoppeln
1.30 Uhr: Die Jugendämter in Deutschland schlagen angesichts der Langzeitfolgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche Alarm. „Die Corona-Pandemie wirft die Kinder- und Jugendarbeit um mindestens fünf Jahre zurück“, sagte Lorenz Bahr, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter, dieser Redaktion. „Mit Blick auf die beiden Abschlussjahrgänge droht sich die Zahl der Schulabbrecher zu verdoppeln“, warnte der Bundesarbeitsgemeinschafts-Chef. Anstatt der zuletzt 104.000 Schulabbrecher rechnen die Landesjugendämter mit „210.000 Schulabbrecher in 2020 und genau so vielen noch einmal in diesem Jahr“, sagte Bahr. Diese Entwicklung werde sich durch viele Schichten ziehen, auch Kinder aus der Mittelschicht würden einen „früheren Karriereknick“ erleben.
Die Zahl der bei den Jugendämtern eingegangenen Meldungen zur Kindeswohlgefährdung sei bisher bundesweit konstant geblieben, sagte Lorenz Bahr. „Wir rechnen aber damit, dass sie noch steigen wird. Denn die Frauenhäuser sind derzeit voll, auch Hilfetelefone werden stark nachgefragt. Diese Entwicklung wird früher oder später auch in der Kinder- und Jugendarbeit ankommen.“
Corona-News vom Freitag, 16. April: Rossmann ruft FFP2-Masken zurück
23.05 Uhr: Die Drogeriekette Rossmann ruft FFP2-Masken von Altapharma zurück. Der Mund-Nasen-Schutz einer bestimmten Charge erfülle nicht alle Anforderungen an persönliche Schutzausrüstung, so das Unternehmen.
Lesen Sie hier mehr zum Produkrückruf.
Die Drogeriekette Rossmann ruft FFP2-Masken von Altapharma zurück.
Foto: Screenshot: rossmann.de
EU-Abgeordnete für schnellere Zulassung von Corona-Impfstoffen gegen Mutationen
22.01 Uhr: Die EU-Abgeordneten haben sich für ein beschleunigtes Zulassungsverfahren für Impfstoffe ausgesprochen, die an neue Coronavirus-Varianten angepasst sind. Der Gesundheitssausschuss des Europaparlaments stimmte am Freitag nahezu einstimmig für einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission. Hersteller bereits zugelassener Corona-Vakzine sollen demnach künftig für die Zulassung angepasster Mittel weniger Daten bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA einreichen müssen.
Das Parlamentsplenum muss ebenfalls noch grünes Licht dafür geben. Die Abstimmung soll noch im April erfolgen. Auch der Rat der Mitgliedstaaten muss noch zustimmen.
Einige Coronavirus-Mutationen haben sich mittlerweile europa- und weltweit ausgebreitet. Die Impfstoffhersteller gehen bei den weit verbreiteten britischen, brasilianischen und südafrikanischen Varianten bislang zumindest von einer nur leicht eingeschränkten Wirksamkeit ihrer Präparate aus. Dennoch könnten Anpassungen bald erforderlich sein, befürchtet die EU-Kommission.
Bundesrat will sich Donnerstag mit Infektionsschutzgesetz befassen
21.07 Uhr: Der Bundesrat wird sich voraussichtlich am Donnerstag (11.00 Uhr) mit den geplanten Änderungen am Infektionsschutzgesetz beschäftigen. Wie die Länderkammer am Freitagabend mitteilte, hat Bundesratspräsident Reiner Haseloff (CDU) eine Sondersitzung dazu einberufen. Er sei einer Bitte der Bundesregierung nachgekommen, den Abschluss des parlamentarischen Verfahrens zu beschleunigen.
Der Bundestag hatte sich am Freitag in erster Lesung mit der bundesweiten Corona-Notbremse befasst. Eine Verabschiedung ist für kommenden Mittwoch vorgesehen. Kontaktbeschränkungen zum Brechen der dritten Corona-Welle sollen in Kreisen und Städten ab einer Inzidenz von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in einer Woche greifen. Zudem sind Ausgangsbeschränkungen ab 21.00 Uhr geplant, sie sind aber umstritten. Noch kann es im Bundestagsverfahren Änderungen geben.
EMA legt Dienstag Gutachten zu Impfstoff von Johnson & Johnson vor
20.23 Uhr: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will am Dienstag ihren Bericht über mögliche Hirnvenen-Thrombosen durch den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson vorlegen. Das kündigte sie am Freitag in Amsterdam an. Nachdem in den USA nach rund sieben Millionen Impfungen sechs Fälle von Blutgerinnseln bekannt geworden waren, waren Impfungen mit diesem Präparat in mehreren Ländern vorläufig ausgesetzt worden. Die Experten des Sicherheitsausschusses der EMA prüfen diese Fälle seit der vergangenen Woche in einem beschleunigten Verfahren.
Die EMA hatte aber betont, dass der Impfstoff des US-Herstellers uneingeschränkt eingesetzt werden könne. Die “Vorzüge des Impfstoffs, Covid-19 zu verhindern”, seien höher zu bewerten als die Risiken der Nebenwirkungen. Auch beim Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca kommt es in sehr seltenen Fällen zu Hirnvenenthrombosen.
Die EMA will Dienstag ein Gutachten zum Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson vorlegen.
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Brandenburg will Corona-Maßnahmen verschärfen
19.42 Uhr: Brandenburg plant schärfere Corona-Maßnahmen ab kommender Woche. Das Landeskabinett habe in einer informellen Runde beschlossen, dass es ab Montag bei einer Sieben-Tage-Inzidenz ab 100 in Kreisen oder kreisfreien Städten eine Ausgangsbeschränkung von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr geben soll, wie Regierungssprecher Florian Engels am Freitag mitteilte. Ab Mittwoch sollen Grundschulen schließen, falls der Wert 200 erreicht ist. An Kitas soll in diesem Fall eine Notbetreuung eingerichtet werden.
Bisher sind nur weiterführende Schulen im Distanzunterricht. Das Kabinett komme am Samstag zu einer Sondersitzung zusammen, kündigte Engels an. Die Schließung von Schulen und Kitas ab der Inzidenz 200 und eine Ausgangsbeschränkung sind auch in der Bundes-Notbremse geplant, letztere aber bereits ab 21.00 Uhr.
Tunesien kippt Quarantänepflicht für Pauschaltouristen
18.46 Uhr: Tunesien lockert trotz steigender Corona-Zahlen die Einreisebeschränkungen für Pauschalurlauber. Von Montag an gilt für Touristen von organisierten Reisen keine Quarantäne mehr, wie das Fremdenverkehrsamt des Landes am Freitag mitteilte. Sie müssen aber weiterhin einen negativen Corona-PCR-Test vorlegen, der bei Abreise nicht älter als 72 Stunden sein darf.
Die Touristen, die von den neuen Lockerungen profitieren, dürften innerhalb ihrer Reisegruppe auch Ausflüge machen. Für Individualreisende gilt die Quarantäne-Pflicht demnach weiterhin. Aktuell sind fünf Tage vorgeschrieben. Das nordafrikanische Land hatte die Beschränkungen für Pauschalurlauber im Februar wieder eingeführt. Für Individualurlauber galten bereits seit Herbst Auflagen.
Tunesien mit seinen rund 11,5 Millionen Einwohnern registrierte zuletzt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 2600 Neuinfektionen pro Tag.
Corona-Testzentrum in der Kneipe
17.23 Uhr: Not macht erfinderisch: Der Besitzer einer Bar im Berliner Bezirk Friedrichshain hat sein Lokal zu einem Corona-Testzentrum umfunktioniert. Wegen der Corona-Maßnahmen ist seine Kneipe geschlossen. Damit die Räumlichkeiten nicht ungenutzt bleiben, hat der Gastronom seine Bar dem Kinderarzt Steffen Lüder zur Verfügung gestellt. Der Mediziner führt dort nun mitten im Kiez Corona-Tests durch.
Der Kinderarzt Steffen Lüder verlässt eine Berliner Bar. Der Mediziner führt in dem Lokal Corona-Tests durch.
Foto: Wolfgang Kumm/dpa
Weltgrößter Impfstoffhersteller fordert von Biden Ende des US-“Rohstoffembargos”
16.50 Uhr: Der Chef des weltgrößten Impfstoffherstellers Serum Institute of India (SII) hat sich mit einem Appell zur weltweiten Corona-Vakzinversorgung direkt an US-Präsident Joe Biden gewandt. Die Vereinigten Staaten müssten ihr “Rohstoffembargo” beenden, schrieb SII-Chef Adar Poonawalla am Freitag im Onlinedienst Twitter. Die Stoffe werden zur Produktion von Corona-Impfstoffen benötigt und wurden jüngst knapp.
“Wenn wir uns wirklich vereinen wollen, um dieses Virus zu besiegen, bitte ich Sie, das Embargo für Rohstoffexporte aus den USA aufzuheben, damit die Impfstoffproduktion anlaufen kann”, schrieb Poonawalla an Biden gewandt. Der US-Präsident reagierte zunächst nicht öffentlich darauf.
US-Restriktionen für den Rohstoffexport behinderten zuletzt die Produktion des SII. Poonawalla kritisierte in einer indischen Zeitung, dies sei “so gut wie ein Impfstoffverbot“. In der vergangenen Woche hatte er außerdem finanzielle Hilfen von der indischen Regierung gefordert.
Ab Samstag nächtliche Ausgangsbeschränkung in Köln
16.06 Uhr: In Köln gilt ab Samstag als Schutzmaßnahme gegen noch mehr Corona-Infektionen eine nächtliche Ausgangsbeschränkung. “Ich glaube, eine Ausgangsbeschränkung hat es in Köln seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben”, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Freitag. “Die kommenden Wochen werden hart.” Sie könne derzeit noch keinen Zeitpunkt dafür nennen, wann die Maßnahme wieder zurückgenommen werde. Die Inzidenzzahl in der Millionenstadt Köln lag am Freitag bei 162,7.
Die Ausgangsbeschränkung trete in der Nacht zum Samstag um 00.00 Uhr in Kraft und gelte jeweils von 21 Uhr abends bis 5 Uhr morgens, sagte die Leiterin des Krisenstabs, Andrea Blome. In dieser Zeit dürfe man die Wohnung nur mit triftigem Grund verlassen, etwa wenn man zum Arzt müsse, dienstliche Tätigkeiten ausübe oder Kranke begleite.
In öffentlichen Grünanlagen gilt künftig ein Alkohol-, Grill- und Shisha-Verbot. Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkung werden mit einem Bußgeld von 250 Euro geahndet. Reker sagte, die nächtliche Ausgangssperre habe das Ziel, Kontakte noch mehr zu reduzieren, insbesondere Treffen zu Hause, gegenseitige Besuche und Partys, die leider immer wieder festgestellt würden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Astrazeneca geimpft
15.10 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre erste Corona-Schutzimpfung erhalten. “Ich freue mich, dass ich heute die Erstimpfung mit Astrazeneca bekommen habe”, teilte Merkel über ihren Regierungssprecher Steffen Seibert per Twitter mit. Sie fügte hinzu: “Ich danke allen, die sich in der Impfkampagne engagieren – und allen, die sich impfen lassen. Das Impfen ist der Schlüssel, um die Pandemie zu überwinden.” Die Kanzlerin ist 66 Jahre alt und fällt damit in die Gruppe jener, die in Deutschland für Astrazeneca-Impfungen infrage kommen.
Das Vakzin von Astrazeneca wird in Deutschland nur noch für die über 60-Jährigen empfohlen. Der Einsatz für Jüngere bleibt nach ärztlichem Ermessen bei Menschen ohne höheres Blutgerinnsel-Risiko freiwillig möglich. Merkel hatte immer betont, dass sie erst geimpft werden wolle, wenn sie nach der Priorisierung an der Reihe sei.
Intensivstationen in Deutschland füllen sich weiter
14.45 Uhr: Die Zahl der Patientinnen und Patienten mit Covid-19 auf Intensivstationen in Deutschland ist weiter gestiegen. Dort werden nun 4740 Erkrankte behandelt, wie aus dem Tagesreport des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag mit Daten des Divi-Intensivregisters hervorgeht. Im Vergleich zum Vortag wuchs die Zahl der Covid-19-Fälle demnach um 61 an. Zum Höhepunkt der zweiten Welle zu Jahresbeginn hatte es eine Spitzenbelastung von mehr als 5700 solcher Schwerstkranken auf den Intensivstationen gegeben. Noch vor einer Woche lag deren Zahl bei rund 4500.
“Der Druck auf die Intensivstationen ist jetzt wirklich sehr groß, in Köln und Bonn sind sie zum Beispiel richtig voll”, sagte der Intensivmediziner Christian Karagiannidis von der Lungenklinik Köln-Merheim dem “Spiegel”. In sieben bis zehn Tagen rechne er “mit einem deutlichen Anstieg der Intensivbelegungen”. Man solle beginnen, Patienten aus dem Raum Köln/Bonn in andere Regionen zu verlegen, um Kapazitäten zu schaffen.
“Aber irgendwann ab nächster Woche muss es dann endlich für mindestens zwei Wochen strenge Kontaktbeschränkungen geben, um die Fallzahlen zu senken”, so Karagiannidis, der zur wissenschaftlichen Leitung des Divi-Intensivregisters gehört.
Ärzte und Pfleger untersuchen einen Patienten auf einer Covid-19-Intensivstation.
Foto: Bodo Schackow/dpa-zentralbild/dpa
ARD-Bericht: Gefälschte Impfpässe bei Telegram angeboten
14.10 Uhr: Nach Recherchen des ARD-Politikmagazins “Report Mainz” werden in mehreren Gruppen im Messengerdienst Telegram gefälschte deutsche Impfpässe zum Kauf angeboten. Diese seien mit Stempel, Unterschrift und Aufklebern mit Chargennummer des Impfstoffs versehen, berichtete der Südwestrundfunk am Freitag vorab. Der Stempel täusche eine Herkunft aus großen Impfzentren wie etwa Bonn oder Frankfurt am Main vor.
Die Sendung befragte einen mutmaßlichen Händler, der angegeben habe, “Land unter mit Anfragen” zu haben. Für einen Impfpass nehme er 150 Euro, seine Kunden kämen aus ganz Deutschland. Autorinnen legten außerdem Verantwortlichen des Frankfurter Impfzentrums gefälschte Impfpässe vor, die sich schockiert zeigten.
Das hessische Landeskriminalamt teilte “Report Mainz” mit, es habe den Handel mit gefälschten Impfpässen im Fokus und werde dagegen strafrechtlich ermitteln. Herstellung, Vertrieb und Nutzung solcher Fälschungen seien strafbar. Blanko-Impfpässe seien freiverkäuflich, was zu einem erhöhten Angebot an gefälschten Impfbescheinigungen führe.
Großbritannien gilt nicht mehr als Corona-Risikogebiet
13.50 Uhr: Großbritannien gilt nicht mehr als Corona-Risikogebiet. Auf der vom Robert-Koch-Institut am Freitag veröffentlichten Liste wurde das Vereinigte Königreich als Risikogebiet gestrichen. Gleiches gilt für die Regionen Mid-West und South-East in Irland, die Region Pirkanmaa in Finnland und Barbardos.
Neu als Risikogebiete eingestuft wurden dagegen die bei Touristen beliebte Algarve in Portugal sowie die zu dem Land gehörenden Azoren, die autonome Gemeinschaft Kastilien-La Mancha in Spanien und die Vereinigten Arabischen Emirate, die zuvor bereits Hochinzidenzgebiet waren. Als Hochinzidenzgebiet gilt nun auch Argentinien.
Corona-Ausbruch in Altenheim – trotz vollem Impfschutz
13.40 Uhr: In einem Altenheim in Remscheid haben sich mehrere Menschen trotz Impfung mit dem Coronavirus infiziert. Bei zwölf der 60 Bewohner seien PCR-Tests positiv ausgefallen, obwohl sie zweimal geimpft worden seien, teilte die Stadt am Freitag mit. Außerdem seien zwei Mitarbeiter infiziert, die ebenfalls bereits den vollen Impfschutz hätten. Ein weiterer positiv getesteter Mitarbeiter habe bislang die Erstimpfung erhalten.
Allen Betroffenen gehe es gut. Sie hätten keine Symptome oder nur leichte Erkältungsbeschwerden. Zusätzlich zu den geimpften Infizierten seien insgesamt fünf weitere Bewohner und Beschäftige positiv getestet worden, die nicht geimpft seien.
Auch in einem Altenheim in Leichlingen hatten sich mehrere Bewohner und Mitarbeiter mit Corona infiziert, obwohl sie bereits zweifach geimpft sind. Vom NRW-Gesundheitsministerium war am Freitag auf Anfrage zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Union und FDP unterstützen Lambrecht-Vorstoß zu Freiheiten für Geimpfte
13.18 Uhr: Union und FDP haben sich hinter die Forderung von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) gestellt, Einschränkungen für Geimpfte dann aufzuheben, wenn von ihnen kein Ansteckungsrisiko mehr ausgeht.
“Sollte sich herausstellen, dass ein Impfstoff in seiner Wirkung dazu führt, dass jemand trotz Impfung weiterhin infektiös sein kann, muss das selbstverständlich berücksichtigt werden”, sagte Unionsfraktionsvize Thorsten Frei dieser Redaktion. “Möglicherweise ist bei den einzelnen Impfstoffen auch zu differenzieren, inwieweit Grundrechtseinschränkungen aufgehoben werden können.” Er hoffe, dass es dazu bald eine gesicherte Studienlage gebe.
Sobald feststehe, dass keine Infektionsgefahr mehr von Geimpften ausgehe, “müssen wir auch die Grundrechtseingriffe entsprechend anpassen”, bekräftigte Frei. “Deshalb ist es für mich selbstverständlich, dass dann die besonders intensiven Einschränkungen der grundrechtliche Freiheiten wieder aufgehoben werden müssen. Alles andere hielte ich für verfassungsrechtlich nicht haltbar.”
Zwei beliebte Ausflugsziele in MV jetzt gesperrt
13.02 Uhr: Zwei besonders beliebte Ausflugsgebiete in Mecklenburg-Vorpommern – die Mecklenburgische Seenplatte und die Insel Usedom (Vorpommern-Greifswald) – sind für Besucher aus anderen Regionen gesperrt.
Betroffen sind Menschen aus anderen Bundesländern und auch aus anderen Kreisen Mecklenburg-Vorpommerns, die ohne “triftigen Grund” anreisen, darunter Besitzer von Zweitwohnungen. Darauf haben die Kreisverwaltungen in Greifswald und Neubrandenburg am Freitag hingewiesen. Für das Wochenende hat die Polizei bereits Kontrollen angekündigt.
Lauterbach warnt – “Nächste Wochen werden noch schlimmer”
12.30 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat am Freitag entschlossenes Vorgehen gegen die Corona-Pandemie eingefordert und auf schwere Zeiten eingestimmt. Lauterbach teilte in dem sozialen Netzwerk zwei Karten des Thinktanks Risklayer, die den sprunghaften Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in nur acht Wochen verdeutlichen.
Dazu schrieb Lauterbach: “Die nächsten Wochen werden noch schlimmer werden. Wir machen immer den gleichen Fehler: wir regieren spät und nicht hart genug.” Bis zur Impfung würden noch viele Menschen sterben. “In unserer Gesellschaft gibt es leider Menschen, die sich an 300 Covid Tote pro Tag gewöhnt haben”, klagte der Politiker und machte deutlich: “Bei jedem dieser 300 Toten pro Tag stehen zum Schluss Kinder, Partner oder Eltern am Bett. Jedes mal geht eine kleine Welt verloren.”
Diskussionen über Ausgangssperren ab 21 Uhr hält Lauterbach da für unangebracht: “Und wir reden über Spaziergänge nach 21 Uhr”, schrieb er in Anlehnung an die Bundestagsdebatte zur Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes.
DGB fordert Reform des Arbeitsmarkts – nicht nur Unternehmen retten
12.21 Uhr: Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger hat angesichts der coronabedingten Verwerfungen eine grundsätzliche Änderung der Arbeitsmarktpolitik verlangt. “Es ist nicht damit getan, Unternehmen mit großen finanziellen Mitteln zu retten, auf Kurzarbeit zu setzen und zu hoffen, dass irgendwann wieder alles gut ist”, sagte Karger am Freitag in Hamburg.
Die Beschäftigten bräuchten Sicherheit und Perspektiven. “Bei der Wucht der Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt kommt dabei der Weiterbildung eine zentrale Rolle zu.” Doch selbst jetzt in der Pandemie täten sich Arbeitgeber oft schwer damit, Beschäftigte dabei zu unterstützen: “Das muss sich ändern.”
“Die Corona-Pandemie hat die strukturellen Probleme auf dem Arbeitsmarkt schonungslos offengelegt”, sagte Karger.
Kerze ins Fenster – Länderchefs rufen zu Corona-Gedenken auf
12.12 Uhr: Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat gemeinsam mit den anderen Länderchefs zur Beteiligung an der Gedenkaktion “#lichtfenster” aufgerufen. Bürger sollen anlässlich der zentralen Gedenkfeier für die Todesopfer in der Corona-Pandemie von Freitag bis Sonntag abends Kerzen in die Fenster stellen, wie die Senatskanzlei Berlin am Freitag mitteilte.
Rund 80 000 Menschen seien seit Beginn der Pandemie in Deutschland an Corona gestorben, teilte Bouffier mit. “Für mich ist diese Zahl keine Statistik, sondern steht für 80 000 Mütter, Väter, Großeltern, Brüder, Schwestern, Freunde und Freundinnen. Jeder einzelne Todesfall birgt ein Schicksal und der Verlust wiegt für die Angehörigen unendlich schwer.” Eine Kerze im Fenster solle denjenigen Hoffnung spenden, die geliebte Menschen verloren haben oder die selbst erkrankt seien und an den Folgen litten.
Die zentrale Gedenkfeier findet am kommenden Sonntag (18. April) in Berlin statt. Nach Angaben der Staatskanzlei wird die Veranstaltung auch im Fernsehen übertragen.
Corona-Ausbruch bei Rewe – Filiale in Bayern muss schließen
12.03 Uhr: In einer Rewe-Filiale in Bayreuth ist es unter der Belegschaft zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Wie der “Bayerische Rundfunk” berichtet, sind 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Virus infiziert. Laut Angaben des Landratsamts befinden sich alle Betroffenen in Quarantäne. Die Filiale ist bis auf Weiteres geschlossen und bereits desinfiziert worden.
Knapp 660.000 Impfungen am Donnerstag
11.56 Uhr: In Deutschland sind am Donnerstag 658.019 Impfdosen verabreicht worden. Das geht aus Daten hervor, die das Bundesgesundheitsministerium auf seinem Impfdashboard im Internet veröffentlichte. Damit sind nun 5.350.247 Personen vollständig geimpft. Das sind 6,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Insgesamt haben 15.393.858 Personen mindestens eine Impfdosis erhalten – und somit 18,5 Prozent.
Unser Impfmonitor zeigt, wie ganz Deutschland und die Bundesländer beim Impfen vorankommen.
Foto: FUNKE Interaktiv
WHO: Infektionsrate auf höchstem Stand seit Pandemie-Beginn
11.35 Uhr: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro Woche in den vergangenen beiden Monaten weltweit nahezu verdoppelt. Die Infektionsrate sei jetzt auf dem höchsten Stand seit Pandemie-Beginn, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. “Sowohl die Infektionen als auch die Todesfälle steigen in einem besorgniserregenden Tempo.”
Olaf Scholz lässt sich gegen Corona impfen
11.17 Uhr: Vizekanzler Olaf Scholz will sich heute gegen das Coronavirus impfen lassen. Er lasse sich das Präparat von Astrazeneca spritzen, kündigte der Finanzminister vor einer Sitzung der Eurogruppe an. Scholz ist 62 Jahre alt und durfte sich daher für eine AstraZeneca-Impfung anmelden.
Auch andere Bundesminister sind bereits geimpft. “Jede Impfung bringt uns dem Zeitpunkt näher, an dem wir diese Pandemie überwunden haben werden”, betonte Scholz. Alle müssten ihren Beitrag leisten und Vorbild sein.
Restaurants in Dänemark dürfen wieder öffnen
10.45 Uhr: Dank einer guten Infektionslage dürfen in Dänemark bereits Mitte nächster Woche Restaurants, Cafés und Kneipen komplett öffnen. Ab Mittwoch können die Dänen in den Lokalen essen und trinken, sofern sie vorher einen Tisch bestellt haben und per Corona-Pass auf ihrem Smartphone einen negativen Corona-Test, Impfungen gegen Covid-19 oder eine überstandene Infektion nachweisen können.
Darauf und auf weitere vorzeitige Lockerungen einigten sich die dänische Regierung und der Großteil der Parlamentsparteien in der Nacht zum Freitag in Kopenhagen.
Lindner droht mit Verfassungsbeschwerde
10.20 Uhr: FDP-Partei- und Fraktionschef Christian Lindner hat der Bundesregierung im Bundestag mit einer Verfassungsbeschwerde gegen die geplante Bundesnotbremse gedroht. “Es ist richtig, dass nun bundeseinheitlich gehandelt wird”, sagte er bei der ersten Beratung der entsprechenden Änderungen des Infektionsschutzgesetzes im Bundestag.
Die geplanten Regelungen zu nächtlichen Ausgangsbeschränkungen nannte er aber verfassungsrechtlich “hochproblematisch”. Man werde Vorschläge machen, dieses Gesetz verfassungsfest zu machen und sagte an die Koalitionsfraktionen gerichtet, die FDP-Fraktion werde sich gezwungen sehen, “den Weg nach Karlsruhe im Wege von Verfassungsbeschwerden zu gehen”, wenn auf die Bedenken nicht eingegangen werde.
Kanzlerin Angela Merkel spricht im Bundestag über das geplante Infektionsschutzgesetz.
Foto: Tobias Schwarz / AFP
Linken-Fraktionschef mit Wutrede auf die Bundesregierung
10.00 Uhr: Dietmar Bartsch, der Co-Fraktionsvorsitzende der Linken, hat Merkel in seiner Bundestagsrede vorgeworfen, zu spät gehandelt zu haben. “Das Versagen der Regierung erscheint vielen Bürgern inzwischen unverzeihlich.” Die Bundesminister hätten schlicht schlecht reagiert.
Bartsch kritisierte auch, dass die Union ganz Deutschland in der Krise mit ihren Personalproblemen belästige. “Es geht hier ständig um Laschet oder Söder – dafür, wer dann ab kommenden Herbst der Oppositionsführer ist?” Die Bundeskanzlerin erhalte von seiner Fraktion keinen Blankoscheck für ihre Pandemiepolitik. Seine Fraktion werde der Gesetzesänderung deshalb nicht zustimmen.
Ärzte-Präsident hält Bundesnotbremse für unvermeidbar
9.57 Uhr: Um den Anstieg der Corona-Infektionen zu bremsen, hält der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, die von der Regierung geplante bundesweite “Notbremse” für unvermeidbar. “Was die Gesetzespläne zur Notbremse angeht, das meiste davon ist sinnvoll und leider unerlässlich”, sagte Reinhardt der “Passauer Neuen Presse”. Die aktuelle dritte Welle der Pandemie “beeinträchtigt in wachsendem Maße die normale stationäre Behandlung anderer Kranker”, warnte der Mediziner.
Corona: In Brasilien gehen Beruhigungsmittel aus
9.43 Uhr: In einigen brasilianischen Krankenhäusern gehen laut einem Bericht von “BNO” die Beruhigungsmittel aus, sodass Ärzte gezwungen sind, Rückhaltesysteme zu verwenden, während Coronavirus-Patienten intubiert werden
“Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas durchleben würde”, sagt ein Arzt. “Der Patient wird einer Form der Folter ausgesetzt.” Brasilien ist nach den USA und Indien am schwersten von der Corona-Pandemie betroffen.
Merkel wirbt für Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes
9.35 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel wirbt im Deutschen Bundestag für die Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes. “Die Lage ist ernst und zwar sehr ernst”, sagt Merkel. “Und wir alle müssen sie auch ernst nehmen, die dritte Welle der Pandemie hat unser Land fest im Griff.” Um dagegen anzugehen, “müssen wir die Kräfte von Bund, Ländern und Kommunen besser bündeln”. Mit Blick auf die Warnungen der Mediziner sagt sie: “Wer sind wir denn, wenn wir diese Notrufe überhören würden?”
Corona: Schüler fordern Unterricht in Ferien auf freiwilliger Basis
9.15 Uhr: Zum Ausgleich des massiven Unterrichtsausfalls im Zuge der Corona-Pandemie fordern Schülervertreter zusätzliche Lernangebote für Kinder und Jugendliche in den Sommerferien. “Dieses Corona-Schuljahr ist so ungewöhnlich, dass jede Schülerin und jeder Schüler die Chance haben muss, in einer Sommerschule Lerndefizite aufzuarbeiten”, sagte Dario Schramm, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. Dazu solle aber niemand gezwungen werden.
Schramm schlug vor, dass pensionierte Lehrer oder Lehramtsstudierende die zusätzlichen Stunden in den Sommerferien unterrichten könnten. Insbesondere die Studierenden hätten wegen der Pandemie auf praktische Erfahrungen verzichten müssen. “Wenn sie dies nun auch mit Hilfe von Sommerschulen nachholen können, wäre das eine Win-win-Situation für die Studenten wie für die Schüler.”
Die Corona-Pandemie führt zu massivem Unterrichtsausfall an Deutschlands Schulen.
Foto: Matthias Balk/dpa
Spahn verteidigt Corona-Ausgangssperren
8.55 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verteidigt die Pläne für eine Ausgangssperre zur Eindämmung der Pandemie. Es brauche ein entschlossenes staatliches Handeln, sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. “Alles, was wir vor zwei, drei Wochen nicht entscheiden haben, das rächt sich jetzt. Und das, was jetzt nicht früher entschieden wird, sondern ein, zwei, fünf Tage später, das wird sich auch rächen.”
Deshalb werde es eine bundeseinheitliche gesetzliche Regelung geben. Aber auch die Bürgerinnen und Bürger müssten von sich aus Kontakte reduzieren. “Wir müssen jetzt diesen letzten Teil, bis das Impfen im Sommer den entscheidenden Unterschied macht, den müsse wir jetzt nochmal schaffen.” Man habe bis jetzt das Gesundheitswesen vor Überlastung geschützt und das sollte auch so bleiben.
SPD will Bundesnotbremse nur mit Änderungen unterstützen
8.25 Uhr: Der SPD-Rechtspolitiker Johannes Fechner macht eine Zustimmung seiner Fraktion für eine Corona-Notbremse von Änderungen abhängig. “Wenn es keine Änderungen an dem Gesetzesentwurf in seiner jetzigen Form gibt, wird die SPD-Fraktion nicht zustimmen”, sagte er der “Rheinischen Post”. “Die Ausgangssperren sind zu pauschal gefasst, da muss es weitere Ausnahmen geben.”
Fechner verweist auf juristische Bedenken unter Experten im Kanzleramt, die durch einen Medienbericht bekanntwurden. “Auch die Bedenken des Kanzleramtes teilen wir, dass es schwierig ist, nur auf den Inzidenzwert abzustellen. Darauf haben wir schon im März hingewiesen.” Er fordert, dass die geplante Rechtsverordnung nur mit der Zustimmung des Bundestages kommen dürfe. “Das Gesetz wird vom Parlament verbessert werden.”
Justizministerin Lambrecht: Infektionsschutzgesetz “keine Entmachtung” der Länder
8.05 Uhr: Bundesjustizministerin Lambrecht
Ärztepräsident Reinhardt: Spaziergänge sind keine Infektionstreiber
8.02 Uhr: Ärztepräsident Klaus Reinhardt legt nahe, die derzeit bei der Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorgesehen Ausgangsbeschränkungen noch einmal zu überdenken. “Wenn man etwas mehr zulassen würde, könnte das ein Ventil für viele Menschen sein, die sehr unter den Einschränkungen leiden. Sie würden dann gegebenenfalls die sinnvollen Beschränkungen, zum Beispiel bei Aufenthalten in Innenräumen, verlässlicher befolgen”, sagte Reinhardt der “Passauer Neuen Presse.” Spaziergänge im Freien oder auch Sport im Park seien jedenfalls keine Infektionstreiber.
Spaziergänger auf dem Weserdeich in Bremen: Während der Corona-Pandemie ist ein Spaziergang oft die einzige Aktivität, der man nachgehen kann.
Foto: Hauke-Christian Dittrich / dpa
Corona-Pandemie hat auch positive Effekte
7.50 Uhr: Die Corona-Pandemie hat die Lebenszufriedenheit vieler Menschen in Deutschland einer Umfrage zufolge in einigen Bereichen verbessert. So schätzen zahlreiche Erwachsene sowohl ihre Gesundheit als auch ihren Schlaf deutlich besser ein als früher, wie neueste Daten des “Sozio-oekonomischen Panels” (SOEP) zeigen.
Die jährliche Befragung von Privathaushalten ist den Angaben zufolge die größte Langzeitstudie zur gesellschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Mehr als 6500 Teilnehmende der Studie wurden im April und Juni 2020 sowie im Januar 2021 zusätzlich zu ihrer Lebenssituation in der Pandemie befragt.
Allerdings gibt es auch negative Entwicklungen: Wegen Homeschooling und weniger Außenkontakte stuften viele Erwachsene bei der jüngsten Befragung ihr Familienleben etwas schlechter ein als in den Jahren vor der Pandemie. Besonders unzufrieden sind die Menschen mit ihrem Freizeitverhalten, das durch die Corona-Maßnahmen stark eingeschränkt ist.
Corona-Neuinfektionen: Indien meldet weiteren Höchstwert
7.30 Uhr: In Indien meldet das Gesundheitsministerium 217.353 Neuinfektionen – das sind so viele wie nie zuvor binnen 24 Stunden. Es ist der achte Rekordwert innerhalb von neun Tagen. Insgesamt wurde bei 14,3 Millionen Menschen das Coronavirus nachgewiesen. Indien liegt damit weltweit hinter den USA, die mehr als 31 Millionen Fälle verzeichnen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt in Indien um 1185 auf 174.308.
In São Paulo werden Medikamente zur Behandlung von Covid-19 knapp
7.20 Uhr: In Brasiliens bevölkerungsreichstem Bundesstaat São Paulo werden die beim Intubieren von Corona-Patienten auf den Intensivstationen benötigten Medikamente knapp. Die Behörden warnten am Donnerstag (Ortszeit) vor einer Katastrophe in der öffentlichen Gesundheitsversorgung. Rund 70 Prozent der öffentlichen Kliniken haben demnach keine Medikamente mehr, mit denen die Muskeln eines Patienten während des Intubierens entspannt werden. Etwa 60 Prozent könnten ihren Patienten keine Beruhigungsmittel mehr verabreichen.
Ein Friedhofsmitarbeiter in der brasilianischen Stadt Manaus hebt ein Grab auf. Durchschnittlich sterben in Braslien rund 3000 Menschen mit oder an einer Corona-Infektion.
5000 Teilnehmer bei Demo gegen Corona-Politik in Berlin angemeldet
7.00 Uhr: Gegner der deutschen Corona-Politik wollen am Samstag in Berlin demonstrieren. Angemeldet worden seien im Vorfeld 5000 Teilnehmer, teilte die Polizei mit. Die Veranstaltung sei unter dem Motto “Es reicht! Schluss mit der Lockdown-Politik! Macht euch bereit!” von einer Privatperson als Aufzug vom Platz des 18. März über die Straße des 17. Juni bis zum Großen Stern angemeldet worden.
Pfizer-Chef – Dritte Impfung mit Vakzin wohl nötig
6.10 Uhr: Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie könnte nach Einschätzung von Pfizer-Chef Albert Bourla eine dritte Spritze als Auffrischung und anschließend eine jährliche Impfung notwendig werden. “Ein wahrscheinliches Szenario ist, dass es die Notwendigkeit einer dritten Dosis geben wird, irgendwo zwischen sechs und zwölf Monaten, und danach eine jährliche Neu-Impfung, aber all das muss noch bestätigt werden”, sagte der Vorstandsvorsitzende des US-Pharmakonzerns dem US-Sender CNBC in einem am Donnerstag veröffentlichten, aber bereits Anfang April geführten Interview. Dabei spielten auch die Varianten von Sars-CoV-2 eine große Rolle.
Andere Wissenschaftler und Pharma-Vertreter hatten sich bereits ähnlich geäußert. Pfizer und sein deutscher Partner Biontech sowie andere Hersteller untersuchen derzeit bereits die Wirkung von möglichen Auffrischungen ihrer Corona-Impfstoffe.
Hausärzte dürfen Impfstoff künftig selbst aussuchen
5.30 Uhr: Die Kassenärztliche Bundesvereinigung lässt Hausärzte den Impfstoff für ihre Patienten künftig selbst aussuchen. “Sie geben auf dem Rezept an, von welchem Impfstoff sie wie viele Dosen benötigen. Dies gilt erstmals für die Woche vom 26. April bis 2. Mai, für die der Bund Vakzine von Biontech und Astrazeneca bereitstellen wird”, heißt es in einem Schreiben der KBV, wie die “Rheinischen Post” berichtet. Die Bestellmenge pro Arzt sei auf 18 bis 30 Biontech-Dosen und zehn bis 50 AstraZeneca-Dosen begrenzt.
Corona-News vom Donnerstag 15. April: Vierter Corona-Fall: Hertha BSC in 14-tägiger Quarantäne
- Hertha BSC muss nach dem nächsten Coronafall als erster deutscher Fußball-Erstligist in komplette Quarantäne und wird damit zu den anstehenden drei Ligaspielen nicht antreten können
- Bundesjustizministerin Christine Lambrecht will Geimpften schnell mehr Freiheiten einräumen. Lesen Sie hier, welche Einschränkungen aufgehoben werden könnten
- Das berührende Bild einer Umarmung in Corona-Zeiten ist das Weltpressefoto des Jahres 2021. Der dänische Fotograf Mads Nissen wurde am Donnerstag in Amsterdam online mit dem ersten Preis des renommierten Wettbewerbs World Press Photo ausgezeichnet
- Weil die Briten während des Lockdowns wohl mehrheitlich das Hobby Gärtnern entdeckt haben, werden auf der Insel die Gartenzwerge knapp. Die Branche wurde auch von der Unterbrechung der Lieferketten betroffen, als das festgefahrene Containerschiff Ever Given tagelang die Durchfahrt durch den Suezkanal blockierte.
- Die Corona-Pandemie hat im vergangenen Jahr auch die Kriminalitätsentwicklung in Deutschland beeinflusst. Wie aus der am Donnerstag von Innenminister Horst Seehofer (CSU) in Berlin vorgestellten polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für 2020 hervorgeht, ging die Zahl der Diebstähle und Einbrüche im Vergleich zu 2019 deutlich zurück
- Die Linkspartei hat die geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes als einseitig und unwirksam kritisiert. Während im privaten Bereich weiter verschärft werde, seien die Maßnahmen im Beruf vollkommen unzureichend, sagte Parteichefin Janine Wissler unserer Redaktion
- EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen ist gegen Corona geimpft worden
- Mutmaßliche Corona-Leugner haben den Kurpark in Bad Salzdefurth und angrenzende Straßen mit über 100 Schildern plakatiert
- Über ein Drittel der ungeimpften Deutschen sind nach einer Umfrage neidisch auf ihre geimpften Mitbürger. Mehr als zwei Drittel der Befragten sprachen sich in der Umfrage auch für eine Aufhebung der Impfreihenfolge aus
- Der erste Öffnungstag nach Monaten im Lockdown hat englischen Pubs und Gaststätten Rekordeinnahmen beschert. Während die Corona-Impfkampagne in Deutschland nur langsam Fahrt aufnimmt, sind uns andere Länder weit voraus
Corona-News vom Mittwoch, 14. April: Freie Wähler kündigen Verfassungsbeschwerde gegen Bundes-Notbremse an
- Die Freien Wähler geben im Streit um die Bundes-Notbremse nicht auf: Die Bundesvereinigung kündigte am Mittwochabend an, per Verfassungsbeschwerde am Bundesverfassungsgericht gegen die geplante Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes vorgehen zu wollen
- Die dänische Impfkampagne wird in Zukunft ohne den Impfstoff von Astrazeneca fortgeführt werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) und die Weltgesundheitsorganisation WHO empfehlen den Impfstoff dagegen weiterhin. Sie kamen nach Untersuchungen zu Fällen von Hirnvenenthrombosen nach Astrazeneca-Impfungen zu dem Schluss, dass der Nutzen der Impfung das Risiko überwiegt
- Der von der EU geplante digitale Impfpass soll bis zu den Sommerferien auch in Deutschland zur Verfügung stehen. Ebenso genutzt werden können soll auch die bereits existierende Corona-Warn-App
- Angesichts des Lieferstopps von Johnson & Johnson hat der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach eine deutsche Notfallzulassung für den Curevac-Impfstoff gefordert. Lesen Sie dazu auch: EU-Kommission setzt künftig auf mRNA-Impfstoffe
- Mehr als 230.000 Dosen des Corona-Impfstoffs des Herstellers Johnson & Johnson sind am Dienstag nach dpa-Informationen in der Bundeswehrapotheke im niedersächsischen Quakenbrück angekommen
- Am Dienstag hatte der Pharmakonzern mitgeteilt, den Marktstart seines Impfstoffs in Europa zu verschieben. Hintergrund sind Berichte über Sinusvenenthrombosen nach Impfungen. Was die Ursachen dafür sein könnten, darüber haben sich jetzt mehrere Experten geäußert. Auch in den USA wurden Impfungen mit dem Vakzin vorerst pausiert
- Das US-Pharmaunternehmen Moderna hat die Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs leicht herabgestuft
- Die Türkei verschärft angesichts steigender Infektionszahlen die Corona-Beschränkungen während des Fastenmonats Ramadan
Dienstag, 13. April: Regierung bringt Bundes-Notbremse auf den Weg
- Das Bundeskabinett hat die Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen. Nun folgen die Beratungen zum Gesetz im Bundestag.
- Mit einer ersten Astrazeneca-Dosis geimpfte Menschen unter 60 Jahren sollen für die zweite Impfung auf ein anderes Präparat umsteigen. Darauf haben sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern einstimmig geeinigt.
- Wegen der Lage auf den Intensivstationen erwartet der Virologe Christian Drosten, dass zusätzlich zur geplanten bundesweiten Corona-Notbremse weitere Maßnahmen nötig sein werden.. Mehr dazu hier: Corona: “Notbremse” wird laut Drosten nicht ausreichen
- Wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen verschiebt der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson die Auslieferung seines Corona-Impfstoffs in Europa.
- Die Grenzkontrollen zu Tschechien werden nach Angaben des Bundesinnenministeriums nicht erneut verlängert.
- Die Kinderkrankentage für das laufende Jahr werden nochmals erhöht. Das Bundeskabinett stimmte einem entsprechenden Entwurf zu.
- Betriebe müssen auf eigene Kosten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern künftig Corona-Tests anbieten. Das Bundeskabinett stimmte entsprechenden Plänen des Bundesarbeitsministeriums zu.
- Die Corona-Pandemie beeinflusst auch die Arbeitswelt seit Monaten maßgeblich. Können Chefs ihre Mitarbeiter jetzt zur Impfung zwingen? Lesen Sie hier: Das müssen Arbeitnehmer über die Corona-Impfung wissen
- Aufgrund der Pandemie schraubt das Jobcenter die Sanktionen für Empfängerinnen und Enpfänger von Hartz-IV deutlich runter: Über 95 Prozent der Hartz-IV-Empfänger bleiben verschont.
- Die Bundesländer haben wegen behördlich angeordneter Quarantäne in der Corona-Zeit bislang Verdienstausfälle in dreistelliger Millionenhöhe erstattet.
- Angesichts der steigenden Corona-Zahlen erwartet die Intensivmediziner-Vereinigung Divi, dass der bisherige Höchststand an Intensivpatienten schneller erreicht wird als erwartet – nämlich noch im April.
- Die zunächst in Großbritannien entdeckte Corona-Variante B.1.1.7 ist aktuellen Studien zufolge ansteckender als die ursprüngliche Form, allerdings nicht tödlicher.
Corona-News vom Montag, 12. April: Auch Irland verabreicht Astrazeneca-Impfstoff nur noch an über 60-Jährige
- Auch in Irland wird der Corona-Impfstoff von Astrazeneca wegen des Risikos von Blutgerinnseln künftig nur noch an Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren verabreicht
- Mit sogenannten Lolli-Tests wollen Forscher auch zunehmend Kinder im Kita- und Grundschulalter auf das Coronavirus testen. Wie die Tests funktionieren und wie Forscher die ersten Ergebnisse bewerten, lesen Sie hier.
- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich besorgt über den weltweiten Anstieg der Corona-Infektionszahlen gezeigt und eine konsequente Umsetzung der Schutzmaßnahmen gefordert. Lesen Sie auch: Kommentar: Warum wir auf die Aerosol-Forscher hören sollten
- In mehreren Bundesländern gilt ab heute eine Corona-Testpflicht an Schulen. Das bayerische Kultusministerium hat deshalb die Augsburger Puppenkiste für ein Erklärvideo engagiert. Aus dem Ensemble des berühmten Marionettentheaters erläutert nun der Kasperl den Kindern den Corona-Selbsttest. Lesen Sie dazu: Augsburger Puppenkiste erklärt Kindern den Corona-Selbsttest
- Laut einer Studie im Fachmagazin “The Lancet” zeigt sich ein Asthma-Spray äußerst wirksam in der Behandlung von Covid-19-Patienten. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach mit Bezug auf die Studie von einem möglichen “Game Changer”. Lesen Sie dazu: Asthmaspray soll vor schwerem Covid-Verlauf schützen
- Mit dem geplanten Gesetz zur Bundes-Notbremse handelt die Regierung aus Sicht von Grünen-Chef Robert Habeck “zynisch spät”
- Die kombinierte Verabreichung der Antikörpermittel Casirivimab und Imdevimab könnte das Risiko symptomatischer Corona-Infektionen um etwa 81 Prozent verringern. Der Antikörper-Coktail von Regeneron hatte weltweit Bekanntheit erlangt, nachdem Ex-Präsident Donald Trump damit behandelt worden war.
- Zur Eindämmung der Corona-Zahlen in Deutschland will Bundeskanzlerin Angela Merkel besonders auf Tests und Impfungen setzen. “Wir müssen sagen, dass diese dritte Welle für uns vielleicht die härteste ist”, sagte die Kanzlerin am Montag zur Eröffnung der digitalen Industrieschau Hannover Messe
- Die Schulen haben in Deutschland nach den Osterferien ihre Türen wieder für Präsenzunterricht geöffnet. Welche Corona-Regeln für Schulen in Ihrem Bundesland gelten, lesen Sie hier.
- Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer schützt einer israelischen Studie zufolge weniger gut vor der südafrikanischen Coronavirus-Variante als vor anderen Varianten. Lesen Sie dazu: Was Coronavirus-Mutationen für die Impfungen bedeuten
- Das Leben von Bergsteiger-Legende Reinhold Messner ist durch die Corona-Pandemie nicht erschüttert worden. Lesen Sie hier das ganze Interview: Reinhold Messner: “Wenn Verzweiflung kommt, nicht aufhören”
Sonntag, 11. April: Corona-Ampel im Saarland auf “Gelb”: erweiterte Testpflicht ab Montag
- Im Saarland hat die Sieben-Tage-Inzidenz drei Tage in Folge über 100 gelegen und damit springt die Corona-Ampel im Land von “Grün” auf “Gelb”. Ab Montag, dem 12. April, gilt eine erweiterte Testpflicht, wie das Gesundheitsministerium am Sonntagabend mitteilte
- Bei der Klausur des Unions-Fraktionsvorstands hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) überraschend verteidigt. Vor zwei Wochen hatte Merkel Laschet bei einem Auftritt in der TV-Talkshow “Anne Will” massiv wegen seiner Pandemiepolitik kritisiert
- Die FDP lehnt den Gesetzentwurf zur Bundes-Notbremse ab. “Der Entwurf ist in der vorliegenden Fassung für die Fraktion der Freien Demokraten nicht zustimmungsfähig”, schrieb FDP-Fraktionschef Christian Lindner in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der dieser Redaktion vorliegt
- In vielen kleinen und großen Gemeinden Deutschlands gehört die Kirmes, das Schützenfest oder der Jahrmarkt zu den absoluten Jahreshighlights. Doch große Volksfeste können nach Einschätzung des Deutschen Schaustellerbundes (DSB) erst wieder veranstaltet werden, wenn eine sogenannte Herdenimmunität in der Bevölkerung erreicht ist
- Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für einen konsequenten Lockdown im Kampf gegen die dritte Corona-Welle ausgesprochen
Corona-News vom Samstag, 10. April: Pflegebevollmächtigter: “Jeder Tag ohne Entscheidung kostet Menschenleben”
- Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, hat die Politik in Bund und Ländern zu einem raschen und entschlossenen Handeln bei der Corona-Bekämpfung aufgerufen
- Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sieht eine komplette nächtliche Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie kritisch. In zahlreichen Städten und Bundesländern gelten bereits gewisse Ausgangsbeschränkungen.
- Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordert vom Bund mehr Engagement bei der Impfstoffbeschaffung für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren
- Eine Studie des Helmholtz Zentrums München hat ergeben, dass in der zweiten Corona-Welle wohl deutlich mehr Kinder mit Sars-CoV-2 infiziert waren, als offiziell durch Tests bestätigt wurde
- Die Alternative für Deutschland (AfD) hat sich selbst dafür gefeiert, dass sie inmitten der dritten Corona-Welle einen Präsenzparteitag mit mehreren Hundert Delegierten veranstaltet. Die AfD wolle “zeigen, dass diese Verbotsorgien, dieses Einsperren, diesen Lockdown-Wahnsinn, dass es all das nicht braucht, wenn man den Menschen vertraut”, sagte der Vorsitzende Jörg Meuthen am Samstag zur Eröffnung eines Bundesparteitages in Dresden.
- Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus dringt auf einen harten Lockdown
- Der Deutsche Städtetag befürwortet eine bundeseinheitliche Corona-Notbremse
Corona-News vom Freitag, 9. April: Bundesweite Corona-Maßnahmen sollen kommen
- Kein neuer Corona-Gipfel – dafür eine Ausweitung des Infektionsschutzgesetzes: Darauf haben sich Bundesanzlerin Angela Merkel, der Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), Michael Müller (SPD) und seinem Stellvertreter Markus Söder (CSU), geeinigt. Schon bald soll es bundeseinheitliche Regelungen geben.
- In Deutschland sind bislang 42 Verdachtsfälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca bekannt. Das berichtete das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) am Abend.
- Grünen-Chef Robert Habeck hat seine Partei vor vor Eingriffen in die persönlichen Freiheitsrechte gewarnt. So sei etwa der Kampf gegen die Corona-Pandemie “keine Blaupause” für den Kampf gegen den Klimawandel.
- Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) geht neuen Hinweisen auf mögliche schwere Nebenwirkungen beim Corona-Impfstoff von Astrazeneca nach.
- Trotz der aktuellen Debatten um härtere Maßnahmen zur Corona-Eindämmung hält das Land Schleswig-Holstein an einer Öffnung der Außengastronomie in allen Kreisen und Städten mit einer Inzidenz von unter 100 fest.
- Die EU-Kommission will bis zu 1,8 Milliarden Corona-Impfdosen für Auffrischungen und für Kinder bestellen.
- Die Absage der für Montag geplanten Runde der Kanzlerin mit den Regierungschefs der Länder ist nach Auffassung der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) “folgerichtig”. “Denn ich halte nichts davon, erneut in eine schlecht oder gar nicht vorbereitete Sitzung zu gehen”, sagte Dreyer am Freitag dieser Redaktion.
- Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) strebt eine Verlängerung der Überbrückungshilfe III für besonders stark von der Corona-Krise betroffene Unternehmen an.
- Nach Berichten über vier Thrombosefälle nach einer Impfung mit dem Corona-Vakzin des US-Herstellers Johnson & Johnson prüft die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) einen möglichen Zusammenhang.
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(fmg/dpa/afp)
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