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Südtirol-Gastwirte bangen in Italien um ihr Geschäft

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Die anstehende Sanierung der Luegbrücke auf der Brennerautobahn in Österreich erfüllt den Hoteliers- und Gastwirteverband in Südtirol mit großer Sorge.

Bozen – Bibbern in Italien: Das drohende Verkehrschaos durch die anstehenden Arbeiten an der Luegbrücke auf der Brennerautobahn erfüllt Hoteliers und Gastwirte in Südtirol mit beträchtlicher Sorge. Dabei ist vor allem die geplante Einspurigkeit während der Wartungsarbeiten auf der Autobahn A22 dem Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) ein Dorn im Auge.

Drohendes Verkehrschaos auf der Brennerautobahn in Italien: Gastwirte in Südtirol fordern Umdenken

Mit Blick auf die ab dem 1. Januar 2025 beginnenden Arbeiten an der Luegbrücke sprechen sie sich stattdessen für ein Umdenken aus. Im Vordergrund steht vor allem die Angst, dass das drohende Verkehrschaos auf der Brennerautobahn, dem Geschäft schaden könnte. Schließlich könnte die schlechte Erreichbarkeit dafür sorgen, dass Italien-Urlauber ihren Aufenthalt in einer anderen Region verbringen – oder gar in einem anderen Land.

„Bei mehreren Treffen, an denen auch die beiden Wirtschaftslandesräte und die Spitzenvertreter von ASFINAG dabei waren, haben wir die Wichtigkeit der Erreichbarkeit Südtirols unterstrichen. Nachdem die Brennerroute eine vielgenutzte Verkehrsverbindung von Norden nach Süden und umgekehrt ist und dies auch bleiben soll, ist zumindest an den Wochenenden und an Spitzentagen eine zweispurige Befahrbarkeit der Luegbrücke notwendig“, betonte HGV-Präsident Manfred Pinzger laut suetirolnews.it.

Sanierung der Brennerautobahn: Gastwirte in Südtirol hoffen auf Zusammenarbeit zwischen Italien und Österreich

Doch allein ist das für Südtirol nicht zu stemmen, dafür bedarf es einer Kooperation mit Österreich. Schließlich steht die Luegbrücke in Nordtirol. Denn auch Italiens Nachbar soll sich daran beteiligen, um die Zweispurigkeit an Wochenenden und verkehrsreichen Tagen, zumindest für die Dauer der Arbeiten, zu ermöglichen. Die Vertreter der österreichischen Autobahnbetreibergesellschaft ASFINAG haben dabei signalisiert, dass an verkehrsreichen Tagen eine Zweispurigkeit garantiert werden solle.

Die Brennerautobahn ist eine der wichtigsten Verkehrsadern Europas. © IMAGO (2) / Manngold / Eibner Europa

Eine verbindliche Vereinbarung ist das allerdings nicht, weshalb weiterhin offen bleibt, ob am Ende ein jahrelanges Verkehrschaos durch die Mega-Baustelle am Brenner trotz Testlauf verhindert werden kann. Eine Sanierung des Betonkolosses steht dennoch außer Frage. Immerhin hat das österreichische Klimaministerium der Brenner-Brücke ein äußerst schlechtes Zeugnis ausgestellt. Demnach ist die Luegbrücke „am Ende ihrer Lebensdauer angekommen“. Deshalb soll sie schnell wie möglich grunderneuert werden. Im Gespräch mit dem ORF erklärt der ASFINAG-Geschäftsführer Stefan Siegele unlängst: „Aufgrund des schlechten Zustandes der Luegbrücke dürfen wir keine Zeit mehr verlieren.“

Kilometerlange Staus auf der Brenner-Autobahn drohen in Italien und Österreich

„Bei den Maßnahmen darf es weder auf Seite Italiens noch in Österreich, wo ein kleines Dorf bereits vorhatte, die Brenner-Autobahn im Zusammenhang mit der Sanierung auf Jahre lahmzulegen, keine Tabus geben. Alles, was technisch und organisatorisch möglich ist, muss unternommen werden, um die Zweispurigkeit zu sichern und somit einen möglichst reibungslosen Verkehrsfluss für Pkw zu garantieren“, betont HGV-Direktor Raffael Mooswalder nach Angaben von suedtirolnews.it.

„Der HGV vertraut auf das Know-how der Techniker der A22 Brennerautobahn und hofft, dass dieses auch in die Entscheidungen auf Nordtiroler Seite einfließen kann. Solch weitreichende Entscheidungen, in einem der wichtigsten Korridore Europas, sollten zusammen und nicht durch nationale Alleingänge getroffen werden“, heißt es abschließend in der Pressemitteilung des HGV.

Sanierung der Luegbrücke auf der Brennerautobahn: Weitreichende Folgen für Bayern und Deutschland

Die Sanierung des wichtigen Teils der Brennerautobahn sieht man auch in Deutschland mit Sorge. Bereits von einem Verkehrsinfarkt auf der Brennerroute, das „sehenden Auges in einem Verkehrschaos“ endet, ist die Rede. Verkehrsminister Christian Bernreiter warnt in einer Pressemitteilung der Staatsregierung vor den weitreichenden Folgen: „Dauerstau, Dosierung und Fahrverbote schaden Bayern, Tirol und Südtirol!“, findet der Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr deutliche Worte.

Um das drohende Verkehrschaos wenigstens ein bisschen zu entzerren, fordert er zum einen „eine Aufweichung des Tiroler Nachtfahrverbots“ und zum anderen Lösungen aus Berlin und Wien. „Die Bundesregierung und die Republik Österreich müssen die bayerischen Belange endlich ernst nehmen und schnellstens handeln!“

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